Vor der neuen Fußball-Saison

Dem TSV Elmshausen sind die Spieler weggelaufen

Der neue Trainer Alexander Grod scheint der richtige Mann zu sein, um mit 19 Neuzugängen eine neue Mannschaft zu formen.

Von 
Ferdinand Derigs
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Beim TSV Elmshausen muss mit den Neuzugängen ein komplett neues Team geformt werden; hinten v.l. Alen Cvijanovic, Pascal Krämer, Robin Perez-Adler, Lennart Kastner, Mohammed Akbari, Trainer Alexander Grod; Mitte Johannes Schwalbach, Yannik Seeger, Co-Trainer Robin Wieland , Nils Dickert, Memo Caruso, vorne Ramadan Hossein , Malik Jafer. © Ferdinand Derigs

Elmshausen. Als Alexander Grod dem TSV Elmshausen im Februar 2025 die Zusage zur Übernahme des Trainerpostens für die neue Saison gab, konnte er nicht mit einem derart großen Umbruch beim Lautertaler Fußball-B-Ligisten rechnen. 15 Spieler, einschließlich des seitherigen Trainers Eric Franke, haben den Verein verlassen oder legen nach eigenem Bekunden eine Pause ein. 19 Spieler tauchen unter der Rubrik „Neuzugänge“ auf.

Der in Pfungstadt sesshafte 40-jährige Alexander Grod verfügt über eine Menge Erfahrung auf dem Fußballfeld. Bayernliga als Spieler in der Jugendzeit bei Viktoria Aschaffenburg, Regionalliga Süd bei den Senioren, später weitere Spielerstationen, unter anderem in der Landesliga Bayern, dann als spielender Co-Trainer beim Kreisligisten FC Laufach. Dorthin kehrte er im letzten Jahr nach Ende des Engagements als verantwortlicher Spielertrainer in Brandau noch einmal zurück. Jetzt TSV Elmshausen, wo er erneut als Spielertrainer hochmotiviert an die sicher nicht einfache Aufgabe herangeht.

„Mal sehen, wo die Reise hingeht. Eine Mannschaft zusammenkaufen kann jeder. Mehr oder weniger habe ich die Spieler bekommen, die zur Verfügung standen.“ Dass die Mannschaft überhaupt jetzt personell so dastehe, habe er viel seinem spielenden Co-Trainer Robin Wieland zu verdanken, der sehr gut vernetzt sei, betont Grod. „Auch die Zusammenarbeit mit ihm entwickelt sich gerade richtig gut, beschreibt er seine ersten Eindrücke.

Auch die ersten Trainingseindrücke mit den anderen Spielern stimmen ihn positiv. „Die Jungs, die jetzt da sind, haben Potenzial, sind charakterlich sehr gut und ziehen mit. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sie erst spät zu uns gewechselt sind und teilweise aus einer Pause oder Verletzung kommen.“ Die vorherige Mannschaft habe sich praktisch über Nacht „in Luft aufgelöst. Ich kenne die vorherigen Spieler nicht persönlich. In der Rückrunde habe ich drei Spiele gesehen. Sicher wäre der ein oder andere auch ein Kandidat für die neue Mannschaft gewesen.“ Dazu müsse aber auch die Einstellung passen. „Ich arbeite lieber mit Spielern zusammen, die Lust haben und die man entwickeln kann“, so Grod weiter. „Das macht für mich mehr Sinn“, schließt er dieses Thema dann ab.

„Auch in meiner Zeit bei der SG Brandau/Gadernheim war ich ganz unbekannt für die Jungs und habe dort in den zwei Jahren ein gutes Feedback erhalten.“ Es habe sich wohl herumgesprochen, dass er ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Training macht, was sicher auch zu seinem Engagement in Elmshausen geführt habe. „Elmshausen ist aber noch mal eine ganz andere Aufgabe, da die Jungs teilweise nicht lange gespielt haben oder aus einer Verletzung kamen. Aus den ganzen Unbekannten eine Mannschaft zu basteln, das sehe ich für mich aber jetzt als positiven Reizpunkt an.“

Ehrgeiz ist auch als Trainer ungebrochen

Soforthilfe erhofft er sich besonders von Neuzugang Robin Perez-Adler. „Er macht einen sehr guten Eindruck und wird uns sicher Freude bereiten“. Auch der junge Nazim Coskun mache einen guten Eindruck. „Aber egal, wen ich jetzt nenne: Alle vorhandenen Spieler kann man formen und entwickeln.“

Normalerweise würde Alexander Grod das Saisonziel sicher höher ansetzen und einen einstelligen Tabellenplatz anpeilen. Dafür kennt er die Mannschaft aber noch nicht gut genug. So ist das erste Ziel zunächst, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. „Ein guter Mittelfeldplatz wäre für das erste Jahr sehr gut“, ist sein Ehrgeiz auch als Trainer jedenfalls weiter ungebrochen.

BA-Prognose:

„Totgesagte leben länger“ lautet ein Sprichwort, das vielleicht nach dieser Saison auch auf die Mannschaft des TSV Elmshausen zutreffen könnte. Viele sehen das völlig umgekrempelte Team bereits als sicheren Absteiger. Es ist schwer, eine realistische Prognose abzugeben. Aber vielleicht liegt gerade hier die Chance für die Spieler von Trainer Alexander Grod, der ebenfalls neu ist. Wichtig wird sein, schnellstmöglich aus den vielen Neuzugängen ein Team zu formen und auch bei zu erwartenden Rückschlägen mit dieser Situation umzugehen. Die Erfahrung des mitspielenden Trainers wird dabei sicher helfen können.

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TSV Elmshausen (Kreisliga B)

  • Abgänge: Eric Franke (FC 07 Bensheim), Steffen Franke (SV Kirschhausen), Patrick Woisyk-Scholl, Christian Schäfer, Alexander Braun, Jasheel Lal, Yannis Zanoun (alle Olympia Lorsch), Luca Vidovic, Jan Geymeier (beide SG Reichenbach), Tim Deissenroth (SSG Einhausen), Patrick Valido Ramos, Niklas Rettig, Marvin Feher und Jonathan Haydu (pausieren), Chris Geymeier (Karriere beendet).
  • Zugänge: Jafar Malik, Nils Dickert (beide Germania Pfungstadt), Yannik Seeger (VfR Fehlheim), Nazim Coskun (TSV Viernheim), Hamid Ahmadi (FC Fürth), Robin Perez-Adler (SV Lindenfels), Luca Wiege (TSV Auerbach), Alexander Grod (FC Laufach), Memo Caruso (SV Bretzenheim), , Robin Pierre Wieland (SV/BSC Mörlenbach), Alen Cvijanovic, Mohammad Akbari, Johannes Schwalbach, Jannik Degenhardt ( alle SG Lautern), Mustafa Elzabi (SV Schwanheim), Pascal-Lukas Krämer (SV Schönberg), Luis Wenniger (SV Kirschhausen), Ramadan Hossein, Jan Koob (beide Neubeginn).
  • Ziel: Nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.
  • Favoriten: FSV Zotzenbach, VfR Bürstadt.

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