Mannheim. Man kennt sich. Und auch der gegenseitige Respekt ist groß. Am Dienstag (20.45 Uhr/live bei Dyn) treffen die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen bereits zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. In der Handall-Bundesliga entschieden die Niedersachsen das Heimspiel ungefährdet mit 34:29 für sich, vor einer Woche gewannen dann die Mannheimer einen echten Krimi gegen die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Christian Prokop.
In der Hauptrunde der European League jubelten die Nordbadener nach zuvor sieben Niederlagen in Serie über einen 27:26-Erfolg. Und nun steht bereits das Rückspiel an. Keine Frage: Es geht Schlag auf Schlag für den Pokalsieger, der am Wochenende mit dem knappen 33:31-Erfolg bei HBW Balingen-Weilstetten auch in der Liga den Abwärtstrend stoppte. Geht die kleine Siegesserie nun auch in Hannover weiter?
„Unsere Leistung muss deutlich besser sein als vor einer Woche“, meint Trainer Sebastian Hinze mit Blick auf den schwer erkämpften Hinspiel-Erfolg: „Das war ein Sieg des Willens, mit Energie und Glauben.“ Aber auch mit zu vielen Ballverlusten in der ersten Halbzeit.
Rhein-Neckar Löwen taten sich gegen Hannoveraner Abwehr schwer
Gegen die Hannoveraner Abwehr mit den offensiven Halbverteidigern taten sich die Löwen phasenweise extrem schwer und produzierten einige Fehler. „Wir müssen besser angreifen“, fordert Hinze eine ähnlich konzentrierte Offensivleistung wie in Balingen ein. Auf der Schwäbischen Alb erlaubten sich die Löwen nur fünf technische Fehler. Ohnehin wirken die Badener stabiler.
„Wir haben eine Sicherheit im System. Und in den Dingen, die wir unter Stress spielen, haben wir eine gewisse Klarheit. Das gilt sowohl in taktischer Hinsicht als auch für die Jungs selbst“, sieht Hinze einen „verantwortungsvolleren Umgang mit dem Ball“ und eine „hohe Disziplin“. Was dazu führt, dass der Trainer momentan wenig bis gar nicht die Breite seines Kaders nutzt, sondern auf ein Gerüst setzt.
Wir haben eine Sicherheit im System. Und in den Dingen, die wir unter Stress spielen, haben wir eine gewisse Klarheit. Das gilt sowohl in taktischer Hinsicht als auch für die Jungs selbst.
Das sorgt für Sicherheit. Übrigens: Wesentlich anders war die Herangehensweise des einstigen Meistertrainers Nikolaj Jacobsen vor einigen Jahren auch nicht. Der Däne bildete einen Stamm. Und der kristallisiert sich nun auch bei den Löwen heraus, weshalb sich für Hinze „die Frage nicht stellt“, ob er die Belastung in Hannover gleichmäßig verteilen will. Schließlich steht schon am Donnerstag (20.30 Uhr) das nächste Bundesligaspiel gegen den HSV Hamburg an.
Volle Konzentartion auf die European League bei den Rhein-Neckar Löwen
Doch zunächst gilt die volle Konzentration der European League. In der Hauptrundengruppe 1 geht es für die Löwen und Hannover (beide 4 Punkte) realistisch betrachtet um die Plätze zwei und drei. Theoretisch ist für beide Clubs noch der Gruppensieg drin, aber der dürfte dem französischen Spitzenverein HBC Nantes (6 Punkte) nicht mehr zu nehmen sein. Wenn es für die Löwen wiederum schlecht läuft, können sie als Vierter auch noch ausscheiden.
Dafür müssten sie in Hannover verlieren und sich eine Woche später erneut gegen Górnik Zabrze (2 Punkte) blamieren. Das Hinspiel beim polnischen Erstligisten verloren die Mannheimer vollkommen überraschend. An eine Wiederholung dieses desolaten Auftritts mag aber so recht keiner glauben. Zumal die Löwen eben zuletzt zweimal gewannen und gefestigter wirken.
Der Gruppensieger – also vermutlich Nantes – qualifiziert sich direkt fürs Viertelfinale. Der Zweite und Dritte müssen in die Play-offs gegen den Dritten und Zweiten der Hauptrundengruppe 2. Diese wird angeführt vom dänischen Erstligisten Skjern (6 Punkte), der ziemlich sicher auch auf diesem Platz bleiben wird. Um den Einzug in die Play-offs kämpfen der kroatische Club RK Nexe Nasice (5 Punkte), Ex-Verein von Löwe Halil Jaganjac, der schwedische Verein IK Sävehof (3 Punkte) mit Supertalent Oli Mittun von den Färöern, und der slowenische Erstligist Gorenje Velenje (2 Punkte).
Hinze will so weit aber noch gar nicht vorausblicken. „Wir brauchen noch einen Sieg, um in die nächste Runde einzuziehen. Und wenn wir in Hannover gewinnen, sind wir sicher Zweiter“, möchte der Trainer gerne am Dienstag schon alles klarmachen. Zumal Rang zwei nicht nur dafür sorgt, das Play-off-Rückspiel in eigener Halle austragen zu dürfen.
Möglicherweise hilft diese Platzierung auch mit Blick aufs Viertelfinale, in dem der Gegner Sporting Lissabon heißen könnte. Die Portugiesen führen ihre Gruppe gerade überraschend vor Bundesliga-Spitzenreiter Füchse Berlin an. Werden die Löwen wiederum Dritter und setzen sich in den Play-offs durch, droht sehr wahrscheinlich ein Viertelfinal-Duell mit der SG Flensburg-Handewitt.
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