Bensheim. „Der Plan ist aufgegangen. Aber es war ein hartes Stück Arbeit.“ Claudio Schubert ist die Anspannung am Sonntag kurz nach Spielende noch anzumerken. In der Tischtennis-Regionalliga stand der VfR Fehlheim vor den letzten beiden Heimspielen der Saison unter Druck – und hat geliefert. Dem 7:3 gegen die TG Neuss am Samstag folgte einen Tag später ein 8:2 gegen Borussia Dortmund II, die leicht ersatzgeschwächt an der Bergstraße aufgeschlagen waren.
„Wir wollten vier Punkte holen, aber der Ausfall von Marius Henninger hat uns natürlich getroffen“, betonte der Abteilungsleiter. Für den verletzten Henninger sprang Mishel Levinski ein, seit der Rückrunde auf der Kaderliste der Grün-Weißen. Er trug bei seinem Debüt wesentlich zum Erfolg bei, indem er an beiden Tagen ungeschlagen die Halle verließ.
Die erste Pleite für den Meister
Am letzten Spieltag hat es den bis dahin ungeschlagenen Meister erwischt: In der Tischtennis-Bezirksoberliga kassierte der VfR Fehlheim III im Spitzenspiel beim Zweiten SKG Bauschheim eine 4:9-Pleite. Neben einer guten Leistung der Heimmannschaft war ausschlaggebend für die Niederlage, dass die Grün-Weißen aus verschiedenen Gründen (Ferien, Verletzungen) nicht mit dem allerbesten Kader anreisen konnten. So gingen alle drei Doppel an den Gastgeber, die Fehlheimer lagen schnell mit 2:7 in Rückstand und waren nicht in der Lage, entscheidend aufzuholen. – VfR-III-Punkte: Grüner (2), Tengel (2).
Hessenliga: TTC Elz II – VfR II 9:5. Auch in der Fehlheimer Regionalliga-Reserve machte sich die Personalnot bemerkbar. Aufgrund einiger Ausfälle konnte sie mit nur fünf Spielern antreten. Folglich gingen ein Doppel und ein Einzel kampflos verloren. Das Fehlheimer Quintett leistet zwar Widerstand bis zum Schluss, doch letztlich blieb es chancenlos. In der Abschlusstabelle belegt der Aufsteiger einen guten vierten Platz, zwischenzeitlich liebäugelte die Mannschaft sogar mit der Aufstiegsrelegation. „Das ist mehr, als wir vorher erwarten konnten“, bilanzierte Abteilungsleiter Claudio Schubert. – VfR-II-Punkte: Wienke/Schubert, Wienke (2), Schubert, Stefanov.
Mit einem 9:3-Erfolg im Derby bei Absteiger TSV Auerbach sicherte sich die VfR-Vierte in der Bezirksklasse den vierten Platz (siehe auch „Neuaufbau statt Wunder...“). dr
Gegen die viertplatzierten und favorisierten Neusser waren die Fehlheimer von Beginn an hellwach und hochkonzentriert, so dass auch die engen Spiele an die Gastgeber gingen. „Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Dieses Mal haben wir es bis zum Schluss durchgezogen“, lobte Schubert. Entsprechend groß war der Jubel, als Andrej Bondarev in seinem zweiten Einzel durch einen deutlichen 3:0-Sieg für klar Verhältnisse und die 6:3-Führung sorgte. Felix Schubert holte sich im abschließenden Einzel nicht nur Selbstvertrauen, sondern tat auch etwas für das Satzverhältnis des VfR, auf das es am Ende der Runde noch ankommen könnte.
VfR-Punkte: Freund/Schubert, Bondarev/Levinski, Bondarev (2), Levinski (2), Schubert.
24 Stunden später „ging es darum, das Ergebnis gegen Neuss zu vergolden“, umschrieb Claudio Schubert die Ausgangslage. Gegen die Bundesliga-Reserve aus Dortmund hatte es in der Vergangenheit immer spannende, enge Matches gegeben, nicht immer, aber ab und an mit dem besseren Ende für den selbsternannten Dorfclub aus dem Bensheimer Westen.
Dass es letztlich so deutlich werden würde, damit hatten selbst die Optimisten im Verein nicht gerechnet. Entscheidend auch in diesem Duell: Die Partien über fünf Sätze gingen an die Fehlheimer. Sowohl Schubert und Freund gegen das gegnerische Spitzendoppel nach 1:2-Satzrückstand als auch Mishel Levinski und Felix Schubert bewiesen Nervenstärke und Durchsetzungsvermögen.
Schnell hatte das Team einen beruhigenden und entscheidenden 6:1-Vorsprung herausgespielt, der schließlich souverän mit 8:2 ins Ziel gebracht wurde. Fazit: Vier Zähler geholt, das Satzverhältnis deutlich verbessert und dem direkten Abstieg entgangen.
Die beiden Erfolge stellten sicher, dass Fehlheim nicht mehr auf einen der beiden letzten Plätze zurückfallen kann. „Der aktuell sechste Platz ist noch etwas trügerisch. Wir können immer noch auf den Relegationsrang zurückfallen“, bemerkte Schubert. Nur spielen die direkten Konkurrenten Süchteln und Stadtallendorf noch gegeneinander – eine Begegnung, die Süchteln unbedingt gewinnen muss. Selbst bei einem Unentschieden wäre Fehlheim nicht mehr einzuholen.
Der VfR selbst muss noch zweimal ran: gegen die akut abstiegsgefährdete TG Langenselbold sowie den Tabellenzweiten TTC Waldniel. Für beide Auswärtspartien erwartet Schubert erneut Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung des Kaders, weil hinter der einen oder anderen Personalie ein Fragezeichen steht – und der international agierende Levinski nicht immer einsatzbereit ist. Doch selbst bei zwei Niederlagen könnte der Klassenerhalt gefeiert werden – wenn die Konkurrenz im Fehlheimer Sinne mitspielt.
VfR-Punkte: Freund/Schubert, Bondarev/Levinski, Schubert (2), Bondarev (2), Levinski (2).
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