Bensheim. Mit dem 13. Spieltag wurde am Wochenende die erste Halbserie der Handball-Bundesliga der Frauen abgeschlossen. Die HSG Bensheim/Auerbach, die die Hinrunde mit der 24:30-Niederlage beim Thüringer HC bereits am vergangenen Mittwoch abgeschlossen hatte, liegt in der Halbzeit-Tabelle auf Rang neun. „Wir sind damit nicht zufrieden“, unterstreicht Heike Ahlgrimm.
Mehr Aussagekraft als die Platzierung im Klassement hat für die Flames-Trainerin der aktuelle Zählerstand ihres Teams: 9:17 Punkte. „Wir müssen ehrlich sein: Das ist zu wenig.“ Zu wenig gemessen am Potenzial der Mannschaft, wie die 47-Jährige weiter erläutert. „Das entspricht nicht unserem Können, wir haben noch viel Luft nach oben.“
Höhepunkt im Pokal-Viertelfinale
Die Flames lieferten bislang eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen, sagt Ahlgrimm. Der bisherige Höhepunkt 2022/2023 war der 34:33-Sieg im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen Vize-Meister Borussia Dortmund und der damit verbundene Einzug ins Finale Four Anfang April in Stuttgart. „In diesem Spiel haben wir gezeigt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind.“ Tiefpunkte in der Liga waren die Pleiten beim VfL Oldenburg und bei der Sport-Union Neckarsulm. In beiden Partien blieb die HSG deutlich unter ihren Möglichkeiten. „Das hat mich richtig geärgert.“
In den Fifty-Fifty-Spielen gegen die Tus Metzingen (31:34), den Buxtehuder SV (27:30) oder die HSG Blomberg-Lippe (24:27) - allesamt Vereine mit internationalen Ambitionen - zogen die Bensheimerinnen jeweils auf der Zielgeraden den Kürzeren. „Schwächephase in einem Spiel sind immer möglich, aber wir müssen es schaffen, über 60 Minuten unsere Leistung zu bringen.“
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Höhen und Tiefen im bisherigen Rundenverlauf sieht die Trainerin auch bei den Neuzugängen Ndidi Agwunedu, Lucie Kretzschmar, Lilli Holste und Amelie Berger. „Alle haben schon sehr gute Spiele gemacht, haben aber ebenfalls noch Luft nach oben.“ Allerdings dürfe man die neuen Spielerinnen gerade in den ersten Monaten nicht mit zu hohen Erwartungen überfrachten. „Das ist für die Mädels nicht einfach. Sie müssen sich an ein neuen Umfeld gewöhnen, ein neues Spielsystem und die Abläufe in der Mannschaft kennenlernen. Das braucht Zeit.“
Konstant starke Leistungen bescheinigt sie ihren Spielmacherinnen Lisa Friedberger und Sarah van Gulik sowie Lotta Heider, die (wie von Heike Ahlgrimm im Sommer prognostiziert) den größten Schritt nach vorne gemacht hat. Lisa Friedberger und Lotta Heider wurden aufgrund ihrer sehr guten Vorstellungen von Bundestrainer Markus Gaugisch im Januar erstmals zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen.
„Für jeden Zuschauer dankbar“
Mit dem Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen ist Heike Ahlgrimm zufrieden. 780 Besucher kamen durchschnittlich zu den sechs Heimauftritten der Flames in die Weststadthalle. „Wir sind für jeden Zuschauer dankbar, der zu uns kommt.“ Bis die HSG wieder auf dem vierstelligen Vor-Pandemie-Wert ist, dürfte es noch etwas dauern. „Wir spüren nach wie vor eine gewisse Unsicherheit.“ Dass die Fan-Unterstützung ein Faktor sein kann, bewies der Pokalfight gegen Dortmund. „Die 500 Zuschauer haben uns zum Sieg getragen.“
Mit attraktivem Handball und Siegen will die Mannschaft in den nächsten Monaten wieder mehr Publikum in die Weststadthalle locken. „Wir können eine Menge dafür tun, dass die Leute wieder zu uns in die Halle kommen.“
Insgesamt sieht Heike Ahlgrimm ihr Team auf einem guten Weg. „Wir haben uns in den letzten Wochen weiterentwickelt.“ Die Abwehr inklusive der beiden Torhüterinnen Helen van Beurden und Vanessa Fehr hat sich stabilisiert, die Abschlussquote, zeitweise das Hauptmanko, ging zuletzt nach oben. Die als Saisonziel ausgegebene Position in der Rangliste ist für die Flames erreichbar: „Platz acht ist für uns drin.“
Vom Saison-Highlight Final Four am 1. und 2. April in der Stuttgarter Porsche Arena wollen sich die Flames nicht vom Bundesliga-Alltag ablenken lassen. „Daran denken wir nicht, wir konzentrieren uns die kommenden Wochen nur auf die Liga.“ Am Sonntag (12.) steht zum Auftakt in die Rückrunde das Auswärtsmatch beim Tabellennachbarn Bayer Leverkusen (11:15) an. Und am kommenden Sonntag werden auch die Halbfinalbegegnungen für das Final Four in Stuttgart ausgelost. „Das schauen wir uns nach unserem Spiel gegen Leverkusen an.“ eh
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