Lautertal. Eigentlich könnte bei der SG Lautern eitel Sonnenschein herrschen, denn für den Aufsteiger aus dem Lautertal stehen nach 19 von 32 Spielen in der Fußball-Kreisliga C bereits 34 Punkte auf der Habenseite. Somit überwintert die SGL auf dem fünften Platz und dürfte sich vom Ruf einer Fahrstuhlmannschaft verabschieden. Der sofortige Abstieg sollte bei 13 Zählern Abstand zur gefährdeten Zone kein Thema mehr werden.
Allerdings mussten die Lauterner mitten in der Saison einen Neustart hinlegen, weil vor den letzten fünf Partien des Jahres 2022 Trainer Patrick Maeße nicht mehr zur Verfügung stand. „Und mit ihm hörten – bis auf wenige Ausnahmen - einige Spieler auf, die wegen oder mit ihm nach Lautern gewechselt waren“, so Vorsitzender Rainer Röhm, der im folgenden BA-Wintercheck seine Erleichterung ausdrückt, dass der Aufsteiger trotz des personellen Aderlasses dennoch den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnte.
Was ist bisher sehr gut gelaufen?
Die SG Lautern legten einen tollen Saisonstart mit 31 Punkten aus den ersten 15 Spielen – darunter sechs Siege in Folge – hin, „weil es von Anfang an einfach gut gelaufen ist. Es hatte einfach alles gepasst“, blickt der Rainer Röhm (kleines Bild) zurück, „denn wir hatten schon viele gute Spieler in der Mannschaft, wobei sich zunächst Boateng und dann Altunbas als Toptorjäger auszeichneten.“
Und warum kam es dann zu einem Leistungseinbruch?
Als der bisherige Erfolgstrainer Patrick Maeße zunächst ankündigte, dass er aus gesundheitlichen Gründen pausieren würde und dann schließlich ganz aufhörte, waren einige Stammspieler plötzlich nicht mehr für die SGL am Ball. Somit sprang in den letzten fünf Spielen vor der Winterpause bei 7:26 Toren nur ein Sieg heraus „Wir sind aber stolz darauf, dass wir dennoch immer eine Mannschaft stellen konnten und kein Spiel absagen mussten. Dafür bin ich jedem Spieler, von denen wir einige reaktivieren konnten, sowie Tobias Rettig und Lukas Essinger als Interimtrainerduo unheimlich dankbar, dass sie in die Bresche gesprungen sind“, so Rainer Röhm.
Und was trübte noch das eher positive Gesamtbild?
„Ganz untypisch für uns“, so der Lauterner Vereinsboss ziert der Aufsteiger den letzten Platz in der Fairnesstabelle. Neben 42 Verwarnungen sind sechs Rote Karten der einsame Negativ-Spitzenrekord in der C-Liga. „Bis auf einen nach einer Rettungstat per Handspiel auf der Torlinie waren alle anderen Platzverweise vermeidbar“, weiß Rainer Röhm um die vielen Unsportlichkeiten, die in der Mentalität mancher Spieler begründet seien. „Das Bespucken des Schiedsrichters geht allerdings gar nicht“, so Röhm. Der betreffende Sünder wurde vereinsintern gesperrt und war dann auch nicht mehr für Lautern im Einsatz.
Gelingt der SG Lautern mit neuem Personal der Neustart?
Mit dem gebürtigen Elmshäuser und nun in Heppenheim wohnenden Calvin Konietzka (26) wurde ein junger, ehrgeiziger Trainer verpflichtet, der die Aufgabe in Lautern zuversichtlich angeht. „Wir werden eine verjüngte Mannschaft mit vielen guten Spielern auf den Platz bringen“, so der Student (Sportjournalismus und -management), der derzeit als Krankentransportfahrer arbeitet.
Bislang steht gut die Hälfte der angestrebten „zehn bis zwölf Neuzugänge“ fest, „die natürlich erst einmal integriert werden müssen“, so Konietzka, der den Aufstiegskampf nicht abgeschrieben hat, „so lange rechnerisch noch alles möglich ist“. Konietzka wird übrigens nun vom bisherigen Interimscoach Lukas Essinger als Co-Trainer unterstützt.
Wie sieht die perspektivische (Kader-)Planung aus?
Mit dem Ukrainer Lysenko Maxim sowie Luca Gonzalez (Jugend FC 07 Bensheim) und dem wieder mit dem Fußballsport beginnenden Daviar Paryug waren schon drei Neue kurz vor der Winterpause für Lautern im Einsatz. Hinzu kommen Mustafa Elzabi, der vom TSV Elmshausen zurückkehrt, Krystian Rabziowski (Italia Bensheim) sowie Akbai Mohammad (FC Fürth) und Wiedereinsteiger Jannik Schmitt.
Im Gespräch ist vor allem noch ein weiterer Torwart neben Leon Barthel, da Stammkeeper Marcel Daniel (Kreuzbandriss) längerfristig ausfallen wird. Für Notfälle würde noch Calvin Konietzka, der zuletzt dem SC Rodau angehörte, zwischen den Pfosten zur Verfügung stehen, aber eigentlich soll er nach mehreren Kreuzbandrissen auf ärztlichen Rat hin nicht mehr spielen.
Nach dem Weggang von zwölf Spielern – neben Boateng und Altunbas unter anderem auch die Raicu-Brüder sowie Haritov und der zum SV Schönberg zurückkehrende Martin Mößinger – gilt es für ihn, eine neue Mannschaft aufzubauen. Trainingsauftakt wird nach einem geselligen Kennenlernabend vier Tage zuvor bereits am 17. Januar sein, da schon am 26. Februar mit der Nachholpartie in Biblis die erste Pflichtaufgabe für das runderneuerte SGL-Ensemble wartet. hs
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