Ludwigshafen. Die BASF schließt im Werk Ludwigshafen zwei weitere Anlagen. Betroffen sind 180 Mitarbeitende in der Produktion von Adipinsäure, Cyclododecanon (CDon) und Cyclopentanon (CPon). Die Maßnahmen zielten auf einer Verbesserung der Profitabilität des Standorts Ludwigshafen, heißt es in einer Mitteilung des Chemiekonzerns. Bereits 2023 war die Stilllegung von elf Anlagen beschlossen worden.
Die Schließung der Anlagen soll den Standort Ludwigshafen wettbewerbsfähiger machen
Das Unternehmen, so heißt es in der aktuellen Mitteilung, habe diese Entscheidung im Rahmen der laufenden strategischen Überprüfung seiner Produktionsanlagen am Standort Ludwigshafen getroffen, um die Wettbewerbsfähigkeit unter den sich ändernden Marktbedingungen sicherzustellen.
„Diese Schließungen sind Teil der Entwicklung eines langfristigen Zielbildes für die Transformation des Standorts Ludwigshafen“, wird Standortleiterin Katja Scharpwinkel zitiert. Das Werk schreibt Verluste und soll mit einer neuen Strategie, dem „Zielbild Ludwigshafen“ wieder profitabel werden. Die endgültige Strategie dafür soll im Herbst bekannt gegeben werden.
Die betroffenen Beschäftigten sollen intern vermittelt werden
Die Produktionsanlagen für CDon und CPon werden laut BASF in der ersten Jahreshälfte 2025 stillgelegt. Die verbleibende Adipinsäureproduktion in Ludwigshafen wird im Laufe des Jahres 2025 geschlossen. Adipinsäure wird etwa zur Herstellung von Polyamiden, Polyurethanen, Beschichtungen und Klebstoffen verwendet.
Für die von den Schließungen betroffenen Beschäftigten sollen neue Jobs innerhalb der BASF gefunden werden. „Wir unterstützen die betroffenen Kolleginnen und Kollegen dabei, schnell neue Perspektiven in der BASF zu finden“, so Scharpwinkel. BASF werde die Lieferung von CDon und CPon in enger Abstimmung mit den Kunden beenden. Adipinsäure werde weiter in Onsan, Südkorea, sowie in einem Joint Venture in Chalampé, Frankreich produziert. Die Produktionskapazität für Adipinsäure war bereits nach der im Februar 2023 angekündigten Anpassung der Verbundstrukturen am Standort Ludwigshafen reduziert worden. Die verbleibende Adipinsäureproduktion wurde teilweise weitergeführt, um die Rohstoffversorgung für die Produktion von CDon und CPon sicherzustellen.
Im Februar 2023 wurde bereits das Ende für elf Anlagen beschlossen
Im Februar 2023 hatte der damalige Vorstandschef Martin Brudermüller angekündigt, insgesamt elf Anlagen in Ludwigshafen zu schließen. Hauptgrund: Sie gelten wegen der hohen Energiepreise als nicht mehr wettbewerbsfähig. Darunter sind zum Beispiel die erst wenige Jahre alte TDI-Anlage, in deren Bau eine Milliarde Euro investiert wurde, und eine der beiden Ammoniakanlagen. Vor Kurzem gab BASF zudem bekannt, dass drei der insgesamt elf Anlagen komplett verkauft und umgesiedelt werden sollen.
Beschlossen ist außerdem der Abbau von insgesamt 2500 Stellen - und dass Ludwigshafen zusätzlich eine Milliarde Euro einsparen muss. Bei BASF SE in Ludwigshafen arbeiten rund 34 000 Menschen.
Das Zielbild Ludwigshafen wird Markus Kamieth vorstellen
Das Zielbild wird Brudermüllers Nachfolger Markus Kamieth vorstellen. Anfang Juni hatte er auf Social Media eine Art Liebeserklärung für den Standort Ludwigshafen verbreitet. Der sei das Herz der BASF: „Ludwigshafen hat Zukunft, ich freu mich drauf.“ Er hatte aber auch auf weitere Einschnitte vorbereitet.
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