Handball

Rhein-Neckar Löwen betreiben gegen Hannover Chancenwucher

Die Euphorie aus dem Erfolg im European-League-Viertelfinale trägt nicht in die Liga. Dort verlieren die Rhein-Neckar Löwen gegen Hannover mit 27:29

Von 
Thorsten Hof
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Gustav Davidsson musste gestern mit den Rhein-Neckar Löwen gegen die TSV Hannover-Burgdorf eine Niederlage einstecken. © Kšsegi/PIX-Sportfotos

Mannheim. Es war der traditionelle „Tag der Vielfalt“ bei den Rhein-Neckar Löwen, der sich in der SAP Arena nicht nur am bunten Trikot des zweifachen deutschen Meisters und dem Eintreten für die Demokratie manifestierte. Auch auf dem Parkett war Vielseitigkeit der Handball-Profis auf beiden Seiten gefragt, denn die Löwen mussten etwa krankheitsbedingt auf Spielmacher Juri Knorr verzichten, während Gegner TSV Hannover-Burgdorf ohne seinen Nationalspieler Renars Uscins auskommen musste. Hannover bewältigte dieses Handicap besser und nahm beim 27:29 (17:15) die Punkte mit. Am Ende gab nicht zuletzt die Chancenverwertung den Ausschlag. „Das war ein harter Kampf, aber insgesamt haben wir über die gesamte Spielzeit einfach zu viele klare Möglichkeiten vergeben“, sah es auch Rechtsaußen Tobias Reichmann ähnlich.

Die Löwen kassieren gegen Hannover viel zu schnell Gegentore

Bei den Löwen übernahm Routinier Olle Forsell Schefvert in der Startformation den Part von Knorr und löste diese Aufgabe zunächst ganz ansprechend. Bis zum 4:4 (6.) hatte der Schwede sogar zwei Mal selbst getroffen, auffällig war bis dahin, dass die Mannheimer aber viel zu schnell die Gegentore bekamen, wenn sie vorne selbst getroffen hatten. Danach schlichen sich dann auch Fehler ins bis dahin solide Angriffsspiel ein.

Wir müssen den Ball besser bis zur letzten Chance laufen lassen und dann mit der letzten Präzision abschließen, um das Ding zu holen
David Móré Rhein-Neckar Löwen

So produzierte etwas Gustav Davidsson zwei Abspielfehler, die Hannover gerne und erfolgreich zum Gegenstoß nutzte und durch Justus Fischer am Kreis sogar noch einen draufsetzte (8.). Diesem Drei-Tore-Rückstand liefen die Löwen bis zum 7:10 hinterher (15.), starteten dann aber ihre stabilste Phase. Mit Philipp Ahouansou kam auf der Halbposition neue Dynamik ins Spiel, Keeper Joel Birlehm kam mit Hilfe der nun besser postierten Defensive ins Spiel und die Gelbhemden legten einen 7:1-Lauf bis zum 14:11 (22.).

In dieser Phase verpassten es die Löwen sogar drei Angriffe lang, den „Recken“ noch mehr zuzusetzen und holten diese stattdessen unter anderem durch zwei technische Fehler von Jon Lindenchrone beim 14:13 wieder ins Spiel (26.), so dass es beim 17:15 „nur“ mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabinen ging.

„Wir müssen den Ball besser bis zur letzten Chance laufen lassen und dann mit der letzten Präzision abschließen, um das Ding zu holen“, sprach auch Löwen-Linksaußen David Móré dieses Defizit in der Pause an.

Löwen spielen Hannover in der zweiten Hälfte in die Karten

Diese Analyse stimmte, allein es fehlte an der Umsetzung. Nach dem Seitenwechsel ließen die Löwen erneut ein paar klare Chancen liegen und gerieten auch wieder in der Fehlerquote in den roten Bereich, was Hannover in die Karten spielte. Beim 20:21 (41.) reagierte Trainer Sebastian Hinze mit einer Auszeit auf den mangelhaften Vortrag seines Teams und die Löwen nahmen sich im Anschluss nicht mehr die erstbeste, sondern die vielversprechendste Chance.

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So richtig nach vorne ging es aber nicht, weil Hannover seine Angriffe lange ausspielen durfte und immer wieder damit durchkam. Selbst eine doppelte Überzahl konnten die Mannheimer nicht nutzen und sahen sich sogar mit 24:25 im Hintertreffen. Zwischenzeitlich sah es danach aus, dass einmal mehr die Paraden von David Späth den nötigen Impuls geben könnten, doch nach dem 26:26 (56.) fehlte den Löwen die Klasse im Abschluss für mehr als ein weiteres Tor bis zum Abpfiff, während Hannover seine Möglichkeiten am Ende besser nutzte.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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