Potsdam/Mannheim. Die Busfahrt von Potsdam zurück nach Kronau zog sich, aus dem Berliner Südwesten waren die Handballer der Rhein-Neckar Löwen in der Nacht auf Montag erst nach 1 Uhr wieder zu Hause. Dafür konnten die Löwen im Anschluss aber immerhin einen freien Tag genießen, während Trainer Sebastian Hinze nach dem 25:18 (11:8)-Erfolg schon wieder im Analyse- und Vorbereitungsmodus war.
Am Samstag (20.30 Uhr) steht schließlich das immer junge Landes-Derby bei FrischAuf Göppingen auf dem Spielplan und was bis dahin besser werden muss, hat der Coach des Bundesliga-Achten auch schon ganz klar ausgemacht.
„Unabhängig von den Ergebnissen hat uns zuletzt vor allem das Zutrauen in unser eigenes Tempospiel gefehlt“, schließt Hinze in die Betrachtung den herausragenden Pokalerfolg gegen die Füchse Berlin in der Vorwoche mit ein und lässt sich von den jüngsten beiden Siegen mit Blick auf die aktuellen Baustellen nicht blenden. „Aus diesem Element haben wir nicht den entsprechenden Mehrwert gezogen und mussten schon gegen die Füchse zu oft in den Positionsangriff. Das ist eigentlich nicht die Idee hinter unserem Spiel“, verweist der Löwen-Coach auf die Parallelen aus zwei grundverschiedenen Spielen gegen zwei grundverschiedene Mannschaften.
Und was noch auffällig war: Wie gegen Berlin hatten die Löwen beim Sieg gegen Schlusslicht Potsdam den Erfolg vor allem einer klaren Steigerung im zweiten Durchgang zu verdanken. „In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Bewegung, und die Eins-gegen-Eins-Aktionen am Mann haben uns zu wenig Räume eröffnet“, sagt Hinze. „Im zweiten Durchgang haben wir das dann besser auf den Punkt gespielt“, zeigte sich der Trainer mit den zweiten 30 Minuten einverstanden, in denen die Löwen gegen das weiter punkt-und harmlose Schlusslicht relativ schnell alles klarmachten.
„Wenn wir das so lösen, komme ich damit klar“
„Wir haben das dann auf beiden Seiten besser gemacht. In der Bundesliga bekommst du eben jede Woche eine neue Aufgabe und wenn wir diese dann so lösen, wie in der zweiten Halbzeit, komme ich damit klar“, überwog für Hinze am Ende dann aber klar das Positive und die Tatsache, dass der Trend nach den beiden Liga-Niederlagen in Lemgo und gegen Eisenach nun offenbar wieder in die andere Richtung geht.
„Die Woche vor der Länderspielpause wollen wir jetzt mal vergessen und haben nun einen guten Cut gemacht“, sieht auch Torwart David Späth die Löwen wieder auf dem Weg. „Natürlich kann man an ein paar Sachen noch schrauben, aber insgesamt war das ein sehr seriöser Auftritt“, fasste der Nationaltorhüter die Vorstellung beim Aufsteiger zusammen und war mit seinen 16 Paraden wie gegen Berlin erneut ein Faktor. Mit Blick auf sein kleines Tief zuvor war das natürlich Balsam auf die Seele des 22-Jährigen.
„Ich bin froh, dass ich eine gute Leistung bringen konnte, es waren schwere Wochen“, räumte der Keeper ein, der im Zusammenspiel mit der starken Löwen-Abwehr ebenfalls zu alter Stärke zurückfand und sich für das Derby in Göppingen einiges vorgenommen hat. „Wir haben jetzt in Potsdam den Schwung aus dem Berlin-Spiel mitnehmen können, sind heiß und wollen das Spiel gewinnen“, betonte Späth, wobei den Löwen auch die lange Trainingswoche zugute kommen sollte.
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