Bergstraße. Das war nichts für schwache Nerven: Die HSG Bensheim/Auerbach und die ESG Crumstadt schenkten sich im Top-Spiel der Handball-Bezirksoberliga nichts und bis zur letzten Sekunde war der Ausgang völlig offen. Dass es am Ende 27:27 (10:14) hieß, sah Bensheims Coach Moritz Brandt als „gerecht“ an. „Wir waren in der ersten Hälfte zu nervös, in der zweiten besser, haben es aber verpasst, uns etwas abzusetzen“, fasste er das nicht immer hochklassige, aber extrem spannende und umkämpfte Spiel zusammen.
Die HSG erwischte den besseren Start, führte 5:2 (9.), leistete sich dann aber zu viele technische Fehler. „Insbesondere unsere Überzahlsituationen spielten wir nicht gut aus“, fand Brandt. 14 Zeitstrafen kassierte Crumstadt/Goddelau, Bensheim nur zwei, schaffte es aber zu selten, aus dieser personellen Überlegenheit etwas zu machen. „Man hat gemerkt, dass Crumstadt eine erfahrene, ausgefuchste Mannschaft ist“, so der Trainer.
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Beim 6:5 hatte der Gast das Ergebnis zu seinen Gunsten gedreht und setzte sich eine Minute vor der Pause sogar auf fünf Tore ab (14:9). Für die Bensheimer spricht, dass sie sich von diesem Rückstand nicht entmutigen ließen. Im Gegenteil: Die HSG kam wesentlich engagierter und konzentrierter aus der Kabine, verkürzte schnell auf 15:16 (37.) und schaffte beim 18:18 (41.) wieder den Ausgleich.
Doch bis zur ersten Führung dauerte es noch bis zur 52. Minute, als Silas Herborn zum 23:22 traf. Fortan waren es die Gastgeber, die immer vorlegten. „Leider haben wir es verpasst, auf plus zwei zu gehen. Das wäre die Entscheidung gewesen“, sah Brandt den Sieg für sein Team in Reichweite. Nach dem 27:26 (57.) durch Paul Hartmann kassierte Maximilian Wenner noch eine Zeitstrafe, die HSG musste die Schlussphase in Unterzahl überstehen. Die Spieler rackerten, kämpften verbissen in der Deckung, aber sieben Sekunden vor dem Ende traf Crumstadt zum unterm Strich verdienten 27:27-Ausgleich.
HSG-Tore: Göbel (10/10), Kuch (5), Hartmann (4), Raddatz (3), Wenner (2), Herborn, Friedrich, Geier (je 1).
MSG dreht nach Pause das Spiel
MSG Lorsch/Einhausen – TGB Darmstadt 27:22 (10:13). Die MSG siegte dank einer tollen Moral und einer starken Defensivleistung. „Das war ein schöner Sieg zur Kerb“, meinte MSG-Trainer Norbert Metzger, ehe es mit der gesamten Mannschaft zum Lorscher Traditionsfest ging. Allerdings musste Lorsch/Einhausen lange um den Sieg bangen, was in erster Linie an eigenen, unnötigen Fehlern im Offensivspiel der ersten 30 Minuten lag. „Da haben wir nicht konsequent genug gespielt und den Gegner mit unseren Fehlern und Ballverlusten starkgemacht“, bemängelt Metzger.
Nach dem guten Start zum 5:3 und 7:5 (14.) geriet der MSG-Angriff ins Stocken, Darmstadt drehte das Ergebnis zum eigenen 9:7 (19.) und ging mit einem 13:10 in die Pause. Die Halbzeitansprache Metzgers fiel diesmal etwas deutlicher aus, was aber Früchte trug. Beim 14:14 (35.) war die Partie wieder völlig offen und ab dem 19:17 legte die MSG kontinuierlich vor. „In der Schlussviertelstunde hat man dann auch gemerkt, dass wir wieder wechseln konnten“, freute sich der Trainer, dass nach überstandenen Corona-Infektionen wieder eine volle Bank zur Verfügung stand. „Das war auch ausschlaggebend.“
Vom 23:22 (49.) zog Lorsch/Einhausen bis zum 27:22-Endstand davon. „Wir haben in der zweiten Hälfte in der Abwehr überragend gearbeitet und uns dort den Sieg geholt. Aber auch vorne lief es immer besser“, fand Metzger, der vor allem seine rechte Angriffsseite mit Luca Kubasta im Rückraum und Klaus Wüst auf der Rechtsaußenposition lobte.
MSG-Tore: Weidenauer (7/3), Kubasta (6), Wüst (4), Schierk, Wiegand (3), Wachtel (2), Glanzner, Eichhorn (je 1). met
SV Erbach – TV Gr.-Rohrheim 26:33 (11:16). „Wir wussten, dass es gegen den TVG schwer wird. Die Gäste boten auch eine starke Leistung“, lobte Erbachs Abteilungsleiter Thomas Flath, der eine ordentliche Anfangsphase seiner Mannschaft sah. In der fünften Minute traf Markus Hafner zum 3:1. In der Folgezeit fanden die Gäste besser ins Spiel und führten nach neun Minuten mit 5:3. „Wir haben uns im Angriffsspiel zu viele Fehler erlaubt und viele Chancen liegengelassen. Groß-Rohrheim ist über die erste und zweite Welle zum Erfolg gekommen“, kritisierte Flath.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatte der SVE Probleme, in die Partie zu kommen. So lagen die Gäste in der 35. Minute bereits mit sieben Treffern vorne (20:13). „Mit einer besseren Chancenverwertung wäre für uns vielleicht etwas drin gewesen“, analysierte Thomas Flath, der allein fünf verworfene Siebenmeter notierte.
SVE-Tore: Bänsch (9), Luca Jordan (4/2), Greene (3), Müller (3/1), Hafner, Lukas Klenk (je 2), Grebe, Fabian Jordan (je 1), Diesterweg (1/1). – TVG-Tore: Fröhlich (11), Till Haas (5), Niklas Fries (5/2), Heß (4), Reis, Erlemann, Anthes (je 2), Jan Fries, Sebastian Haas (je 1). ki/ü
HC VfL Heppenheim – TuS Griesheim 25:26 (11:12). Enttäuschung beim HC VfL. Zwar wusste Trainer Simon Meier im Vorfeld um die Schwere der Aufgabe gegen eine „junge und gut ausgebildete Griesheimer Mannschaft“. Dass es am Ende nicht mal zu einer Punkteteilung reichte, ärgerte ihn: „Wir haben die Anfangsphase verschlafen und sind dann immer einem Rückstand hinterhergelaufen.“
Zwar lag seine Mannschaft nach fünf Minuten 2:0 vorn, weitere fünf Minuten später aber 2:5 hinten. „Hinten hatten wir keinen Zugriff, vorne haben wir uns zu viele Fehlwürfe erlaubt“, analysierte Meier. Immerhin kam der HC VfL bis zur Pause auf ein Tor heran. Ähnlich wie die erste Halbzeit startete der zweite Durchgang. Schnell lagen die Griesheimer mit 14:11 vorne. In der 51. Minute ging Heppenheim dank Leon Schütz selbst wieder in Führung. 15 Sekunden vor dem Ende traf Daniel Schneider zum 25:25. Der Schlusspunkt war dieses Tor allerdings nicht. Dafür sorgte der Griesheimer Maximilian Löffler mit der Schlusssirene.
Weitere bittere Pille für den HC VfL: Kapitän und Kreisläufer Jonas Schütz brach sich bei einer Abwehraktion die Mittelhand, spielte mit dieser Verletzung die zweite Halbzeit zu Ende, wird aber in den nächsten Wochen sicher ausfallen.
HC VfL-Tore: Leon Schütz (6), Kasper (5), Glanzner, Schneider (je 4), Jonas Schütz, Fickel (je 2), Walz, Rasch (je 1). ki/ü
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