Heppenheim. Ökumene meint die Verbundenheit von Christen verschiedener Konfessionen. Der Abend der Religionen im Landkreis Bergstraße, der seit 2018 veranstaltet wird, möchte diesen Blick weiten: Eingeladen sind nicht nur Vertreter der christlichen Kirchen, sondern Repräsentanten aller Glaubensgemeinschaften in der Region. Ziel ist der interreligiöse Dialog, eben das Gespräch mit Angehörigen anderer Glaubensüberzeugungen als dem Christentum. Den passenden Rahmen bot jetzt zum wiederholten Male ein gemeinsames Abendessen im Heppenheimer Restaurant „Taj Tandoori“, zu dem sich mehr als zwanzig Vertreter vor allem muslimischer und christlicher Kirchen eingefunden hatten.
Gastgeber war das Evangelische Dekanat Bergstraße, in dessen Namen Tilman Pape, Pfarrer für Ökumene und Mission, die Einladung ausgesprochen hatte. Wenngleich der Abend vor allem dem Austausch beim gemeinsamen Essen und Trinken in den Tischgruppen gewidmet war – die Speisen waren mit Rücksicht auf die religiösen Vorschriften der muslimischen Teilnehmer zubereitet –, machte Tilman Pape in einer kurzen Ansprache deutlich, was das zentrale Anliegen des Abends der Religionen ist:
„Wir sind heute zusammengekommen als Menschen, die alle einen tiefen Glauben an Gott haben. Und jede und jeder von uns glaubt, dass seine Religion den wahren Glauben an Gott repräsentiert. Das ist auch gut so. Und das muss auch kein Problem darstellen: Solange wir uns gegenseitig respektieren, achten und wertschätzen, läuft es – denke ich – in die richtige Richtung.“
Für Tilman Pape war es zum überaus großen Bedauern der Teilnehmenden sein letzter Abend der Religionen, zumindest in seiner beruflichen Rolle als Pfarrer für Ökumene und Mission im Heppenheimer Haus der Kirche: Der Seelsorger geht zum Jahreswechsel in den Vorruhestand. Präses Ute Gölz, Vorsitzende des Evangelischen Dekanatssynodalvorstands (DSV), ihre DSV-Kollegin Anette Schneider sowie Dekan Arno Kreh versicherten jedoch, dass die Stelle neu ausgeschrieben wird. Am interreligiösen Dialog soll auch in Zukunft festgehalten werden, so Kreh: „Wir wollen voneinander wissen, wie der jeweils andere lebt und glaubt und wie der jeweilige Glaube an die Jugend weitergeben wird.“ red
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