Konzert

Amerikanische Töne in Heppenheim

Der Hambacher Liederkranz hat einen US-Jugendchor eingeladen. Südküsten-Jazz-Stimmung erfüllte die Straßen.

Von 
pk/ü
Lesedauer: 
Auf der Reise durch Europa war der US-Chor auch in der Kreisstadt zu Gast. © Joachim Wagner

Heppenheim. Der Liederkranz Hambach lud am Montagabend zu einer Dorfserenade auf dem Schulgelände der Christophorus-Schule in Unter-Hambach ein. Der Jugendchor der Musikorganisation American Music Abroad machte auf Einladung des Hambacher Liederkranzes auf ihrer Gold-Tour wieder an der Bergstraße halt.

200 junge Musikerinnen und Musiker sangen oder spielten mit unterschiedlichen Instrumenten im kleinen und beschaulich gelegenen Heppenheimer Stadtteil.

Englische und deutsche Musik

Den musikalischen Willkommenseinstieg jedoch lieferte nach der Begrüßungsrede Petra Fischers vom Liederkranz der Pop-Chor des Hambacher Liederkranzes mit deutschen, aber auch englischen Songs. Abgeschlossen mit einem Arrangement Andreas Bouranis „Auf uns“ stimmten sie den sommerlichen Abend ein. Daraufhin folgten die Hauptgäste aus den Staaten.

Adrett gekleidet – die Mädchen in roten Blusen und die Jungen in blauen Anzügen – genossen die musikalischen Talente, die mit vier Bussen durch Europa reisen, die Atmosphäre, als sie durch das Eingangstor des Schulhofs sichtlich voller Vorfreude hineinliefen.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Dieser war mit zahlreichen Bierzeltgarnituren und weißen Tischdecken fast festlich geschmückt worden. Jeder Schritt, jede Laufrichtung und Positionierung der Musiker war eingeübt.

So stellte sich der gut 30 Mann beziehungsweise Frau starke Chor auf und sang unter Leitung ihrer Dirigenten verschiedene US-amerikanische Volkslieder. Die Aufregung, die sie im Nachgang des Abends zugaben, war ihnen beim Auftritt nicht anzumerken.

Mit einer Routine und Selbstverständlichkeit performten sie am Fuße der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Michael – eine einzigartige Stimmung. Einige Unter-Hambacher, die vorab von dem Ereignis nichts mitbekamen, blieben auf ihrem Sommerabendspaziergang durch das Dorf stehen, verweilten und lauschten lange der Musik entgegen. „Das hat man hier nicht alle Tage“, sagte eine Anwohnerin begeistert.

Eine Reise durch Europa

Das Publikum war bunt gemischt – von alt bis jung. Neben dem Chor spielte das Jazzensemble auf Saxofonen und Trompeten, und brachte ein wenig New Orleans nach Heppenheim. Das Streichkonzert mit Cello, Bass und Violine folgte auf den Flötenpart. Jedes Ensemble hatte hierbei seinen eigenen Dirigenten, die alle – wie die Jugendlichen – aus unterschiedlichen US-Bundesstaaten kamen.

Den krönenden Abschluss bildete das patriotische Lied „America the Beautiful“, bei dem das Gesamtorchester und der Chor mitwirkten – amerikanischer Patriotismus an diesem Abend hallte durch die Hambacher Gassen.

Mehr zum Thema

Konzert

Liederkranz Hambach tritt mit US-Musikern auf

Veröffentlicht
Von
rid/ü
Mehr erfahren

Für die jungen Musiker, die von American Music Abroad an ihren Schulen gecastet werden, ist die Reise etwas ganz Besonderes. „Was gibt es Schöneres, als drei Wochen durch Europa zu reisen und zu musizieren?“, sagte der 19-jährige John aus Connecticut euphorisch. Für die allermeisten ist dies ihre erste Europareise. Neben Deutschland geht ihre Gold-Tour weiter nach Österreich, in die Schweiz, Italien und Frankreich. 5500 Dollar zahlen sie aus eigener Tasche für das Erlebnis, wie eines der Chormädchen verriet.

Das US-Musikensemble verlangte keinerlei Honorar. Gern konnten die Besucher jedoch am Schulhofeingang eine Spende hinterlassen, die der Christophorus-Schule zugutekommen werde. pk/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim