Soziales

Cornelia Engels zweiter Kindergarten in Tansania ist fast fertig

Ab Januar können Kinder in der neuen Einrichtung in Esilalei Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Neue Projekt-Ideen gibt es bereits, wie die Gronauerin im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet.

Von 
Sina Roth
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Bergstraße/Tansania. Kleine Tische und Stühle stehen bereit, eine große Tafel hängt an der Wand – bald kann es losgehen im neuen Kindergarten in Esilalei, einem Massai-Dorf in Tansania. Hereinschnuppern durften die künftigen Kita-Kinder bereits, wie Cornelia Engel berichtet. Mithilfe von 13 000 Euro aus Spendengeldern hat die Flugbegleiterin aus Gronau den Bau des Gebäudes ermöglicht.

So sieht es aus, das neue Gebäude in Esilalei. Hier sollen ab Januar bis zu 50 Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. © Privat

Vor vielen Jahren schon hat Engel ihre Liebe zu Afrika entdeckt. Der neue Kindergarten in Esilalei ist bereits das zweite Projekt dieser Art, das die 45-Jährige in Tansania in die Tat umgesetzt hat. In Dareda hat Cornelia Engel nach ihrem Abitur im Alter von 19 Jahren bereits einen Kindergarten aufgebaut. Und noch heute zieht es sie immer wieder dorthin zurück.

Die Lehrerin kommt auch aus dem Dorf und kennt die Kinder schon

In Esilalei geht es jetzt in den Endspurt, damit dort ab Januar bis zu 50 Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können. Denn anders als in Deutschland, ist der Kindergarten in Afrika eine Art Vorschule. Nach einer offiziellen Versammlung im Dorf müssen nun noch ein paar Dinge erledigt werden. Denn auch, wenn das Gebäude von außen betrachtet schon fertig aussieht, ist noch nicht alles geschafft.

Dem Verein Freunde der Endarofta angeschlossen

Auch, wenn sie mal nicht vor Ort ist, lässt sie Tansania nicht los. An der Bergstraße hat sie sich mit Menschen zusammengetan, die ihre Liebe zu Afrika teilen: „Ich habe mich dem Verein Freunde der Endarofta e.V. angeschlossen“, berichtet sie. Daraus entsteht auch ein Vorteil für Spender.

Denn zusätzlich zur klassischen Spendendose in der Kletterhalle und der persönlich übergebenen Geldsumme kann man nun auch über das Konto der Endarofta spenden. „Jetzt gibt es auch die Möglichkeit, beispielsweise für Unternehmen, einen Spendenbeleg zu bekommen“, so Engel.

Wer möchte, dass die Summe direkt an ihre Projekte geht, der kann „Projekte Cornelia Engel“ als Verwendungszweck vermerken. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Spende zu verschenken. „Dazu muss man eine E-Mail an die Endarofta schicken, dann bekommt man eine individuelle Karte zur Spende, die man verschenken kann.“ Wer die Projekte von Cornelia Engel oder weitere Projekte der Endarofta unterstützen möchte, kann das hier tun: https://freunde-der-endarofta.de/support/index.html red

„Das Fundament stand ziemlich schnell“, berichtet Engel. „Doch die Toiletten sind momentan zum Beispiel noch ein Problem.“

Denn die dafür vorgesehenen Löcher sind noch nicht tief genug – ein ganz schöner Kraftakt, wenn man sich per Hand und Stück für Stück durch den festen, lehmigen Boden durcharbeitet. Vermutlich geht es auch erst einmal ohne Mittagessen los, denn dazu sind noch ein paar Fragen offen. Wie viel die Eltern der Kinder dafür zahlen können, zum Beispiel.

Eine traditionelle EInweihnung des neuen Kindergartens soll folgen

Lehrerin Lightness freut sich bereits darauf, die Jungen und Mädchen begrüßen zu können. Sie kommt auch aus dem Dorf, ist selbst eine Massai und kennt die Kinder bereits. Auch eine traditionelle Einweihung soll es geben, wenn Engel das nächste Mal vor Ort ist. Dreimal war sie in diesem Jahr in Tansania, mit einem Arbeitskollegen, ihrem Freund und noch einmal mit ihrem Freund, ihren Kindern und seinem Sohn – und in dieser Zeit hat sich einiges getan.

Ziemlich eng sitzen die Kinder zum Lernen in einer provisorisch zum Kindergarten umfunktionierten Kapelle in Mwandeti zusammen. © Privat

Kaum ist der zweite Kindergarten in den letzten Zügen, schon hat sie neue Ideen mit an die Bergstraße gebracht. „Ich suche sie nicht, aber irgendwie finden mich die Projekte immer“, erzählt Cornelia Engel bei ihrem Besuch im Medienhaus und lächelt.

Mehr Raum schaffen für Kinder in Dareda und Mwandeti

Eine dieser neuen Projekt-Ideen kam ihr bei einem Besuch in Dareda, dem Ort, in dem sie ihren ersten Kindergarten gebaut hat. Hier gibt es eine Primary School, eine Grundschule, in der es auch einen Raum für Kinder mit Behinderung gibt. Vor Ort hat sie die fröhlichen und unbeschwerten Jungen und Mädchen kennengelernt.

Auch ein Besuch im Kindergarten in Dareda durfte nicht fehlen. Die Kinder freuten sich über viele bunte Luftballons. © Privat

50 Kinder lernen dort in einem kleinen Klassensaal gemeinsam, darin steht auch ein Gaskocher, mit dem das Mittagessen zubereitet wird. Vielleicht könne man etwas mehr Raum für sie schaffen, überlegt Engel. Beengt und in einer Kapelle lernen außerdem Kinder mit einer von Engel gespendeten Tafel momentan in Mwandeti.

Hier lebt Emanuel, ein langjähriger Freund von Cornelia Engel, der sie in Tansania schon einige Male gefahren hat. In Mwandeti gibt es zwar eine Primary School, aber noch keinen Kindergarten, was sich mithilfe von Spendengeldern und Cornelia Engels Einsatz bald ändern könnte.

Abtrennung der Wasserstelle in Bereiche für Tiere und Menschen

Auch an der dort vorhandenen Wasserstelle könnte man noch etwas machen. Eine Abtrennung für die Nutzung der Stelle durch Tiere und Menschen wäre gut.

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Erste Pläne für die Umsetzung der neuen Ideen gibt es bereits, wie Engel erklärt. Und schon jetzt steht fest: Auch im kommenden Jahr zieht es sie wieder nach Afrika.

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