Softwarehersteller

SNP plant Umzug innerhalb von Heidelberg

Bis zum Jahr 2027 will der Softwarehersteller SNP ein neues Hauptquartier in Heidelberg gefunden haben. Derweil liegt das vergangene Geschäftsjahr über den Erwartungen

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Alexander Jungert
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Die Zentrale von SNP in der Speyerer Straße in Heidelberg. © SNP

Heidelberg. Das Softwareunternehmen SNP (Schneider-Neureither & Partner) sucht einen neuen Hauptsitz in Heidelberg. „Wir sind optimistisch, dass wir bis 2027 in einem neuen Headquarter sind“, sagt Vorstandsvorsitzender Jens Amail im Gespräch mit dieser Redaktion. Momentan ist die SNP-Zentrale in einem Gebäude südlich des Hauptbahnhofs in der Speyerer Straße untergebracht. Es ist an mehrere Unternehmen vermietet. Einen weiteren Standort in der Dossenheimer Landstraße hatte SNP schon vor einigen Jahren aufgegeben.

Das neue Hauptquartier soll bestenfalls in der jetzigen Umgebung unweit des Hauptbahnhofs liegen und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Dem Management ist es wichtig, dass die Büros offener sind und noch mehr Freiraum für kreatives Arbeiten bieten. In der Heidelberger Zentrale beschäftigt SNP etwa 525 Menschen, die zuletzt übernommene Softwarefirma Exa miteingerechnet. Weltweit zählt SNP 1450 Mitarbeiter. Derzeit sind in Deutschland 25 Stellen offen.

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In Heidelberg ist der Name des Softwareherstellers auch bekannt durch die Veranstaltungshalle SNP dome. SNP hilft Kunden, ihre SAP-Systeme zu modernisieren und datengetriebene Innovationen in der Cloud voranzutreiben. Amail will das Geschäft stärker international ausrichten. „Es gibt einige große SAP-Märkte, auf denen wir noch nicht so präsent sind, wie wir es sein müssten.“ Dazu gehören beispielsweise Brasilien und Mexiko, aber auch nordische Länder und der Mittlere Osten.

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Seit Ende September agiert SNP mit einem Vorstand und Aufsichtsrat - so wie es bei börsennotierten Gesellschaften in Deutschland die Regel ist. Das Konstrukt aus Geschäftsführenden Direktoren und Verwaltungsrat ist verschwunden. Die Initiative war von Mehrheitsaktionär Wolfgang Marguerre ausgegangen, der mittlerweile direkt und indirekt (über den Blutplasmaspezialisten Octapharma, dessen Eigentümer er ist) 63,8 Prozent der SNP-Aktien hält. „Wir sind jetzt aufgeräumter und haben klare Verantwortlichkeiten.“

Nach vorläufigen Zahlen hat SNP die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023 übertroffen. Demnach wird ein Auftragseingang von rund 266 Millionen Euro erwartet - rund zehn Prozent höher als prognostiziert (230 bis 250 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von rund 37 Prozent. Der Umsatz wird um 17 Prozent auf rund 203 Millionen zulegen, das liegt im Rahmen der Erwartungen. Das operative Ergebnis (Ebit) liegt bei rund elf Millionen Euro (Prognose: „am oberen Ende der Spanne von fünf bis zehn Millionen Euro oder sogar leicht darüber“). Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von rund 60 Prozent.

Die endgültigen Zahlen, ebenso wie die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024, werden am 27. März veröffentlicht. Klar ist grundsätzlich: Der Umsatz soll jedes Jahr um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen, die Ebit-Marge soll sich um einen Prozentpunkt verbessern. „In dieser Hinsicht wollen wir niemanden negativ überraschen“, erklärt Amail.

Brisanter Fall vor Gericht

Vor dem Landgericht Heidelberg läuft derzeit ein Rechtsstreit um Schadenersatz im Millionenhöhe zwischen SNP und den Erben des verstorbenen Unternehmensgründers Andreas Schneider-Neureither. Es geht, verkürzt gesagt, um die Nutzung einer mehrgeschossigen Luxus-Immobilie im US-Bundesstaat Texas, die Schneider-Neureither bauen ließ.

Für 26. März ist der nächste Gerichtstermin angesetzt. Amail hofft, dass dieser Termin nicht mehr gebraucht wird. „Management und Aufsichtsrat sind um einen außergerichtlichen Vergleich mit der Erbengemeinschaft bemüht.“

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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