Handball

Trotz einiger Schreckmomente bleiben die Flames auf Siegkurs

Im Klassement ist das Team weiterhin auf Rang sechs gelistet, weist nun wieder ein positives Punktekonto auf (16:14) und hat den Abstand auf den fünftplatzierten VfL Oldenburg auf einen Zähler verringert.

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Eric Horn
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Nach dem Sieg klatschten sich die Flames (rechts die starke Torfrau Vanessa Fehr) mit ihren Fans ab. © Jürgen Strieder

Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat in der Handball-Bundesliga der Frauen den zweiten Sieg in diesem Jahr eingefahren: Mit 32:28 (15:13) besiegten die Flames am Samstagabend vor eigenem Publikum den Buxtehuder SV. In einem von beiden Seiten temporeich geführten Spiel vor 2000 Zuschauern in der ausverkauften Weststadthalle leisteten sich die Flames weniger Fehler als der Gegner und bauten ihren Vorsprung in der zweiten Halbzeit kontinuierlich aus.

Im Klassement ist das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm weiterhin auf Rang sechs gelistet, weist nun wieder ein positives Punktekonto auf (16:14) und hat den Abstand auf den fünftplatzierten VfL Oldenburg auf einen Zähler verringert. Beste Torschützinnen bei den Gastgeberinnen waren Nina Engel (12/3) und Mia Ziercke (5). Für Buxtehude erzielten Anika Hampel (6/1) und Isabelle Dölle (5) die meisten Treffer.

Dölle eröffnete die Partie mit dem 0:1 für die Gäste – die einzige Führung für die Mannschaft von Coach Dirk Leun während der gesamten 60 Minuten. Kim Irion, Nina Engel und Amelie Berger stellten auf 3:1 für die HSG (5.). Für Berger war das Spiel bereits nach wenigen Minuten beendet. Sie verletzte sich bei einer Abwehraktion am linken Knie und kam nicht mehr zum Einsatz. Da Jule Polsz, die zweite Rechtsaußen im Kader, krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand, übernahm fortan Rechtshänderin Mia Ziercke die ungewohnte Position auf der rechten Außenbahn. Die Flames mussten im ersten Durchgang einen weiteren Ausfall verkraften: Lucie Kretzschmar verspürte nach einem Foul ein Ziehen im Rücken und verfolgte die Begegnung bis zur Schlusssirene auf der Bank. Da Alicia Soffel wegen eines Innenbandanrisses im rechten Knie fehlte, übernahm Kapitänin Lisa Friedberger den Posten im rechten Rückraum. Und es gab einen weiteren bangen Moment für die HSG. Isabell Hurst knickte um und humpelte vom Feld. Allerdings kehrte die Kreisspielerin nach dem Seitenwechsel ohne sichtbare Einschränkungen zurück auf das Feld.

Flames - Buxtehude 32:28

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (1), Hurst (2), Engel (12/3), Ehlert, Agwunedu, Friedberger (4), Irion (4), Kretzschmar (1), Ziercke (5), Nukovic (2), Goldmann (1).

Beste Torschützinnen Buxtehude: Hampel (6/1), Dölle (5). Schiedsrichter: Baumgart/Dinges (Neurod/Stutensee). – Siebenmeter: 3/3 (verwandelt 3/3). – Zeitstrafen: keine / Hartstock, Luck, Heider. – Zuschauer: 2000.

Der Spielfilm: 3:1 (5.), 6:5 (10.), 9:6 (15.), 10:7 (20.), 13:10 (25.), 15:13-Halbzeitstand. – 17:14 (35.), 19:16 (40.), 23:19 (45.), 26:21 (50.), 28:22 (55.), 32:28-Endstand. So geht‘s weiter; Liga: Thüringer HC - Flames (Mittwoch, 19.30 Uhr). - European League: Flames - Paris (Samstag, 16 Uhr).

Die Flames ließen sich von den personellen Rückschlägen nicht beeindrucken. Zwar verkürzte Buxtehude durch Levke Kretschmann auf 6:5 (10.). Der Vizemeister antwortete in Person von Mia Ziercke, die zunächst einen schwierigen Wurf von außen verwandelte und anschließend einen Pass von Lucie Kretzschmar vom Kreis verwertete. Die überragende Nina Engel sorgte – bei einem Gegentor von Hampel – für das 10:6 (16.). Dass die Ahlgrimm-Truppe in dieser Phase mit vier Toren führte, lag auch an Vanessa Fehr. Die Torhüterin hielt sowohl gegen Cara Reiche als auch gegen Isabelle Dölle stark. Bei einer Einsatzzeit von rund 50 Minuten waren für Fehr elf Paraden notiert. In der Folge ging bei Bensheim/Auerbach die Konzentration verloren. Die Mannschaft leistete sich technische Fehler und die Qualität der Abschlüsse ließ nach. Sechs Minuten lang blieb die HSG ohne Treffer. Der BSV kam auf 10:8 heran, Engel erhöhte auf 11:8 (23.). In diesem Rhythmus ging es bis zum 15:13-Pausenstand weiter.

Nach Wiederbeginn bauten die Flames ihren Vorsprung mit einem 4:1-Lauf auf 19:14 aus (37.). BSV-Coach Dirk Leun bat sein Team zur Besprechung an die Außenlinie. Buxtehude verkürzte durch die ehemalige Flames-Spielerin Lotta Heider sowie Hampel auf 19:16. Engel (2) und Ziercke erzielten die nächsten drei Tore für die Bergsträßerinnen. Für den Tabellenneunten aus Norddeutschland netzte Isa Ternede zum 22:17 ein (43.). Mit einem weiteren Zwischenspurt und drei Treffern in Serie erhöhte die HSG durch Irion, Isabell Hurst und Winterneuzugang Norma Goldmann mit ihrem ersten Tor für Bensheim/Auerbach auf 26:20 (49.).

Der BSV kam auf 26:22 heran und scheiterte in dieser Sequenz zweimal an Keeperin Helen van Beurden, die die Würfe von Heider aus sechs Metern jeweils prächtig parierte (53., 56.). In den Schlussminuten verwalteten die Flames die Führung, ohne nochmals ernsthaft in Bedrängnis zu kommen.

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„Ich glaube, man hat heute gesehen, dass wir uns zuletzt in der Liga schwergetan haben“, analysierte Heike Ahlgrimm. „Heute stand einfach auf dem Programm, die zwei Punkte zu holen, das haben wir gemacht.“ Die Flames-Trainerin bescheinigte ihrer Mannschaft, „viele Dinge sehr, sehr gut“ umgesetzt zu haben. Aber: „Es waren auch einige unerklärliche Sachen dabei.“ Angesichts des eng getakteten Programms in den nächsten Wochen habe man nicht viel Zeit, sich intensiv mit der Begegnung zu beschäftigen. „Wir müssen weiterarbeiten, versuchen die Fehler abzustellen und weiter Punkte holen.“

Dirk Leun bezeichnete den Erfolg für die Flames als verdient. „Bensheim hat weniger Fehler gemacht und mehr Zug in die Tiefe gehabt.“ Der BSV-Coach vermisste bei seiner Mannschaft die Bereitschaft „mit Dynamik in die Zweikämpfe zu gehen“. Mit Blick auf die Chancen für den Tabellenneunten, die Play-offs zu erreichen, zeigte sich Leun optimistisch. „Wir müssen die Punkte eben in den nächsten Spielen holen.“ Die Möglichkeit, unter die ersten Acht zu springen, sei vorhanden. Er rechnet bis zum Ende der Hauptrunde mit einem engen Rennen. „Ich denke, das wird erst am letzten Spieltag entschieden.“

Redaktion

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