Fußball

In Sachen Torgefahr muss Lindenfels zulegen

SVL hat sich mit einer starken Abwehr in der A-Liga-Spitzengruppe festgesetzt / Mit Jugendspielern Umbruch eingeleitet

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Felix Sossna (li.) aus der eigenen Jugend hat bei den Lindenfelser Senioren gut Fuß gefasst. © Strieder

Lindenfels. Man ist zufrieden beim SV Lindenfels mit dem Ist-Stand zur Winterpause. Der Fußball-A-Ligist überwintert mit 27 Punkten und einem Torverhältnis von 36:31 auf dem sechsten Platz, der Rückstand auf Tabellenführer SV/BSC Mörlenbach beträgt gerade einmal drei Punkte. „In dieser Liga ist in dieser Saison alles möglich und jeder kann jeden schlagen“, findet SV-Coach Kevin Schröder, der im Sommer das Traineramt von Christoph Ihrig bei den Burgstädtern übernahm. Im folgenden Wintercheck blickt der Inhaber der C-Lizenz zurück auf eine Saison mit vielen positiven Momenten und es wird deutlich, dass der Trainerjob bei seinem Heimatverein für den früheren Innenverteidiger eine echte Herzensangelegenheit ist.

Hat der SV Lindenfels bisher die eigenen Erwartungen erfüllt?

In Lindenfels hatte man sich im Sommer kein Ziel in Form einer konkreten Platzierung gesetzt. Priorität besaß die Integration der sieben Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchsbereich ins Seniorenlager gewechselt sind, und dieser Schritt ist geglückt. „Die Jungs machen ihre Sache sehr gut, sind sehr fleißig, lernwillig und wissbegierig. Da macht es als Trainer Spaß, so eine Mannschaft trainieren zu dürfen. Und wenn das dann noch der Heimatverein ist, dann kann man als Trainer eigentlich nur zufrieden sein“, sieht Kevin Schröder sein verjüngtes Team absolut im Soll.

Was ist in der bisherigen Saison gut gelaufen?

Die Lindenfelser haben sich im vorderen Tabellendrittel festgesetzt und sind an einem guten Tag in der Lage, jedes andere Team der Liga zu schlagen. So ließ man mit Siegen gegen die Spitzenteams SV/BSC Mörlenbach (1:0), ISC Fürth (3:1) oder FSV Rimbach (5:1) aufhorchen. Zudem stellt man mit 31 Gegentreffern eine der stärksten Abwehrreihen der Liga. Dies alles ist auch das Resultat einer sehr guten Trainingsbeteiligung, die Kevin Schröder ausdrücklich lobt. „Die Jungs ziehen voll mit und akzeptieren mich als Trainer ohne Wenn und Aber. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man aus dem eigenen Verein kommt und mit einigen Jungs noch gemeinsam als Spieler auf dem Platz gestanden hat.“

Wo müssen sich die Lindenfelser noch steigern?

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Mit 36 erzielten Toren zählt man nicht unbedingt zu den „Torfabriken“ der Liga, in Sachen Torgefahr ist beim SV noch Luft nach oben. Zudem wünscht sich Kevin Schröder noch mehr Unberechenbarkeit bei seiner Mannschaft. „Unsere Spielweise muss noch unvorhersehbarer werden. Das ist uns in einigen Spielen schon sehr gut gelungen, in anderen Begegnungen hat der Gegner bei uns aber die entscheidenden Stellen ausgeschaltet und dann waren wir ohne echte Chance“, so der Coach. Zudem wünscht sich Schröder, dass seine Kicker die einfachen Fehler vermeiden, die zu einigen vermeidbaren Punktverlusten geführt haben.

Wie haben die Neuzugänge eingeschlagen?

Sieben Spieler aus dem Nachwuchsbereich sind im Sommer ins Seniorenlager gewechselt und machen ihre Sache sehr gut. Kevin Schröder stellt allen ein sehr gutes Zwischenzeugnis aus und hebt stellvertretend für alle Felix Sossna hervor. „Felix macht das sehr gut und hat sich zu einem echten Leistungsträger entwickelt. Er ist sehr fleißig, mannschaftsdienlich und flexibel einsetzbar. Als gelernter Innenverteidiger hat er auch schon auf der linken Seite hinten wie vorne gespielt und mit sieben Toren führt er unsere mannschaftsinterne Torschützenliste an. Doch auch die anderen jungen Spieler machen das großartig und man merkt, dass jeder einzelne einfach den nötigen Willen mitbringt.“

Hat sich in Lindenfels in der Winterpause personell etwas getan?

Nein. Man setzt in der Burgstadt auf den bewährten Kader und traut diesem noch einiges zu. „Wir sind personell gut aufgestellt, die Mannschaft hat sich gefunden und so gab es auch keine Gründe, etwas in Sachen Personal zu tun“, berichtet Kevin Schröder.

Was ist für den SV Lindenfels in dieser Saison noch drin?

Angesichts der Enge im oberen Tabellendrittel noch alles. Platz eins und sechs trennen gerade einmal drei Zähler, wobei sich der Tabellendritte SG Reichenbach (29 Punkte) noch mit einem Spiel im Rückstand befindet und so im Falle eines Sieges die Tabellenspitze übernehmen und ausbauen könnte. Doch selbst den Siebten, ISC Fürth, und den Ligaachten vom TSV Aschbach muss man im Aufstiegsrennen noch auf der Rechnung haben. Dem schenkt Schröder jedoch keine große Beachtung. „Wir haben schon vor der Winterpause nur von Spiel zu Spiel gedacht und sind damit in den meisten Fällen gut gefahren. Daran wollen wir nach der Pause anknüpfen und wenn wir es dann schaffen, die Zahl der individuellen Fehler zu verringern, dann könnten wir noch den ein oder anderen Tabellenplatz gutmachen.“

Wie sehen die weiteren Perspektiven des Sportvereins aus?

Mit den Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich hat man beim SVL im Sommer einen Umbruch eingeleitet. Der war angesichts der Tatsache, dass zum Kader mit Peter Meister, Patrick Arras oder Philipp und Andreas Höly einige Kicker aus dem Ü30-Bereich zählen, notwendig geworden. Kevin Schröder hofft, dass die Routiniers im kommenden Jahr weiter am Ball bleiben und mithelfen, die jungen Spieler weiterzuentwickeln, um somit eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen.

Kevin Schröder würde zu dieser Weiterentwicklung gerne als Trainer seinen Beitrag leisten und steht einer Verlängerung seines Engagements offen gegenüber. „Ich würde bei meinem Heimatverein sehr gerne weitermachen, die Signale von Vereinsseite sind ebenfalls positiv, so dass ich hoffe, auch in der kommenden Saison hier als Trainer tätig sein zu dürfen“, bereitet dem Lindenfelser Eigengewächs die Trainerarbeit bei seinem Heimatverein große Freude. net

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