Handball

Wahnsinn in Lissabon: Rhein-Neckar Löwen erreichen Final Four der European League

Die Rhein-Neckar Löwen stehen trotz einer dramatischen Niederlage in Lissabon im Final Four der European League

Von 
Marc Stevermüer
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Juri Knorr und die Löwen stehen im Final Four. © RNL

Lissabon. Die Rhein-Neckar Löwen haben dank eines überragenden Torhüters David Späth das Final Four in der European League erreicht. Der Handball-Bundesligist verlor am Dienstagabend zwar sein Viertelfinal-Rückspiel bei Sporting Lissabon mit 28:29 (12:15). Doch dank des 32:29-Hinspielsieges sicherten sich die Mannheimer das Weiterkommen. Vor 2800 Zuschauern in der fast ausverkauften Arena Joao Rocha war Tobias Reichmann mit sieben Treffern bester Torschütze der Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze, die gut in die Partie startete. Juri Knorr traf zu Beginn gleich zweimal aus dem Rückraum, die Mannheimer leisteten sich außerdem kaum Ballverluste und verhinderten damit das gefürchtete Tempospiel der Portugiesen.

Dank der Paraden von Torwart David Späth legte der Bundesligist ein 8:6 (15.) vor und hatte auch mehrfach die Chance, mit drei Treffern zu führen. Doch in Ballbesitz fiel den Löwen immer weniger ein, entsprechend kamen sie kaum noch zu gefährlichen Abschlüssen. Immer und immer wieder blieben die Mannheimer in der Sporting-Deckung hängen, passten zum Gegner oder leisteten sich Offensivfouls.

Eine siebenminütige Torflaute der Rhein-Neckar Löwen

Die Folge war ein 0:6-Lauf zum 8:12 (22.), erst ein verwandelter Siebenmeter von Tobias Reichmann beendete die siebenminütige Torflaute der Löwen. Bezeichnend für die ideenlose Angriffsleistung: Für ihren nächsten Feldtreffer brauchten die Badener noch einmal fünf Minuten, weshalb der Bundesligist mit dem 12:15 zur Pause noch sehr gut bedient war. Denn zuvor wehrte Mikael Appelgren noch einen Siebenmeter ab. Übrigens: Mit 8:3 Paraden ging das Torwartduell zu diesem Zeitpunkt klar an die Mannheimer, die trotzdem zurücklagen. Ein weiteres Indiz für eine ganz schwache Offensivleistung.

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Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Hilflosigkeit im Ballbesitz zunächst fort. Im ersten Angriff verloren die Löwen gleich wieder den Ball und kassierten den nächsten Treffer, ehe ihnen eine Überzahl und Glück halfen. Mit zwei Mann mehr auf dem Feld traf zunächst Tobias Reichmann, nach einem Lattenkracher der Portugiesen legte Torwart David Späth mit einem Wurf über das ganze Feld nach. Und schon lagen die Löwen nur noch 16:17 (37.) zurück. Lion Zacharias vergab danach die große Chance zum Ausgleich.

Späth schnappte sich anschließend den Siebenmeter von Orri Porkelsson (40.) – aber was die Mannheimer damit machten, war einfach abenteuerlich. Ball um Ball schenkten die Löwen her, auch in Überzahl. Beim 22:18 (45.) für Sporting waren die Badener ausgeschieden – und weiterhin taten sich die Mannheimer schwer, sich klare Torchancen zu erspielen. Nur dank Späth durften sie noch ein wenig hoffen, ehe Hinze in der Schlussphase den wurfgewaltigen Philipp Ahouansou aufs Feld schickte. Es war ein genialer Schachzug. Der Rechtshänder traf doppelt, 25 Sekunden vor dem Abpfiff verkürzte Olle Forsell Schefvert auf 27:29. Nun waren die Löwen plötzlich weiter, Späth verhinderte mit seiner 15. Parade Sekunden vor dem Abpfiff das Siebenmeterwerfen, Reichmann traf zum Endstand.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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