Potsdam. Erst der emotionale Pokal-Thriller gegen die Füchse Berlin und der damit verbundene Einzug ins Viertelfinale, nun die Reise zum weiter punktlosen Liga-Schlusslicht VfL Potsdam. Wenn es am Sonntag (15 Uhr, MBS Arena, live bei Dyn) für die Rhein-Neckar Löwen zum Aufsteiger aus dem Berliner Südwesten geht, könnten die Extreme zwischen der zurückliegenden Gala und der bevorstehenden Pflichtaufgabe wohl kaum größer sein.
Doch vor dem Hintergrund des bisherigen Saisonverlaufs, in dem sich bereits Highlight-Spiele wie die Siege gegen Kiel oder Melsungen und Rückschläge wie in Lemgo oder gegen den ThSV Eisenach gegenüberstehen, ist der Mannheimer Bundesligist mehr als gewarnt.
Rhein-Neckar Löwen nehmen VfL Potsdam hundert Prozent ernst
„Wir haben schon vergangenes Jahr immer wieder gemerkt, was schief laufen kann“, erinnert sich beispielsweise auch Torhüter David Späth an die Achterbahnfahrt der Vorsaison, als die Löwen gegen die vermeintlich „Kleinen“ in schöner Regelmäßigkeit patzten und selten dem eigenen Anspruch gerecht werden konnten.
„Deshalb nehmen wir den Gegner zu 100 Prozent ernst. Das ist eine junge, ambitionierte Mannschaft, die trotz ihrer null Punkte einige Gegner schon knapp an der Niederlage hatte. Gegen Hannover war es lange eng, sogar in Kiel“, zählt Späth auf. „Deshalb wollen wir so ein Spiel wie am Donnerstagabend gegen Berlin auch in Potsdam abliefern und noch einmal alles reinwerfen“, sagt der Nationaltorwart, der nach einer kleinen Schwächephase im Pokal-Achtelfinale gegen die Füchse nun wieder ein echter Faktor war.
Rhein-Neckar Löwen mit Rückenwind durch Sieg im Pokal?
Dazu müssen die Löwen den Schalter schnell wieder auf Liga-Betrieb umstellen und sich nicht auf der jüngsten Gala ausruhen. Sorgen, dass diese Gefahr besteht, hat Löwen-Trainer Sebastian Hinze allerdings nicht. „
Ich glaube, dass das Erfolgserlebnis gegen Berlin eher hilft und wir da mit einem sehr guten Gefühl hinfahren“, erwartet Hinze ein selbstbewusstes Löwen-Team, das nach zwei Niederlagen in der Liga unbedingt wieder Punkte einfahren will – und angesichts der klar verteilten Rollen eigentlich auch muss.
Schließlich wird Potsdam immer wieder als erster Abstiegskandidat genannt und bis auf einige gute Phasen hat der Neuling tatsächlich noch nichts Zählbares auf der Habenseite. Acht Spiele, acht Niederlagen lautet die Bilanz des Farmteams der Füchse Berlin, die mit ihren Top-Talenten im Vorjahr die 2. Liga dominiert hatten, im Sommer dann aber zum Beispiel die U-21-Weltmeister Lasse Ludwig (Tor) und Max Beneke an Kooperationspartner Berlin abgeben mussten. Entsprechend muss bei Potsdam alles passen, um mit den etablierten Teams mithalten zu können, was auch Trainer Emir Kurtagic weiß.
„Eine überragende Abwehr, eine sehr gute Torwartleistung und hervorragendes Rückzugsverhalten“, mahnt der Coach an, der auf Meistermacher und Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning folgte. Zudem soll die Fehlerquote gesenkt werden, um die Badener nicht zu einfachen Gegenstoß-Toren kommen zu lassen.
„Die Fehler, die wir zuletzt in Göppingen gesehen haben, müssen wir minimieren, um den Gegner in seinem Tempospiel nicht noch weiter zu bestärken“, erklärt er. „Für uns geht es darum, die nächste Herausforderung zu meistern und zu beweisen, dass wir gegen Spitzenmannschaften bestehen können“, so Kurtagic
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