Bergstraße. Das Nachbarderby in der Handball-Bezirksoberliga gegen den HC VfL Heppenheim war für die mit 31:30 (16:13) Toren siegreiche HSG Bensheim/Auerbach „eine ganz enge Kiste“, wie es Trainer Moritz Brandt bereits geahnt hatte. Es entwickelte sich nämlich von Beginn an ein rassiges Derby, in das die Heppenheimer etwas besser hineinfanden. „Wir waren sofort hellwach“, freute sich HC VfL-Coach Simon Meier über die 7:3-Führung der Gäste nach elf Minuten.
Doch mit zunehmender Spielzeit kamen die Gastgeber immer besser auf, Steffen Kleber sorgte beim 11:10 (24.) für die erste Bensheimer Führung. Im zweiten Durchgang wogte das Spiel hin und her. „Wir haben in dieser Phase wirklich Moral bewiesen“, lobte Meier, ärgerte sich aber ein wenig über die letzten Sekunden. Da hätte es durchaus Zeitspiel gegen Bensheim geben können: „Das habe ich dem Schiedsrichtergespann auch gesagt. Sie hatten es sogar angezeigt, trotzdem konnte die HSG bis zum Ende runterspielen.“
Gute Vorsätze von Lorsch/Einhausen schnell über den Haufen geworfen
Die Rollen waren schon im Vorfeld klar verteilt, aber die MSG Lorsch/Einhausen wollten in ihrem Auswärtsspiel der Handball-Bezirksoberliga den Titelkandidaten HSG Fürth/Krumbach zumindest etwas ärgern. Doch dieser Vorsatz war schon in der zweiten Spielminute ad acta gelegt: Da verdrehte sich Leistungsträger Sebastian Wachtel ein Knie, konnte fortan nicht mehr mitspielen. Weil die MSG zudem über das gesamte Spiel eine schwache Chancenverwertung an den Tag legte und „teils haarsträubende Fehler“ fabrizierte, wie Trainer Norbert Metzger meinte, stand es am Ende 31:18 (14:9) für die Odenwälder.
Über 7:2 (13.) setzte sich Fürth/Krumbach auf 10:4 (19.) ab, ehe Lorsch/Einhausen doch noch etwas besser in die Partie fand und auf 7:11 verkürzte (24.). „Das war unsere beste Phase. Wenn wir dann noch unsere Chancen reinmachen - alleine unsere Strafwürfe - , dann sieht das zur Pause noch etwas freundlicher aus“, so Metzger, der aber auch zugab: „Gegen diese Fürther Mannschaft war heute nichts drin.“ Tatsächlich bestraften die Odenwälder nach dem Seitenwechsel die sich häufenden Fehler der Gäste mit Kontern und überzeugten zudem immer wieder mit ihrem schnellen Anwurf nach Gegentreffern.
Die MSG-Keeper Maximilian Ohl und Tim Radmacher verhinderten dabei noch Schlimmeres. „Die beiden haben noch einige Chancen von uns entschärft“, notierte auch Eger 15 Fehlwürfe. Letztlich gewann aber auch Fürth mit Henrik Richter zwischen den Pfosten das Torhüter-Duell für sich und baute den Vorsprung über 19:12 (40.) auf 23:13 (49.) und 28:14 (56.) aus. – MSG-Tore: Schierk (5/3), Weidenauer (4/1), Albert (3), Kuch (2), Wiegand, Glanzner, Kubasta, Kraft (je 1). mep
Während Meier eine Punkteteilung als gerecht angesehen hätte, war sein Gegenüber Brandt einfach nur erleichtert: „Ich bin fix und alle. Wie meine Mannschaft in und durch dieses Derby gegangen ist, hat mir sehr gut gefallen.“ Vor zwei Jahren, da ist sich der Trainer sicher, hätte sie ein solches Spiel noch verloren.
Tore; HSG: Göbel (9/4), Kuch (6), Kleber (4), Hartmann (3), Raddatz, Friedrich, Kärchner (je 2), Weihrich, Wenner, Herborn (je 1); HC VfL: Leon Schütz (10), Kasper (7/4), Glanzner (5), Walz, Lautenscheidt (je 3), Zajonz, Schneider (je 1). ki/ü
Unerwartete Dominanz
SV Erbach – TuS Griesheim II 38:20 (15:12). Die Erbacher hatten im Vorfeld großen Respekt, schließlich hatte Griesheim zwei seiner drei Auswärtsspiele gewonnen. „In der Tat war mit diesem Ergebnis und auch dem Spielverlauf so nicht zu rechnen, schließlich reiste der TuS weitgehend mit der Stammmannschaft an“, erkannte SVE-Abteilungsleiter Thomas Flath, der in der ersten Halbzeit eine noch weitgehend ausgeglichene Partie sah: „In dieser Phase haben wir noch einige Bälle vergeben oder sind am Torhüter gescheitert.
Nach der Pause lief es deutlich besser.“ Bis zu 47. Minute hatte sich Erbach auf 30:18 abgesetzt, in der Abwehr viele Ballgewinne und kam über die zweite Welle zu Toren. Auch im Positionsspiel überzeugte der SVE. Davon profitierte insbesondere Maximilian Bänsch, der neun Treffer erzielte. „Trotzdem möchte ich eigentlich keinen Spieler aus dieser sehr guten mannschaftlichen Leistung hervorheben. Wie wir vor allem in der zweiten Hälfte gespielt haben, war herausragend“, lobte Flath. – SVE-Tore: Bänsch (9), Heß (7/3), Hafner (6), Klenk (5), Rougelis (3), Greene, Jakob Lulay (je 2), Grebe, Fabian Jordan, Kleinbauer, Luca Jordan (je 1). ki/ü
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