Handball

Darum haben die Rhein-Neckar Löwen Sebastian Heymann geholt

Ab Juli spielt Sebastian Heymann für die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga. Am Sonntag kommt er als Gegner mit Göppingen in die SAP Arena. Die Mannheimer freuen sich schon auf ihn. Das hat Gründe

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Marc Stevermüer
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Sebastian Heymann spielte zuletzt für Deutschland in der Olympia-Qualifikation. © Pförtner/dpa

Mannheim. Sein gewohntes Umfeld um sich zu haben, ist für Sebastian Heymann von größerer Bedeutung. „Das sieht man ja schon anhand meiner Vereine“, sagt der Handball-Nationalspieler aus Heilbronn, der am Ostersonntag (16.30 Uhr) mit Frisch Auf Göppingen in der Mannheimer SAP Arena spielt.

Sebastian Heymann wechselt von Frisch Auf Göppingen zu den Rhein-Neckar Löwen

Zum vorerst letzten Mal kommt der wurfgewaltige Rechtshänder dann mit Frisch Auf Göppingen zum Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen. Denn im Sommer wechselt er die Seiten und wird künftig für den Pokalsieger aus der Quadratestadt auf dem Feld stehen. Bis Heilbronn ist es für den 26-Jährigen dann weiterhin keine sonderlich große Entfernung.

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„Wenn ich mich wohlfühle, bin ich in der Lage, meine beste Leistung zu zeigen. Und ich fühle mich nun mal gut, wenn ich meine Freunde und meine Familie um mich herumhabe. Sie alle haben mir in meinen schweren Zeiten geholfen, mich besucht, mich unterstützt. Das war extrem wertvoll für mich. Und das werde ich ihnen niemals vergessen“, sagt Heymann, der in seiner noch immer jungen Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse erlitt.

Sebastian Heymann kämpfte mit vielen Verletzungen

Keine Frage: Die Verletzungen warfen ihn zurück. Aber nicht um. Auch wenn es bisweilen leichter gesagt als getan ist, nach einem monatelangen Ausfall und vielen einsamen Stunden in der Reha gestärkt zurückzukommen. „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Zeit bis zur Rückkehr aufs Feld hart sein wird“, blickt Heymann zurück und spricht von einer Zeit, in der es wirklich auf jeden Tag ankomme: „Man darf nichts schleifen lassen, sondern muss bei seinen Übungen noch mal die eine Wiederholung mehr machen, auch wenn der Körper manchmal müde ist. Das ist hin und wieder extrem schwer, extrem zäh. Vor allem dann, wenn es nicht nach Plan läuft.“

Mittlerweile hat sich der 26-Jährige aber zurückgekämpft, schaffte es auf den letzten Drücker sogar in dem Kader für die Heim-Europameisterschaft im Januar und kann sich berechtigte Hoffnungen auf eine Olympia-Teilnahme im Sommer machen. „Olympia ist das Größte für jeden Sportler. Es ist Wahnsinn, dass ich jetzt die Chance habe, in Paris dabei zu sein. Dafür werde ich in den kommenden Wochen alles investieren“, verspricht er.

Rhein-Neckar Löwen freuen sich auf Neuzugang Heymann

Bundestrainer Alfred Gislason schätzt die Qualitäten des Rückraummannes: „Sebastian hat einen unglaublichen Wurf.“ Jeden Tag, scherzt der Isländer, habe er Heymann bei der EM gesagt, dass er gar nicht bis aufs neun Meter ans Tor herankommen müsse, um zu werfen: „Er kann das auch aus elf Metern erledigen.“

In Mannheim freuen sie sich aber nicht nur deshalb auf den Neuzugang. „Sebastian kann uns in der Abwehr und im Angriff helfen. Er ist der Spieler, den wir gesucht haben und der sich nach seinen Verletzungen noch nach oben entwickeln kann. Entsprechend kann er ein überragender Spieler in jeder Mannschaft sein, denn Sebastian ist ein kompletter Handballer“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze, in dessen auf Tempo basierendes System ein Spieler wie Heymann perfekt passt. Weil er ihn auf beiden Seiten des Feldes einsetzen kann. In der Abwehr sogar im Deckungszentrum. Was Heymann so wertvoll macht.

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„Mir war es immer wichtig, in der Abwehr zu spielen. Gerade auch im Mittelblock“, sagt der Heilbronner, der gar nicht so genau weiß, was größere Glücksgefühle auslöst. Ein Tor zu werfen oder einen Wurf zu blocken? „Wenn man am Ende das letzte Tor zum Sieg erzielt, ist das geil. Aber wenn man kurz vor dem Abpfiff mit einem Block oder mit einem Ballgewinn zum Erfolg beiträgt, bereitet das einem genauso Freude.“

Die will er künftig auch bei den Löwen haben. Der Schritt nach Mannheim fühle sich „richtig“ an, sagt der Rechtshänder, der mit dem Wechsel außerdem „das Kapitel mit meinen Verletzungen auch räumlich hinter mir lassen“ will. Ohne allzu weit entfernt von der geliebten Heimat zu sein.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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