Einhausen. Das war kein Spiel für schwache Nerven, das Derby in der Handball-Bezirksoberliga zwischen der MSG Lorsch/Einhausen und dem TV Lampertheim. Beide Teams schenkten sich nichts – und erst ein Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit brachte die Entscheidung: Leonhard Albert, der 90 Sekunden zuvor erst einen Siebenmeter vergeben hatte, trat nochmals an und verwandelte zum 28:27 (12:10)-Sieg für die MSG. „Ich bin richtig fertig. Das war ein irres, enorm intensives Spiel“, musste Lorsch/Einhausens Trainer Marco Höhn erst einmal Durchatmen.
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine offene Partie mit wechselnden Führungen. Die erste Zwei-Tore-Führung markierte Leonhard Albert zwei Sekunden vor der Pause zum 12:10. Doch nach dem Seitenwechsel konterte Lampertheim, egalisierte zum 12:12 und bis zum 18:18 (43.) blieb es eng. Erst danach bekam Lorsch/Einhausen Oberwasser. Angetrieben vom erst 17-jährigen Felix Rau, der in der Abwehr auf der vorgezogenen Position und offensiv als Spielmacher seine Klasse zeigte, setzte sich die MSG unter dem Jubel der Fans in der Einhäuser Sporthalle auf 23:19 (50.) ab.
Doch die Gäste ließen nicht locker. Mit einer wahren Energieleistung drehten sie einen 24:26-Rückstand (57.) binnen 120 Sekunden zu einer eigenen 27:26-Führung. Alexander Glanzner egalisierte schnell zum 27:27 und der nächste Angriff des TVL verpuffte, so dass Lorsch/Einhausen 26 Sekunden vor der Schlusssirene noch einmal in Ballbesitz kam. Marco Höhn nahm sofort eine Auszeit. „Wir wollten bis zur letzten Sekunde auf unsere Aktion warten“, erklärte der MSG-Trainer im Anschluss.
Und seine Spieler behielten kühlen Kopf. Mit dem letzten Pass wurde Kreisläufer Michael Kraft gefunden – und siebenmeterreif gefoult. „Ein riesengroßes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat sich förmlich zerrissen für diesen Sieg“, sah Höhne einen tollen Kampf seiner MSG, gab aber auch zu: „Lampertheim stand uns in nichts nach. Am Ende war der Sieg schon glücklich.“ – Tore; MSG: Albert (8/3), Müller, Kraft (je 5), Glanzner (3), Rau, Berbner (je 2), Ohl, Wüst, Kuhn (je 1). – TVL: Größler (7/3), Pfendler (5), Gaebler (4), Karb, Purrmann, Nieter (je 3), Lochbühler, Kettler (je 1). mep
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