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Rhein-Neckar Löwen wollen die Welle reiten

Mit der Qualifikation für die Finals der European League im Rücken empfangen die Mannheimer in der Liga am Samstagabend Hannover, haben für das Final Four in Hamburg aber kein Losglück

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Thorsten Hof
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Hochgefühl in Portugal: Die Euphorie aus der Qualifikation für die Finals der European League wollen die Löwen nun in die Liga transportieren. © Zed Jameson/Imago

Mannheim. Dass Handball-Mannschaften Richtung Saisonende gerne mal in den Süden fliegen, um ein bisschen zu feiern, kennt man vor allem aus dem Amateurlager der Harzkugel-Werfer. Doch selbst eine Rückreise aus den Ländern unter der iberischen Sonne kann sich als Stimmungsaufheller erweisen, wie gerade die Profis der Rhein-Neckar Löwen erleben durften. Die hatten dieser Tage schließlich die Tickets für die Finals der European League am 25./26. Mai in Hamburg im Gepäck, als sie am Mittwoch in den Flieger von Lissabon nach Frankfurt stiegen. Und die Euphorie nach dem in der Endphase dramatischen 28:29-Krimi gegen Sporting Lissabon war auch in den Trainingseinheiten danach noch lange nicht verflogen.

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Löwen-Trainer Hinze im Interview: „Das ist überragend“

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Marc Stevermüer
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„Die Stimmung war natürlich prima“, berichtete Trainer Sebastian Hinze vom ersten Wiedersehen am Donnerstag in Kronau. „Und ich hoffe, dass wir diese Stimmung nun auch in die Bundesliga-Spiele transportieren können“, blickte der Coach am Freitag auf die anstehende Aufgabe gegen die TSV Hannover-Burgdorf (Samstag, 20.30 Uhr, SAP Arena).

In Hamburg warten nun die Füchse Berlin im Halbfinale

Der Einzug in das Final-Four-Turnier der European League überlagerte das Tagesgeschäft dann aber doch noch etwas. Schließlich erfuhren die Löwen nach der Auslosung am Freitag, dass es am 25. Mai im Halbfinale zunächst gegen den Liga-Konkurrenten Füchse Berlin geht, während es die SG Flensburg-Handewitt mit Dinamo Bukarest zu tun bekommt. Sicher alles andere als ein Traumlos, schließlich sind die Hauptstädter mit ihrem dänischen Überflieger Matthias Gidsel als Tabellenzweiter der Bundesliga der natürliche Favorit für dieses Turnier. Im bisherigen Saisonverlauf kassierten die Löwen bereits zwei herbe Niederlagen (32:38, 28:36) gegen die Füchse.

Dazu kommt, dass die Berliner trotz des zuletzt klar erkennbaren Kräfteverschleißes alles daran setzen werden, diese letzte Titelchance zu ergreifen. Im Pokal war Mitte April bekanntermaßen im Halbfinale gegen Magdeburg Schluss, und auch in der Liga haben die Füchse zuletzt den Anschluss an den designierten Meister SCM verloren. Gleiches gilt allerdings für die Löwen, die in Hamburg eine verkorkste Bundesliga-Saison immerhin etwas relativieren könnten.

Kommentar Dieser Erfolg kann die Saison der Rhein-Neckar Löwen nur aufhübschen

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Marc Stevermüer
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„Es ist jedenfalls schön, am Ende der Saison noch einmal ein solches Highlight zu haben, auf das man jetzt hinfiebern und hinarbeiten kann“, blickt Löwen-Coach Hinze auf den Endspurt, in dem die Schlagzahl nun nochmals zunimmt: Nach der Partie gegen Hannover steht die Nationalmannschaftspause an, doch nach zwei Auswärtsspielen gegen Kiel (16. Mai) und Gummersbach (19. Mai) geht es eine Woche später in Hamburg dann ans Eingemachte. „Das geht dann auch schnell voran - mit dem großen Ziel, bei diesem Final Four dann auch zu performen“, sagt Hinze,

Das nicht gerade optimale Los nahm der Löwen-Trainer dabei lediglich zur Kenntnis, auch die Tatsache, dass die Löwen 2023 im Final Four um den DHB-Pokal bereits gezeigt haben, dass sie die Außenseiterrolle zu ihren Gunsten nutzen können, spielt für den 45-Jährigen keine Rolle mehr. „Wenn du das Ding gewinnen willst, musst du sowieso alle schlagen“, bemühte Hinze eine alte Binsenweisheit.

Juri Knorr droht erneut auszufallen

Doch bevor es so weit ist, können die Löwen am Samstagabend beweisen, wie weit sie die Euphorie aus Portugal tragen kann, wenn es in dieser Saison bereits zum vierten Mal gegen Hannover geht. Auch in diesen Duellen zeigten die Mannheimer in der Liga (29:34) ein anderes Gesicht als in der European League, wo es in der Zwischenrunde ebenfalls gegen die Recken ging und die Löwen zwei Mal (27:26, 32:24) erfolgreich waren. Ein Phänomen, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Spielzeit zieht und natürlich auch Hinze zum Nachdenken gebracht hat.

„Wir hatten mit den Spielen unmittelbar vor und dann auch nach der Winterpause den Startschuss verpasst und das Gefühl, in der Liga nichts mehr gewinnen zu können. Das ist sicher ein Faktor“, formuliert Hinze seine ersten Ansätze einer Bilanz. „Und wir haben es in der Bundesliga eben nicht hingekriegt, mit dieser notwendigen Konsequenz und Intensität zu agieren, wie wir das in der European League zum Großteil geschafft haben.“

Mit dieser Leidenschaft gelang es am vergangenen Dienstag sogar, den krankheitsbedingten Ausfall von Spielmacher Juri Knorr zu kompensieren. Eine Aufgabe, die das Löwen-Rudel wohl auch gegen Hannover stemmen muss. „Er konnte bislang mit seiner Erkältung noch nicht trainieren“, geht Hinze davon aus, dass sein Regisseur ausfällt.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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