Lautertal. Die SG Lautern hat in der Fußball-Saison 2021/22 zwei besondere Erfolge gefeiert: Im Dezember wurde die Regenwurmplage auf dem heimischen Naturrasen besiegt, im Mai folgte die vorzeitige Meisterschaft in der Kreisliga D, Gruppe 2. Nach sechs Spielzeiten in der untersten Klasse kehrt die SGL zur kommenden Runde in die C-Liga zurück. Und diesmal ist die Sportgemeinschaft gekommen, um zu bleiben, wie Vorsitzender Rainer Röhm unterstreicht. „Wir wollen uns in der C-Liga etablieren.“
Nach den Aufstiegen 2011 und 2015 musste der Lautertaler Club jeweils nach einem Jahr wieder den Gang in die D-Liga antreten. „Das soll uns nicht noch mal passieren“, so Röhm. Dass die SGL sich erneut in C-Liga-Gefilden bewegen kann, hängt mit Spielertrainer Patrick Maeße (Archivbild: Neu) zusammen. „Ohne unseren Trainer und seine Verbindungen hätten wir Schwierigkeiten bekommen, überhaupt eine Mannschaft zu stellen“, erklärt Rainer Röhm.
Maeße zog vor zwei Jahren aus dem Raum Offenbach zu seiner Freundin nach Lindenfels-Kolmbach – dieser Umzug entpuppte sich auch für die SG Lautern als Glücksfall. Der Verein stellte den Kontakt zu Maeße her und gewann ihn als Coach. Der frühere Hessen- und Verbandsliga-Akteur zapfte sein Offenbacher Netzwerk an und begeisterte einige Fußballer mit Erfahrungen aus höheren Klassen (Kreisoberliga, Gruppenliga) für das Projekt in Lautern. Nach der Abbruch-Saison ’20/21 entfaltete das neuformierte Ensemble in dieser Saison seine Wucht und sicherte sich vorzeitig das Ticket nach oben.
Trotz der vielen hochkarätigen Verstärkungen war der Titelgewinn keine Selbstverständlichkeit, findet Patrick Maeße. „Viele gute Spieler sind noch lange keine gute Mannschaft.“ Der Coach war erstaunt über die Geschwindigkeit, mit der sich der Teamspirit entwickelte. „Wir haben uns den Zusammenhalt im Verein zum Vorbild genommen.“
Dass seine als Favorit gehandelte Mannschaft am zweiten Spieltag mit dem 3:3 beim SV Lörzenbach II einen kleinen Dämpfer erhielt, bewertet Maeße im Rückblick als positiv. „Da haben wir gemerkt, es geht nicht nur mit spielerischen Mitteln, auch in der D-Liga muss gearbeitet und gekämpft werden.“ Die SG-Jungs beherzigten das fortan und fuhren Sieg um Sieg ein.
Getragen wurde die Mannschaft von der Doppelsechs Tobias Rettig und Dima Raicu, der bereits in der Zweiten Liga in Moldau aktiv war. „Tobias und Dima sind die Motoren unseres Spiels und ergänzen sich perfekt.“ In der Offensive besorgten Joshua Malcolm Jung (23 Tore) und Shpetim Terziqi (20) die Treffer. „Die beiden sind richtig gut.“
Erfolgsteam bleibt zusammen
In der Winterpause legte die SG mit Roberto Manzanares und Ali Ghadirian personell nach. Die Truppe stabilisierte sich weiter und bekam mit Ghadirian einen weiteren torgefährlichen Akteur und Standardspezialisten dazu. Sieben seiner 13 Tore erzielte Ali Ghadirian per Freistoß. Bei personellen Engpässen halfen Spieler der Generation Ü 40 wie Maeße selbst, sein Co-Trainer Markus Hill oder der ehemalige SG-Spielertrainer Martin Mößinger aus.
Der Kader bleibt nach aktuellen Stand zusammen, einige Neuzugänge stehen schon fest, berichtet Patrick Maeße. Für den SGL-Coach hat der Klassenerhalt in der C-Liga oberste Priorität. Er freut sich auf die sportliche Herausforderung und die Derbys gegen die Lautertaler Kontrahenten TSV Gadernheim und TSV Elmshausen, sofern Elmshausen nicht noch in die B-Liga aufsteigt.
Das Spiel
- Tor: Markus Rothenhäuser, Leon Barthel, Ramadan Hossein.
- Abwehr: Stefan Knapp (42 Jahre), Patrick Maeße (41), Stefan Cozariuc (26), Marcus Rein (42), Markus Hill (44), Julian Pietz (33), Florian Moritz (30), Caio Santos (30), Roberto Manzanares, Anton Raicu (25), Ion Nistor (23), Daniel Müther (26), Christian Dürr (31), Robel Goiton.
- Mittelfeld und Angriff: Tobias Rettig (30), Dima Raicu (29), Shpetim Terziqi (29), Ali Ghadirian (29), Igor Raicu (30), Maxim Marin (24), Martin Mößinger (45), Robin Perez Adler (20), Mustafa Elzabi, Joshua Malcolm Jung (20), Ahmed Karim Mohammed (26).
- Trainer: Patrick Maeße. - Co-Trainer: Markus Hill.
Absage und kampflose Punkte
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