Mannheim. In kräftigem Rot leuchtet die Fassade der neuen Bauhaus-Filiale im Mannheimer Gewerbegebiet Columbus an der B 38. Die äußere Gestaltung ist eine von vielen sichtbaren Veränderungen gegenüber Märkten älterer Bauart. Wenn am Freitag zur Eröffnung um 7 Uhr die ersten Kunden die neue Filiale erstmals betreten, wird ihnen zwar vieles vertraut vorkommen. Doch sie werden auf einige Veränderungen der Moderne stoßen.
Eine davon ist die Beleuchtung: Durch große Oberlichter dringt viel Tageslicht nach innen, so dass nur wenig künstliches Licht benötigt wird. Über ein smartes Dimmsystem wird die Helligkeit der LED-Beleuchtung an das Tageslicht angepasst, um Energie zu sparen. Eine im Vergleich zu früheren Bauten bessere Dämmung, Dachbegrünung, Photovoltaikanlage und Autarkie von Gas und Fernwärme durch Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen des Gebäudes haben weitere positive Effekte auf den Energiebedarf. Damit erfüllt das Unternehmen eine Vorgabe der Stadt, da die gesamte Konversionsfläche Franklin, zu der Columbus gehört, nachhaltig konzeptioniert ist. Rund 25 Millionen Euro hat Bauhaus in den Neubau investiert.
Weil Fliesen weniger gefragt sind, ist die Abteilung kleiner
In den einzelnen Fachabteilungen zeigt sich der Wandel im Einkaufsverhalten. Emissionsfreie und -arme Produkte etwa sind mit grünen Rahmen an den Preisschildern speziell gekennzeichnet. Die Fliesenabteilung ist deutlich kleiner gehalten. „Die Topseller haben wir da, aber nicht mehr 300 Ausführungen“, erklärt Volker Markert, Bauhaus-Geschäftsführer für die Region Rhein-Neckar. Fliesen seien zuletzt weniger gefragt, stattdessen Vinylböden oder großformatige Fliesen, die Laien aber meist nicht selbst verlegen könnten. Was nicht im Markt vorrätig ist, könne bestellt werden.
Online- und stationärer Handel sind nun viel stärker verzahnt. Kunden können die gewünschte Ware online reservieren und nach kurzer Zeit im Markt abholen. Dafür gibt es einen großen Servicebereich mit eigenem Eingang sowie eine Abholstation, die auch nach Geschäftsschluss sowie am Wochenende zugänglich ist. Das soll Kunden einen schnellen Einkauf ermöglichen.
Rund um die Uhr sind außerdem Gasflaschen zum Kauf und Tausch verfügbar, in einem speziellen Automaten. An den wenigen Standorten, wo es ihn bereits gibt, werde der laut Bauhaus sehr gut angenommen. Im etwa 4500 Quadratmeter großen Drive-In ist „das Auto der Einkaufswagen“, so Markert. Dort laden Kunden sperrige Artikel direkt ins Fahrzeug und bezahlen an der Ausfahrt.
OB Christian Specht freut sich auf Bauhaus-Flagship-Store
Ein völlig neues Konzept verfolgt Bauhaus im Stadtgarten: Die Garten- und Freizeitabteilung ist in mehrere Themenzimmer aufgeteilt. Ausstellungen von Produkten, dekoriert mit Accessoires und Pflanzen, sollen den Kunden Anregungen zur Gestaltung zuhause bieten - etwa ein großer Pool oder eine riesige Abteilung für Grills und Zubehör.
Die neue Filiale bietet 19 000 Quadratmeter Fläche, 6500 mehr als der inzwischen geschlossene Standort Vogelstang. 340 Parkplätze wurden gebaut, darunter sechs für E-Fahrzeuge. Außerdem können 66 Fahrräder abgestellt werden.
„Das letzte Bauhaus vor der Autobahn“, scherzt Mannheims OB Christian Specht. Es freue ihn, nun auch einen Flagship-Store in der Heimatstadt und dem Gründungsort von Bauhaus zu haben.
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