Eishockey

Warum der Abgang von Ennis die Adler Mannheim aus heiterem Himmel trifft

Tyler Ennis hat sich mit den Adlern Mannheim darauf geeinigt, den bis Ende der Saison laufenden Vertrag aufzulösen. Der Club wurde von der Entscheidung überrascht, zeigt aber Verständnis

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Christian Rotter
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Tyler Ennis hat seine Profi-Karriere beendet. © Adler Mannheim/Daniel Bamberger

Dallas Eakins hatte mit vielem gerechnet - aber nicht damit. Am Dienstag hatte der Trainer der Adler Mannheim der Mannschaft einen freien Tag gegönnt. Statt die Füße hochzulegen, hatte es ihn selbst jedoch in die SAP Arena gezogen, um mit dem verletzten Stürmer Matthias Plachta aufs Eis zu gehen. Dort erreichte ihn ein Anruf.

„Tyler Ennis hat sich gemeldet und gefragt, ob ich im Stadion sei. Er wolle etwas mit mir besprechen“, berichtete Eakins von dem Telefonat. Viele Gedanken schwirrten durch den Kopf des US-Amerikaners: „Da wir am Montag ein knallhartes Training hatten, bei dem Tyler nur so übers Eis geflogen ist, bin ich davon ausgegangen, dass er mir vielleicht grünes Licht für einen Einsatz am Freitag geben wollte“, gab Eakins einen Einblick in seine Gedankenspiele. Ennis hatte aber etwas anderes auf dem Herzen. Der Kanadier, der bis ins Jahr 2022 auf 724 Einsätze in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga kam, äußerte den Wunsch, seine Profikarriere beenden zu wollen. Sofort.

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„Ich bin stolz auf diesen jungen Mann. Er hat eine Entscheidung getroffen, die sich für ihn richtig anfühlt. Tyler weiß aber auch, was sie für uns bedeutet, dass sein Verlust schwer wiegt. Er hatte deswegen einige schlaflose Nächte“, berichtete Eakins vom Gespräch mit Ennis, das zweieinhalb Stunden dauerte.

Teamkollegen bei den Adlern Mannheim haben Verständnis

Am Mittwochvormittag verabschiedete sich Ennis von der Mannschaft. Er blickte in traurige Gesichter, seine Teamkollegen betonten aber, dass sie die Entscheidung akzeptieren, zum Teil sogar nachvollziehen können. „Tyler hat in seinen Körper gehört. Und der hat ihm wohl gewisse Signale gesendet. Es ist zwar schade, solch einen Teamkollegen zu verlieren, aber ich wünsche ihm nur das Beste“, sagte Kris Bennett, der nach auskurierter Bauchmuskelverletzung am Freitag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven sein Comeback feiern wird. Möglicherweise ebenfalls wieder mit dabei ist Simon Thiel, der die vergangenen Partien angeschlagen verpasst hatte. „Sein Einsatz ist noch nicht sicher, aber wir sind hoffnungsvoll, dass es klappt“, sagte Eakins.

Da auch der zuletzt erkrankte Felix Brückmann in den Trainingsbetrieb zurückkehrte, fehlen nur noch die verletzten Topangreifer Plachta und Linden Vey. Eakins wollte zwar kein genaues Datum für ein Comeback des Duos geben, vor der Länderspielpause im Februar könnte es aber so weit sein.

„Mit den Rückkehrern sind wir drauf und dran, eine gute Balance in unsere Sturmreihen zu bekommen. Ziel ist es, vier torgefährliche Formationen aufs Eis zu schicken“, betonte Eakins. Die Leistung beim 0:4 am Sonntag in Ingolstadt wollte der Adler-Trainer genauso wenig überdramatisieren wie die Vorstellung beim 5:2-Sieg in Iserlohn zwei Tage zuvor in den Himmel heben. Eakins weiß aber: Im Kampf um das direkte Play-off-Ticket müssen bei vier Heimspielen in Folge Punkte her.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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