Handball

Leverkusen kommt gerade recht

Die Flames wollen endlich wieder mal ein Spiel auf Augenhöhe gewinnen.

Von 
eh/red
Lesedauer: 
Alicia Soffel (li. beim Wurf) hat sich nach einer langwierigen Verletzung gut zurückge-kämpft und wird auch in der kommenden Saison für die Flames auflaufen. © Strieder

Bensheim. Zum Auftakt der Rückrunde wartet auf die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach am morgigen Sonntag in Leverkusen (16 Uhr) Schwerstarbeit in der Abwehr. Der Rückraum der Bayer-Werkselfen zählt zu den torgefährlichsten in der Liga. Viola Leuchter (die 18-jährige Neu-Nationalspielerin ist der Shooting Start dieser Saison) und Mareike Thomaier sind unter den Top-Zehn der Scorerliste platziert. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt Heike Ahlgrimm angesichts der Bayer-Power aus der zweiten Reihe.

Der Defensiv-Werkzeugkasten der Flames (9./9:17 Punkte) ist gut ausgestattet, um die Werkselfen (8./9:15) ausbremsen zu können: Eine 6-0- oder eine 5-1-Deckung stehen Bensheim/Auerbach zur Verfügung. „In der Hinrunde haben wir beides gespielt“, erinnert sich die HSG-Trainerin an den Sieg zum Rundenstart. Und: „Ich habe da noch eine andere Idee.“

Ahlgrimm erwartet ein Duell auf Augenhöhe. Partien dieser Art haben die Flames in den vergangenen Monaten einige absolviert – und zumeist verloren. „Wir wollen uns belohnen und so ein Spiel endlich mal gewinnen.“ Dazu erforderlich ist in erster Linie mehr Konstanz über eine längere Strecke. „Wir müssen kontinuierlich unsere Leistung bringen und unsere Schwächephasen eingrenzen.“

Visser dabei, Kockel fehlt

Anfang Februar hatten die Bensheimerinnen dem Tabellenzweiten Thüringer HC drei Tage nach dem grandiosen Pokalerfolg über Borussia Dortmund ein ausgeglichenes Match gelieferten – allerdings „nur“ über 50 Minuten. In der Schlusssequenz geriet das Team, auch wegen nachlassender Kräfte, noch deutlich ins Hintertreffen. „Unser Ziel ist es, in Leverkusen zu gewinnen. Wenn wir unser Potenzial abrufen, gehen wir als Sieger vom Feld“, ist Heike Ahlgrimm zuversichtlich.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

In der Ostermann-Arena in Leverkusen können die Flames wieder auf Dionne Visser zurückgreifen. Die Kreisspielerin hatte zuletzt gegen Thüringen wegen Rückenproblemen pausiert. „Dio hat ganz normal trainiert und kann spielen“, so Ahlgrimm. Weiterhin nicht zur Verfügung steht dagegen Leonie Kockel. Die Linkshänderin fällt wegen eines Muskelbündelrisses aus. „Bei Leonie müssen wir abwarten, momentan ist eine Prognose schwierig.“

Alicia Soffel weiter im HSG-Trikot

Der Kader der HSG Bensheim/Auerbach für die neue Spielzeit 2023/24 nimmt unterdessen weiter Konturen an. Nun verlängerten die Flames den Vertrag mit Rückraumakteurin Alicia Soffel um eine weitere Saison, wie die HSG mitteilte.

Die Rechtshänderin spielt seit der Runde 2020/21 in Bensheim. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich die ehemalige Junioren-Nationspielerin zu Leistungsträgerin in der Mannschaft. Im Februar 2021 verletzte sie sich beim Spiel in Bad Wildungen so schwer am Knie, dass mehrere Operationen und eine lange Reha-Zeit notwendig wurden.

Nach 21-monatiger Verletzungspause feierte Alicia Soffel im Dezember 2022 ihr Comeback. „Ich bin sehr glücklich darüber, noch mindestens ein weiteres Jahr Teil der Flames sein zu können. Nach der langen Verletzung freut es mich umso mehr, dass Trainer und Verein mir weiterhin das Vertrauen schenken“, äußert sich Alicia Soffel zur Vertragsunterzeichnung.

Mehr zum Thema

Handball

Flames starten mit Auswärtssieg in die Rückrunde

Veröffentlicht
Von
Helmut Seip
Mehr erfahren
Handball

Flames sind zur Saison-„Halbzeit“ nicht zufrieden

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Bensheim

Flames wollen sich belohnen

Veröffentlicht
Von
eh/red
Mehr erfahren

Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm freut sich, weiter auf die 23-Jährige bauen zu können: „Wir haben Alice noch mal einen Vertrag gegeben. Das hat sie sich verdient. Sie hat sich so fleißig wieder aus ihrer Verletzung zurückgekämpft.

Ich glaube, keiner hätte gedacht, dass sie so wieder zurückkommen wird. Wir müssen aber auch noch ein bisschen geduldig sein und es ist da auch noch ganz viel Luft nach oben. Aber sie hat in den letzten Spielen gezeigt, wozu sie in der Lage ist und dass sie uns sehr helfen kann.“

Berger zum DHB, Heider zum BSV

Für Flames-Geschäftsführer Michael Geil ist dies Vertragsverlängerung eine Selbstverständlichkeit. „Wir haben uns so sehr gewünscht, dass Alice nach dieser Horrorverletzung wieder zurückkommen kann. Sie hat mit unglaublich viel Geduld und Disziplin den langen Weg des „Return to Play“ beschritten und sich eine Chance mehr als verdient. Ich bin sicher, dass sie der Mannschaft sukzessive weiterhelfen wird.“

In dieser Woche hat Bundestrainer Markus Gaugisch das Aufgebot für das Drei-Nationen-Turnier Anfang März bekanntgegeben. Zu den 19 Spielerinnen, die im Kader des deutschen Nationalteams für die Begegnungen gegen Ungarn (3. März, Ludwigsburg) und Polen (5. März, Heidelberg) sind, gehört Flames-Rechtsaußen Amelie Berger. Nicht dabei sind Lisa Friedberger und Lotta Heider, die vor Kurzem an einem DHB-Lehrgang unter Gaugisch teilgenommen hatten.

Inzwischen steht der neue Verein von Lotta Heider fest. Die 21-jährige Rechtsaußen wechselt nach drei Jahren an der Bergstraße zurück in ihre norddeutsche Heimat. Die Linkshänderin schließt sich dem Liga-Konkurrenten Buxtehuder SV an. In der Jugend des BSV ist derzeit Lottas jüngere Schwester Paula Heider (19) aktiv. eh/red

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger