Mannheim. Auf den Mannheimer Planken gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Abgänge von Einzelhandelsgeschäften zu vermelden. Anders als früher folgten aber nicht immer unmittelbar neue Mieter. Nun aber kündigen sich nach längerer Durststrecke wieder einige Neueröffnungen an.
Beginnen wir im Quadrat O 7. Hier gibt es sogar einen nahtlosen Übergang. In O 7, 10 folgt der Juwelier Orovivo auf den Bekleidungshändler Camp David/Soccx. Nach dessen Auszug wird der Laden zurzeit umgebaut, anschließend wird sich das bundesweit mit Filialen vertretene Unternehmen dort einrichten. Im vergangenen Jahr wurde bereits in Heidelberg eine neue Filiale eröffnet.
Wenige Schritte weiter in Richtung Wasserturm kommt nach langem Stillstand ebenfalls Bewegung. Der beinahe traditionelle Schuh-Standort wird in O 7, 13 fortgesetzt. Nach einem eher kurzen Intermezzo der Sneaker-Kette Sidestep und dem folgenden, mehr als einjährigen Leerstand will auf der Fläche im November Footlocker einziehen. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem neuen Laden um einen Ersatz für den derzeitigen Standort in P 7 handelt. Der befindet sich direkt gegenüber. Auf Anfrage konnte die Pressestelle dazu keine Angaben machen.
Eine Kehrtwende hat offensichtlich WMF vollzogen: Mit auffälligen „Wir schließen“-Plakaten wurde noch vor Kurzem der Abschied aus Mannheim angekündigt. Einige Monate später sind die Plakate verschwunden, der Laden in O 6 aber nicht. Andererseits wird an der Eingangstür auf eine „Abverkaufsfiliale“ hingewiesen. Eine Anfrage zu den Gründen blieb von der Pressestelle unbeantwortet.
Schlemmermeyer-Laden steht noch leer - hier folgt Starbucks
Für großes Aufsehen sorgte im vergangenen Sommer die Schließung des Feinkostgeschäfts Schlemmermeyer in O 4 - nach rund 40 Jahren in der Mannheimer City. Wegen einer Insolvenz war neben zehn anderen auch diese Filiale nicht mehr zu halten. Ein Jahr ist der Abschied jetzt her, getan hat sich an den Räumlichkeiten nicht wirklich etwas Sichtbares. Das ändert sich demnächst, denn ein Nachfolger ist gefunden. Die Kaffeekette Starbucks wird dort einen weiteren Standort eröffnen - den bereits dritten in der City. Ein konkreter Eröffnungstermin steht laut einer Sprecherin noch nicht fest.
Erst kürzlich ist das Unternehmen mit einer neuen Niederlassung im Hauptbahnhof eingezogen. Seit vielen Jahren etabliert ist das Café im gläsernen Pavillon am Plankenkopf. Das wird laut der Sprecherin auch so bleiben. „Die Stadt Mannheim war und ist für uns von großer Bedeutung, was bestehende und zukünftige Coffee Houses betrifft“, sagte sie.
Gewürze, Seifen und Kosmetik neu in der Mannheimer Kunststraße
In der Kunststraße, in N 3, hat das Gewürzhaus Antiochia eröffnet. Das kleine, liebevoll eingerichtete Geschäft bietet Naturkosmetik, Seifen und Gewürze. Der Name ist nach Angaben von Inhaberin Zozan Insan und Geschäftsführer Meric Yoldas die altrömische Bezeichnung für die Stadt Antakya im Süden der Türkei an der Grenze zu Syrien. Viele der Gewürze kommen auch aus dieser Region.
„Ein solches Angebot fehlte hier bisher“, nennen die beiden jungen Unternehmer als Grund für die Neueröffnung. Auf unnötige Verpackung wollen sie möglichst verzichten. Deshalb sind die Seifen in Papiermanschetten verpackt, die Gewürze werden in großen Gläsern aufbewahrt und den Kunden in kleinere, verschließbare Beutel oder auch mitgebrachte Gefäße gefüllt. Mit dem Standort des Ladens sind die beiden sehr glücklich: „Hier sind viele junge Unternehmen und keine Ketten, das gefällt uns und ergänzt sich gut“, sagt Yoldas.
Auch in der Nachbarschaft von Antiochia hat sich einiges getan. Der Friseursalon Icon in N 3 ist ein paar Häuser weitergezogen und belegt nun die früheren Räume von Shoepassion. In derselben Häuserreihe ist außerdem die Kaffeerösterei Lauri eingezogen. Mit einem kleinen Straßenverkauf ist sie einem Telefonladen gefolgt.
Dennoch bleibt die Stadt weiterhin nicht von Schließungen verschont. Zum Beispiel in Q 6 Q 7: Dort hat sich der Second-Hand-Filialist Strike verabschiedet. Hier ist Mannheim kein Einzelfall, auch andere Standorte in Deutschland sind betroffen: Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, die Internetseite ist abgeschaltet.
Aus der Breiten Straße wird sich die Parfümkette Schuback nach etwas mehr als drei Jahren wieder zurückziehen. Das inhabergeführte Familienunternehmen aus Lübeck wird bis Ende des Jahres in Q 1 dichtmachen, bleibt der City aber erhalten. Wie berichtet, kooperiert Schuback mit Engelhorn und plant Ende September die Eröffnung einer Parfümerie mit Kosmetikstudio im Erdgeschoss des Modehauses.
Wie eine Sprecherin von Schuback auf Anfrage erklärt, steht die Schließung nicht im Zusammenhang mit der Engelhorn-Kooperation: „Wir prüfen jede unserer Parfümerien regelmäßig auf ihre Wirtschaftlichkeit und treffen danach die Entscheidungen zu unserem Filial-Portfolio. Insofern hat auch das Umfeld der Filiale keinen Einfluss gehabt.“ Die Mitarbeiter sollen in den umliegenden Parfümerien weiterbeschäftigt werden.
Rewe plant mittelfristig mit fünf Läden in der Mannheimer City
Überraschendes gibt es von Rewe zu vermelden. Die Nachricht, dass der Lebensmittelhändler eine Filiale im Untergeschoss des Galeria-Kaufhauses in P 1 eröffnen wolle, bestätigte eine Unternehmenssprecherin nicht: „Wir prüfen lediglich, ob eine Markteröffnung in P1 in Frage kommt.“ Weil zu den bestehenden Märkten in N 1, S 6 und Q 6 Q 7 außerdem Neueröffnungen in J 1 und N 7 geplant sind, wird in der City immer wieder spekuliert, ob im Gegenzug andere Märkte geschlossen werden. Hier widerspricht die Sprecherin ebenfalls: Man werde mittelfristig mit fünf Rewe Märkten in der Mannheimer Innenstadt vertreten sein. „In Hinblick auf die steigende Bevölkerungsdichte und hohe Frequenz hoffen wir, unseren Kundinnen und Kunden damit entgegenzukommen.“
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