Handball

Nach Lattentreffer müssen die Flames mit 29:29 zufrieden sein

Es war ein gerechtes Remis im Hessenderby in Bad Wildungen.

Von 
eh
Lesedauer: 
Die massive Bad Wildunger Abwehr zwang die Flames (hier Alicia Soffel beim Wurf) ein ums andere Mal zum überhasteten oder unkontrollierten Tor-Abschluss. © Eibner / Sippel

Bad Wildungen/Bensheim. Das Hessenderby in der Handball-Bundesliga der Frauen endete mit einer Punkteteilung: Leistungsgerecht 29:29 (15:15) trennten sich am Samstagabend die HSG Bad Wildungen und die HSG Bensheim/Auerbach. Vor 570 Zuschauern in der Sporthalle Edertal lieferten sich die hessischen Bundesliga-Rivalen über 60 Minuten eine intensive und ausgeglichene Partie. Das Unentschieden sorgte auf beiden Seiten für Zufriedenheit. „Ich bin glücklich mit dem Punkt, er kann noch Gold wert sein“, bilanzierte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm. Ähnlich urteilte Vipers-Coach Tessa Bremmer: „Der Punkt kann noch sehr wichtig für uns werden.“

In der Crunchtime der umkämpften Auseinandersetzung hatten beide Teams die Chance auf das Siegtor. Bad Wildungen setzte seinen letzten Angriff aufgrund eines technischen Fehlers in den Sand, so dass Bensheim/Auerbach nochmals in Ballbesitz kam. Heike Ahlgrimm nahm 13 Sekunden vor Schluss eine Auszeit und besprach mit ihren Spielerinnen die finale Offensivaktion. Den Flames gelang es, Neele Orth auf Halbrechts in Wurfposition zu bringen, der Heber der 20-Jährigen aus sechs Metern landete in der Schlusssekunde allerdings nur auf der Oberkante der Latte.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Die Flames agierten nahezu die komplette erste Halbzeit mit einer 5:1-Abwehr. Neele Orth und Lucie Kretzschmar übernahmen dabei den vorgezogenen Posten. Mit dieser Formation hatten die Vipers anfangs Probleme. Die Gäste aus Südhessen provozierten mit ihrer offensiven Deckung mehrere technische Fehler beim Konkurrenten, schlugen aus diesen Ballgewinnen jedoch zu selten Kapital.

Überragende Torfrau Brütsch

Das lag in erster Linie an Vipers-Torhüterin Manuel Brütsch. Für die Schweizer Internationale, vor einigen Jahren in der Zweiten Liga für die Flames aktiv, waren nach einer Viertelstunde bereits sechs Paraden notiert. Unter anderem lenkte Brütsch zwei Versuche von Alicia Soffel mit starken Reaktionen an Latte und Pfosten. Zudem behielt sie bei einem Gegenstoß im Duell mit Amelie Berger die Oberhand. „Einige Dinge haben heute nicht so funktioniert“, meinte Ahlgrimm mit Blick auf die Abschlussquote der Bergsträßerinnen.

Während Bensheim zunächst beim Torwurf schwächelte, machten die Gastgeberinnen, die im ersten Abschnitt selbst ohne Zeitstrafe blieben, aus vier Überzahlsituationen zu wenig. Nachdem sich die Mannschaften zu Beginn im Gleichschritt bewegten (2:2, 4:4), erarbeiteten sich die Vipers in der 13. Minute erstmals eine Zwei-Tore-Führung (7:5). Die Flames glichen zum 7:7 aus und egalisierten auch einen 8:10-Rückstand. Mit der Halbzeitsirene glückte Alicia Soffel der Treffer zum 15:15-Pausenstand.

Für das Tor-Highlight des ersten Abschnitts waren Lotta Heider und Luci Kretzschmar verantwortlich. Kretzschmar verwandelte Heiders Pass von Rechtsaußen durch den Kreis spektakulär per Kempa zum 13:14.

Mehr zum Thema

Handball

Flames gehen als Favorit ins „Match unter Freunden“

Veröffentlicht
Von
eh
Mehr erfahren
Flames

Kockel genießt bei den Flames Vertrauen

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Frauenhandball

Kein Spaziergang bei den Flames

Veröffentlicht
Von
hs/kr
Mehr erfahren

Den besseren Auftakt in den zweiten Durchgang erwischten die Nordhessinnen. Über 18:16 (35.) stellten die Vipers auf 20:17 (38.). Die Flames antworteten durch Myrthe Schoenaker, Friedberger und Berger mit einem 3:0-Lauf zum 20:20. Die Vipers konterten ihrerseits mit drei Toren in Folge und lagen zunächst mit 23:20 (46.) sowie anschließend mit 24:21 (47.) vorne. „Das war eine schwierige Situation für uns, wir sind aber nicht zerbrochen und haben uns als Mannschaft zurückgekämpft“, sagte Heike Ahlgrimm zu den Comeback-Qualitäten ihres Teams. Tessa Bremmer bedauerte, dass ihre Truppe sich in dieser Phase nicht vorentscheidend absetzte. „Da sah es so aus, als könnten wir die zwei Punkte mitnehmen.“

Dreimal Rückstand ausgeglichen

Nachdem Berger zum 26:26 ausgeglichen hatten (55.), ließen sich die nervenstarken Flames auch von drei weiteren Rückständen nicht aus der Bahn werfen. Neele Orth und Alicia Soffel (2) sorgten mit ihren Toren jeweils umgehend für den Gleichstand bis zum 29:29-Endergebnis.

Beste Werferinnen bei Bensheim waren Lisa Friedberger mit sieben und Amelie Berger mit sechs Toren, für Bad Wildungen traf Annika Ingenpaß sechsmal. Weiter geht es in der Liga für die Flames am nächsten Samstag (14./18 Uhr) mit der Heimpartie gegen die HSG Blomberg-Lippe. eh

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger