Weil die Zuckerpreise immer weiter fallen, kommen schwierige Zeiten auf Südzucker zu. Das Kerngeschäft Zucker rutscht im laufenden Geschäftsjahr aller Voraussicht nach sogar in die roten Zahlen. Am Montag hat Europas größter Zuckerhersteller aus Mannheim seine Prognose kassiert, vor allem der Konzerngewinn soll deutlich niedriger ausfallen als erwartet. Die Börsianer sind alles andere als begeistert, der Aktienkurs verlor zeitweise bis zu fünf Prozent.
Grund für die Misere: Die Ernte-Erwartung in der Europäischen Union hat sich verbessert, in der Folge ist die Zuckermenge auf dem europäischen Markt gestiegen - und gleichzeitig der Zucker-Weltmarktpreis gesunken. Das spiegelt auch die Ernte-Aussichten für Zuckerrohr in Ländern wie Brasilien, Thailand und Indien wider. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist das eine gute Nachricht: Bei Aldi Nord und Aldi Süd kostet die Ein-Kilo-Packung Zucker der Eigenmarke ab Dienstag statt 1,49 Euro nur noch 89 Cent. Auch andere große Supermarktketten senken die Preise.
Welche Folgen all das aber für den Mannheimer Konzern hat, ist noch unklar. Am 10. Oktober stellt Südzucker den ausführlichen Bericht zum zweiten Quartal vor, vielleicht gibt es dann mehr Details.
Südzucker rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2024/2025 (bis 28. Februar) konzernweit mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 550 und 650 Millionen Euro - die bisherige Erwartung lag zwischen 900 Millionen und einer Milliarde Euro. Das operative Ergebnis wird zwischen 175 und 275 Millionen Euro geschätzt, statt ursprünglich 500 bis 600 Millionen Euro. Für den Umsatz sind zwischen 9,5 und 9,9 Milliarden Euro angegeben (statt bisher zehn bis 10,5 Milliarden Euro).
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