Lorsch. Die Tvgg Lorsch II überwintert auf dem elften Tabellenplatz der Fußball-Kreisliga B. Eine Platzierung, mit der die Lorscher eigentlich zufrieden sein müssten, denn Nico Grimm hatte im Sommer für seine Kicker den Kampf um den Klassenerhalt ausgerufen. Der Lorscher Trainer möchte sich vom aktuellen elften Platz aber nicht blenden lassen und der folgende Wintercheck macht deutlich, dass für den Übungsleiter der Ligaverbleib auf sehr wackligen Füßen steht.
Wie fällt das Fazit zur Winterpause aus?
Nico Grimm ist mit dem elften Tabellenplatz zufrieden, und auch die Tatsache, dass seine Mannschaft noch „über dem Strich“ steht, bewertet er positiv. Trotzdem blickt der Lorscher Coach nur bedingt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurück. „Es gab einfach zu viele Spiele, vor allem auf fremden Plätzen, in denen wir einfach chancenlos waren. Da haben wir dicke Packungen kassiert und das stimmt mich nachdenklich“, so Grimm.
Was ist bisher gut gelaufen?
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Nico Grimm muss lange überlegen, um positive Aspekte im bisherigen Saisonverlauf zu finden. „Die Tatsache, dass wir bisher sieben Siege eingefahren haben, ist positiv zu bewerten. Ansonsten fällt mir wenig Gutes zur Saison ’21/22 ein“, findet der Lorscher Trainer klare Worte.
Und was ist schlecht gelaufen?
Da fallen Grimm gleich mehrere Dinge ein. Zum einen sind für ihn 45 Gegentore zu viel, zum anderen ist die Reserve ohne Unterstützung aus dem Erstmannschaftskader nicht konkurrenzfähig. „Unsere Defensive lädt die Gegner oft zum Toreschießen ein, viele Gegentore waren schon in ihrer Entstehung vermeidbar. Wenn wir auf fremden Plätzen ohne Spieler aus dem Erstmannschaftskader angetreten sind, dann waren wir chancenlos. Allein die Tatsache, dass ich bisher 39 Spieler eingesetzt habe, zeigt, dass es der Mannschaft an Konstanz fehlt und sie sich mit ständig änderndem Personal nicht einspielen konnte“, zählt Grimm auf.
Hatte Corona Einfluss auf die Saison?
Durchaus, aber nicht in der Form, dass die Mannschaft zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatte. Es ist eher so, dass einige Spieler durch die Pandemie einfach die Lust am Kicken verloren haben. „Einige Spieler haben sich abgemeldet, was man ihnen nicht einmal übelnehmen kann“, berichtet der Coach.
Gab es in der Winterpause personelle Veränderungen?
Ruben Stöckmann wurde wegen Personalmangels schon vor der Winterpause in den Erstmannschaftskader hochgezogen und will dort weiterhin helfen, den ersten Tabellenplatz zu verteidigen. Eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird. Patrick Dorn und Jannik Feldi haben ganz mit dem Fußballspielen aufgehört, so dass der Kader der Lorscher Reserve in der Breite geschrumpft ist.
Was ist in dieser Saison noch für die Tvgg Lorsch II drin?
Noch hat man den Klassenerhalt in den eigenen Händen, Nico Grimm sieht ihn als machbar an, doch nur dann, wenn bei seiner Mannschaft alles optimal läuft. „Noch haben wir drei Punkte Vorsprung und die gilt es mit aller Kraft zu verteidigen. Wenn die erste Mannschaft von Verletzungsproblemen verschont bleibt, dann fallen sicherlich auch Spieler für uns ab, und das würde uns weiterhelfen. Ohne Unterstützung wird das hingegen sehr schwer.“
Wie sehen die Perspektiven der Lorscher Reserve aus?
Vorrangiges Ziel ist der Klassenerhalt. Sollte dieser gelingen, dann könnte man der kommenden Saison etwas zuversichtlicher entgegenblicken. Nico Grimm betont in diesem Zusammenhang, dass man als Reserve auch immer von der ersten Mannschaft abhängig ist. „Unsere Erste hat gute Chancen, in die Gruppenliga aufzusteigen. Das macht den Club attraktiv, und einige Spieler haben auch schon ihr Kommen für die nächste Saison zugesagt. Davon würden wir dann sicherlich auch profitieren.“
Ob Grimm in der kommenden Spielzeit dann noch als Trainer bei der Tvgg Lorsch in der Verantwortung steht, ist offen. „Wir befinden uns in Gesprächen, der Verein und auch ich wollen aber erst einmal abwarten, wie die ersten Spiele nach der Winterpause laufen“, bezieht der Coach Stellung. lew
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