Bergstraße. Das Debüt in der Fußball-Gruppenliga wird für die TSV Auerbach eine Herausforderung. Der Aufsteiger muss am ersten Spieltag am Sonntag (15.30 Uhr) beim FCA Darmstadt ran. Der Vorjahreszweite, der von Elton da Costa, dem ehemaligen Spielertrainer des FC 07 Bensheim, betreut wird, zählt zu den heißesten Kandidaten auf eine Spitzenposition. „Für mich ist der FCA der Top-Favorit“, sagt TSV-Trainer Giuliano Tondo. Diesen Status untermauerten die Darmstädter zuletzt mit dem Gewinn des Rödermark-Cups, bei dem sie die Verbandsligisten TS und Germania Ober-Roden besiegten.
Kopfzerbrechen bereitet Tondo nicht nur die Stärke des Kontrahenten, sondern die personelle Situation der eigenen Mannschaft. Verletzte und urlaubende Spieler wie etwa Simon Halbig, Timo Fischer, Sebastian Stockmann, Linus Dietzsch, Rene Brunner, Leon Fesser, Leon Röhrig, Moritz Graf oder Nassim El Yassimi belasten die Auerbacher vor der Premiere. Dass sich einige seiner Jungs nach der kurzen Sommerpause aktuell im Urlaub befinden, sieht Tondo eher entspannt. „Dafür muss man Verständnis haben.“
Nach einem guten Auftakt in die Vorbereitung und guten Ergebnissen in den Tests ging dem Trainer nach und nach das Personal aus. In der letzten Begegnung vor dem Start setzte es mit einer Not-Elf eine deutliche Niederlage gegen den Landesligisten SV Schwetzingen.
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Mit welcher Formation die Rot-Weißen nun gegen den FCA aufschlagen, wird sich erst kurzfristig zeigen. Die mögliche Ausfallquote könnte sich im zweistelligen Bereich bewegen. Eventuell schafft es der ein oder andere angeschlagene Akteur noch, bis zum Spieltag fit zu werden. „Es wird am Sonntag nicht die Mannschaft auf dem Feld stehen, die wir uns vorgestellt haben“, unterstreicht Tondo. Mit deutlichen personellen Verbesserungen ist in den nächsten Wochen kaum zu rechnen. „Der gesamte August wird für uns schwer.“
Die Außenseiterrolle hat gewisse Vorteile. „Das ist nicht nur ein Spruch, sondern trifft für uns diesmal zu: Wir haben gegen den FCA nichts zu verlieren.“ Ob aus dieser Einstellung ausreichend Energie erwächst, um Darmstadt ein Bein stellen zu können, muss abgewartet werden. Trotz aller Handicaps – ganz chancenlos ist die TSV nicht, meint Giuliano Tondo. „Wir werden auf jeden Fall versuchen, etwas mitzunehmen.“ Mit an Bord könnte am Sonntag ein weiterer Neuzugang sein. Mit Ankino David (32), zuvor Sportfreunde Heppenheim, hat sich vor Kurzem ein Spieler mit höherklassiger Erfahrung dem Neuling aus dem Weiherhausstadion angeschlossen.
U19-Talent zum FC 07
Apropos Neuzugang: Wenige Meter Luftlinie entfernt im Gruppenliga-Stadion Weiherhaus gibt es ebenfalls einen kurzfristigen Zugang zu vermelden. Tim Eisele (18) wechselte in der vergangenen Woche von der U19 von Viktoria Griesheim zum FC 07 Bensheim. „Tim macht einen sehr guten Eindruck“, lobt 07-Trainer Andy Zehnbauer den Außenbahnspieler für seine bisherigen Trainingsleistungen.
Ob der Zugang am Sonntag beim Heimaufschlag der Nullsiebener gegen die SKV Büttelborn (15.30 Uhr) mitmischen wird, wird sich zeigen. Auch Zehnbauer muss beim Saisondebüt vor eigenem Publikum auf angeschlagene und urlaubende Spieler verzichten. So ist etwa das Mitwirken von Rückkehrer Luca Blüm (Oberschenkelverletzung) fraglich. Gesetzt im Team ist Maximilian Köhler. Der Neue von Olympia Biebesheim hat seinen Coach überzeugt. „Max arbeitet unheimlich viel für die Mannschaft, ist ständig unterwegs und torgefährlich, eine super Verstärkung für uns.“
Nach einigen Startschwierigkeiten in die Vorbereitung und zwei Niederlagen (SV Lörzenbach, TS Ober-Roden) war der 07-Coach mit den vergangenen Trainingswochen und den Leistungen in den Tests sehr zufrieden. „Die zwei schwachen Spiele zum Auftakt haben uns deutlich vor Augen geführt, woran wir arbeiten müssen.“ Der Fokus lag fortan auf Taktik und Ausdauer. Die intensive Beschäftigung mit diesen Schwerpunkten hat sich ausgezahlt, berichtet Zehnbauer. Als Beispiel für die Fortschritte nennt er das Pressing, das sein Team körperlich entsprechend gerüstet nun konsequenter und über einen längeren Zeitraum auf den Platz bringen kann.
Die SKV Büttelborn zum Einstieg in die Runde 2022/23 scheint eine lösbare Aufgabe zu sein für den FC 07. „Ist es“, sagt Andy Zehnbauer, warnt aber vor den technischen Fähigkeiten des Gegners. „Büttelborn ist eine junge, spielerisch gute Mannschaft.“ In der Vorsaison gewannen die Bensheimer beide Duelle (5:1, 2:0). „Die Ergebnisse waren deutlicher als die Spielverläufe, wir müssen sehr konzentriert sein.“ eh
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