Hagen. Ein kurzer Anlauf, Wurf und Treffer. Sebastian Trost war am Freitagabend in der Offensive des Handball-Zweitligisten mal wieder einer der Aktivposten. Der 26-Jährige erzielte im Auswärtsspiel der Eulen beim VfL Eintracht Hagen sechs Tore und fungierte im Angriff der Pfälzer als Spielmacher. Doch letztlich war die starke Leistung des Mittelmanns nicht viel wert. Die Eulen verloren auch das dritte Aufeinandertreffen beider Mannschaften in dieser Saison. Das Auf und Ab geht nach der knappen 29:30 (13:14) in der aktuellen Spielzeit für Sebastian Trost und die Ludwigshafener somit erst einmal weiter.
Ausgebildet wurde Sebastian Trost bei den Rhein-Neckar Löwen. Dort gewann er mit der Zweiten Mannschaft im Juli 2022 die Drittliga-Meisterschaft. Sein damaliger Trainer war Michel Abt. Und als der Coach dann bei den Eulen anheuerte, ging Trost ebenfalls den Schritt über den Rhein.
Beim Zweitligisten zeigte Trost schnell, warum ihn Abt bei der Vertragsunterschrift in Ludwigshafen als „Allrounder“ bezeichnete. Wurfstark, aber auch umsichtig beim Aufbau der Angriffe und in der Defensive ebenfalls mit vielen Qualitäten ausgestattet. Bei den Pfälzern startete er zunächst als Halblinker, spielte dann aber auch auf Mitte und hat mittlerweile die Spielmacherposition des aktuellen Tabellenelften inne. Michel Abt ist mittlerweile nicht mehr da. Aber auch der neue Coach Johannes Wohlrab, der die Pfälzer seit Sommer 2023 trainiert, setzt voll auf Trost.
„Ich habe mich bei den Eulen von Anfang sehr wohl gefühlt, es macht großen Spaß, hier zu spielen“, sagt Trost, der im August 2023 vorzeitig seinen Vertrag bei den Ludwigshafenern um zwei Jahre bis Juni 2025 verlängert hat. „Sebastian passt auch charakterlich super in unsere Mannschaft. Er tut dem Team gut“, sagt Club-Geschäftsführerin Lisa Heßler.
In der laufenden Runde hat Trost in 22 Spielen für die Eulen 44 Treffer erzielt. Die sechs Tore in Hagen am Freitagabend waren eine Saisonbestmarke für ihn, der auch schon auf drei Bundesligaeinsätze bei den Rhein-Neckar Löwen verweisen kann. Dass es dennoch für die Ludwigshafener bei der Partie beim Ligavierten nicht zum Sieg reichte, lag für Trost nach Spielschluss an zwei Faktoren. „Wir wollten hier gewinnen und waren emotional auf der Höhe, hatten aber in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler und haben im zweiten Durchgang zu viele freie Chancen vergeben.“
15 technische Fehler
Tatsächlich verhinderten die insgesamt 15 technischen Fehler einen Auswärtssieg der Eulen, die in der Vorwoche zu Hause noch nach toller Leistung dem TuS N-Lübbecke, der sich aktuell wie Hagen im oberen Tabellendrittel der Liga aufhält, mit 34:32 eine Niederlage beigebracht hatten. „Ich bin sehr enttäuscht, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat. Aber wenn wir so spielen und diese Menge an technischen Fehlern reduzieren, werden wir auch auswärts noch Spiele gewinnen“, sagte Eulen-Coach Wohlrab nach dem Negativerlebnis und lobte nach dem Anpfiff einen seiner Spieler: „Sebastian Trost hat ein super Spiel gemacht.“
Am Wochenende empfangen die Eulen um 17 Uhr den TV Großwallstadt. Mit 20:24 Punkten liegen die Eulen jedenfalls hinter den eigenen Erwartungen zurück. Das Polster nach unten ist derzeit aber recht komfortabel. Sebastian Trost sagt: „Es war in Hagen kein schlechtes Auswärtsspiel von uns. Kämpferisch haben wir voll überzeugt. Wir müssen einfach so weitermachen, dann kommen auch die Siege.“
Eulen: Grupe, Urbic (bei drei Siebenmetern) – Klein (7), Trost (6), Raguse (3), Falk (1), Schwarzer, Haider (1), Meyer-Siebert (3), Schaller (6/1), Leun, Bergner (1), Eisel, Straub (1), Manfeldt Hansen.
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