Lautertal/Darmstadt. Zwei Wochen Sommerpause hat Lennon Jung, dann beginnt für ihn die Vorbereitung auf seine erste Bundesliga-Saison. Der 15-jährige Gadernheimer spielt seit drei Jahren in der Jugend des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98. Nach einer Runde mit der U 16 in der Hessenliga rückt „Lenny“ in den Bundesliga-Kader der U 17 auf. Dann geht es für Lenny und die 98er gegen viele Nachwuchsteams von Erstligisten wie Bayern München, VfB Stuttgart oder Eintracht Frankfurt. „Ich freue mich unheimlich auf diese Spiele.“
Apropos Eintracht Frankfurt: Für die SGE war der junge Kicker aus dem Lautertal bereits aktiv ebenso für die TSG Hoffenheim. Der Wechsel von Hoffenheim nach Darmstadt erfolgte vor allem aus logistischen Gründen. „Die Fahrzeit ist viel kürzer, das ist einfach praktischer.“ Angefangen mit dem Fußballspielen hat Lenny beim FC 07 Bensheim. Eine 07-Vergangenheit haben auch sein Vater Michael, Frontmann der Celtic-Folk-Band „Garden of Delight“, und sein Bruder Joshua, der die SG Lautern gerade mit 23 Toren in die C-Liga geschossen hat.
Von der Schule ins Training
Für Lenny begann die Spielzeit 2021/22 mit einer Verletzung; bei einem Foul zog er sich einen Bruch der linken Hand zu. Nach einer Operation und siebenwöchiger Ausfallzeit kehrte der Mittelfeldakteur zurück in die Mannschaft. Die Lilien qualifizierten sich für die Aufstiegsrunde der Hessenliga, die sie ungeschlagen als Zweiter abschlossen. Lenny, der sich mit drei Mitspielern das Kapitänsamt teilte, war mit neun Treffern bester Torschütze der Aufstiegsrunde. Mit seiner Saison war er trotz der Handverletzung insgesamt sehr zufrieden. „Es ist extrem gut gelaufen.“
In dieser Woche musste Lenny sich einem weiteren, kleinen Eingriff an der linken Hand unterziehen, bei dem ein Draht entfernt wurde. Zum Trainingsauftakt wird er wieder fit sein. Mit dem Start in die B-Junioren-Bundesliga sind für ihn einige Veränderungen verbunden. Das Training findet nun nicht mehr in den Abendstunden statt, sondern am frühen Nachmittag. Er plant direkt von der Schule in Bensheim per Zug nach Darmstadt zu fahren. Das Nachwuchsleistungszentrum der Lilien ist zu dieser Zeit bereits mit Trainern besetzt, so dass er vor dem Teamtraining unter fachlicher Anleitung an seinen individuellen Fertigkeiten arbeiten kann.
Kevin de Bruyne als Vorbild
Fußball auf diesem Niveau und Schule, er besucht das AKG, bekommt der Neuntklässler gut geregelt. „Das ist kein Problem.“ Das Angebot des Vereins, auf eine der Kooperationsschulen des SV 98 in Darmstadt zu wechseln, hat er vorerst nicht wahrgenommen. „Vielleicht mache ich das beim Übergang in die Oberstufe.“
Der U-17-Kader der 98er umfasst 24 Spieler. „Der Konkurrenzkampf ist sehr groß.“ Lenny, der einen Vertrag bei den Lilien besitzt, rechnet sich gute Chancen aus, den Sprung unter die ersten Elf zu schaffen. Zupass dürfte ihm dabei kommen, dass er nach einem Jahr auf der Sechs zukünftig wieder offensiver agieren soll. Lenny sieht sich selbst als „Box-to-Box“-Spieler, fühlt sich aber auch auf der Zehn wohl. „So wie Kevin de Bruyne bei ManCity“, beschreibt er seine Lieblingsposition mittels eines prominenten Beispiels.
Zu seinen Stärken zählt er Technik, Übersicht, Torabschluss und seine Qualitäten als Leader. Lenny ist Standardspezialist, er schießt alle Ecken und Freistöße. Körperlich muss er nach eigenem Empfinden noch zulegen, dafür absolviert er mehrere Einheiten Krafttraining pro Woche. Lenny zeigt sich überaus ehrgeizig: „Ich will Profi werden.“
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