Bergstraße. 70 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Esther Berg ihren zweiten Treffer an diesem Abend erzielte und ihre Mannschaft erlöste. Es war der Siegtreffer zum 22:21 (14:15) des SV Erbach gegen die HSG Langen. In der Schlussminute ließen die Bezirksoberliga-Handballerinnen des neuen SVE-Trainers Bernd Meyer nichts mehr zu und durften damit einen gelungen Start in die neue Runde feiern.
„Das hat meine Mannschaft richtig gut gemacht“, lobte Meyer und war sichtlich stolz auf die couragierte Leistung seiner jungen Spielerinnen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die 18-, 19-Jährigen hier so auftreten. Sie haben aber vor allem in der Deckung gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“
Tatsächlich kassierten die Erbacherinnen in der Vergangenheit stets viele Gegentreffer, die 30er-Marke fiel häufig. Diesmal hielt man die HSG Langen bei 21 Treffern, was der Grundstein zum Erfolg war. „Es hat sicherlich noch nicht alles geklappt, aber ein Saisonauftakt ist immer etwas Besonderes und mit Nervosität verbinden – und von daher bin ich wirklich zufrieden. Dieser Punktgewinn wird uns Rückenwind geben.“
Über die gesamte Spielzeit konnte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Treffern absetzen, aber in der Schlussviertelstunde war es immer der SVE, der vorlegte und schließlich den entscheidenden Treffer setzte. – SVE-Tore: Carla Gramlich (7/3), Julia Bernhardt, Lilly Antes, Katrin Lambert, Kim Schneider, Esther Berg, Anna Jordan (je 2), Julia Büttel, Franca Helfert, Alina Gramlich (je 1).
TGS Walldorf II – HC VfL Heppenheim 17:19 (11:10). Mit einer geschlossenen Teamleistung und einer stabilen Deckung mit einem starken Torhüter-Duo Jessica Brückner und Samantha Merkel kamen die Handballerinnen des HC VfL zum Erfolg. Heppenheims Trainer Sascha Köhl sah die TGS im Vorfeld als Meisterschaftskandidat, „aber das muss ich jetzt revidieren. Sie sind doch nicht mehr so stark, wie ich sie eingeschätzt hatte. Aber das ändert nichts daran, dass wir ein gutes Spiel abgeliefert haben“, resümierte er.
Mit Defiziten ins Derby
Einziges Manko: die Chancenverwertung. „Wir haben es häufig bis in die Nahwurfzone geschafft, aber dann die Bälle nicht reingemacht. Das muss besser werden“, fordert er. Möglichst schon am kommenden Sonntag, wenn das Derby in eigener Halle gegen den SV Erbach ansteht.
In Walldorf überzeugten die Heppenheimerinnen in erster Linie defensiv. Sei es mit einer 6:0- oder mit einer 5:1-Abwehr – Walldorf fand selten ein Durchkommen. Dass die Gastgeberinnen dennoch in der ersten Hälfte stets vorlegten und zwischenzeitlich mit 11:8 (23.) führten, war einzig der mangelhaften Trefferquote des HC VfL geschuldet. Nach der Pause steigerte sich die Köhl-Sieben, drehte das Resultat direkt zum 12:11 und setzte sich nach dem 15:15 (47.) entscheidend auf 18:15 (57.) ab. – HC-VfL-Tore: Tina Meierhöfer (4), Laura Jochem, Johanna Meyer (je 3), Rebecca Dickson, Laura Elsesser (je 2), Katharina Hörl (2/1), Kristina Rasch, Jennifer Dickson (je 1), Jasmin Werle (1/1).
Lola macht’s sich selbst schwer
TV Siedelsbrunn – FSG Lola 21:22 (10:11). Dass es am Ende ein Zittersieg wurde, ärgerte Dieter Petermann, den Trainer der FSG Lola: „Wir hatten sehr gute Phase zu Beginn der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte, haben dann aber jeweils auch wieder aufgehört, Handball zu spielen. Damit haben wir Siedelsbrunn starkgemacht.“
Tatsächlich erwischte Lola einen Start nach Maß, führte nach sechs Minuten mit 5:0. Dann nahm TVS-Trainer Bastian Schmidt eine Auszeit, stellte sein junges Team neu ein und gepaart mit Nachlässigkeiten im FSG-Spiel führte dies zum 9:9-Ausgleich (26.). Bis zum 13:13 (39.) blieb die Partie danach eng, auch weil die Gäste beste Chancen ungenutzt ließen. Erst ein Zwischenspurt zum 17:13 (46.) schien die Lolas wieder in die Spur zu bringen. „Da hätten wir schon alles klar machen müssen“, so Petermann.
Doch erneut schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, Siedelsbrunn kämpfte sich auf 18:18 heran (55.). Für die Entscheidung sorgte die an diesem Abend beste FSG-Spielerin Nadine Koob: Mit einem Doppelpack vom 20:20 zum 22:20 machte sie 42 Sekunden vor dem Ende den Sack doch noch zu.
FSG-Tore: Nadine Koob (9), Nadine Gärtner (4), Vanessa Ehret, Janna Brotzmann (je 3), Katrin Grieser (3/2). mep
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