Sarah van Gulik beendet ihre Karriere bei den Flames

Mit Sarah van Gulik verlieren die Flames eine absolute Leistungs- und Sympathieträgerin, die sowohl auf als auch neben dem Spielfeld stets vorangegangen ist. Über die Hintergründe.

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red
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Sarah van Gulik © Andrea Müller

Bensheim. Frauenhandball-Bundesligist HSG Bensheim/Auerbach hat nun offiziell das Karriereende seiner Rückraumspielerin Sarah van Gulik bekanntgegeben. Sie „wird ihren im Sommer auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die 33-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr ihren Ausstieg zum Saisonende angekündigt. Über Jahre hinweg war die gebürtige Niederländerin „ein absolutes Vorzeigebeispiel, wie man aktiven Leistungssport, Beruf und Jugendarbeit miteinander vereinbaren kann“.

Sarah van Gulik begann mit dem Handball beim niederländischen Verein SV Germini Zoetermeer. Anschließend lief sie für den niederländischen Verein HV Hellas auf und nahm in dieser Zeit 2010 mit den Niederlanden an der U20-Weltmeisterschaft teil und belegte den sechsten Platz. Im Februar 2012 wechselte sie zum deutschen Bundesligisten SVG Celle. Nach dessen Abstieg unterschrieb sie im Juli 2012 einen Vertrag für zwei Jahre bei Aalborg DH in Dänemark, der jedoch Insolvenz anmelden musste, weshalb sie bereits im Februar 2013 nach Deutschland zurückkehrte und sich der HSG Bad Wildungen anschloss.

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Zur Saison 2016/17 wechselte sie dann zu den Flames an die Bergstraße und konnte ihre vorher gezeigten Leistungen sofort bestätigen: Die Krönung war der Aufstieg mit der Mannschaft und der Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft. In der Aufstiegssaison wurde sie als „Spielerin des Jahres“ in der 2. Bundesliga ausgezeichnet. Mit den Flames wurde sie in der Saison 2022/23 deutscher Vize-Pokalsieger und spielt mit ihrem Team derzeit erstmals in der Vereinsgeschichte in der EHF European League.

Sarah engagiert sich bei der TSV Rot-Weiß Auerbach seit vielen Jahren als Trainerin im Jugendbereich und ist als Nachwuchskoordinatorin verantwortlich von den Minis bis zur C-Jugend. Außerdem war sie maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein das Jugendzertifikat erhalten hat.

Auch Geschäftsführer Michael Geil ist voll des Lobes

Auch privat und beruflich ist die 33-Jährige längst an der Bergstraße angekommen. Sie ist mit dem Handballtrainer Thomas Zeitz (derzeit Sportunion Neckarsulm) liiert, mit dem sie in Bensheim lebt. Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit arbeitet sie an der Bewegungskita Hollerbusch in Bensheim. In diesem Jahr übernimmt sie die Leitung des neuen Lorscher Kindergartens.

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Mit Sarah van Gulik verlieren die Flames eine absolute Leistungs- und Sympathieträgerin, die sowohl auf als auch neben dem Spielfeld stets vorangegangen ist. „Ich habe in den letzten Jahren sehr gerne mit Sarah zusammengearbeitet. Sie war eine der Ersten, die ich mit meinem Konzept davon überzeugt habe, nach Bensheim zu kommen.

Sie ist auch ein bisschen das Gesicht von Bensheim, da sie jetzt schon seit 2016 bei uns ist. Sarah ist mit uns aufgestiegen, hat Höhen und Tiefen mitgemacht. Sie hat einen neuen Job begonnen, sie hat privat einiges vor und daher wird es für sie ein neuer Lebensabschnitt. Ich freue mich für Sarah, dass sie bald Zeit für diese Dinge hat“, zeigt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm großes Verständnis für die Entscheidung der Spielerin.

Eine große Umstellung, die Flames von der anderen Seite der Seitenlinie zu verfolgen

„Nach 29 Jahren endet eine wundervolle Reise. Es war eine wundervolle Zeit, in der ich viele großartige Menschen fürs Leben gewonnen habe. Ich bin sehr glücklich zu wissen, dass diese Menschen auch ohne Handball ein Teil meines Lebens bleiben werden“, äußert sich Sarah van Gulik zu ihrem Karriereende:

„Leider ist der zeitliche Aufwand mit europäischen und englischen Wochen für mich in Kombination mit meinem neuen Job und meinen Lebenswünschen nicht mehr zu vereinbaren. Natürlich wird es eine große Umstellung sein, die Flames von der anderen Seite der Seitenlinie zu verfolgen. Aber nun ist es Zeit für mich, mein Leben, ohne den Zeitrahmen des Handballs zu leben und alles nach meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten.“

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Auch Geschäftsführer Michael Geil ist voll des Lobes. „Als wir den Vertrag von Sarah um drei Jahre verlängert haben, war der Juni 2024 noch weit weg. Jetzt steht er vor der Tür und es wird langsam bewusst, welch wertvolle Spielerin und welch toller Mensch sich aus dem Bundesligahandball verabschiedet.

Sarah war immer ein Vorbild im Leben unserer Werte und jemand, der den Verein als Ganzes gesehen hat – von der Bundesliga bis zu den Minis. Ich respektiere ihre Entscheidung ... und bin sicher, dass sie auch dort ihren Weg machen wird. Sie bleibt uns in Bensheim erhalten und hat einen Platz in der ,Hall of Flames’ sicher.“ red

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