Handball-Bezirksoberliga

Wahnsinns-Wurf führt Handballer zum Sieg in letzter Sekunde

HSG Bensheim/Auerbach nutzt gegen MSG Lorsch/Einhausen Chancen nicht und verliert 26:27

Von 
ki/ü
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Bensheim. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, meinte Marco Höhn, Trainer der MSG Lorsch/Einhausen auch noch eine halbe Stunde nach dem 27:26 (14:11)-Derbysieg bei der HSG Bensheim/Auerbach. Zu dieser Zeit feierten seine Bezirksoberliga-Handballer ausgelassen in der Kabine, waren aber noch weit vor der Halle zu hören.

Im Mittelpunkt der MSG-Party: Christopher Schierk. Der Torjäger und Spielmacher von Lorsch/Einhausen war es, der nach dem Bensheimer Strafwurf zum Ausgleich am schnellsten reagierte, nach dem schnellen Anwurf den letzten Wurf nahm und aus 20 Metern zum Sieg einnetzte. Mit der Schlusssirene zappelte der Ball im Bensheimer Netz und die MSG-Spieler begruben im Freudentaumel Schierk unter sich. Auch Höhn war irgendwo in dieser Jubeltraube. „Ich bin ja schon lange dabei, aber das heute sind Emotionen, denen man sich einfach nicht entziehen kann“, so Höhn.

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Auf der anderen Seite wirkte Bensheims Trainer Moritz Brandt ein Stück weit konsterniert, er hätte ein Unentschieden als durchaus gerecht angesehen, sagte er: „Wir haben leider zwischen der 20. und 40. Minute keine Angriffsleistung gebracht und es damit den Lorschern zu leicht gemacht.“ Mit der eigenen Defensive war Brandt durchaus zufrieden und auch die Moral stimmte.

Handball-Spiel entscheidet sich in den letzten Sekunden

Nach dem 15:19-Rückstand (44.) kämpfte sich die HSG nicht nur auf 20:20 heran, sondern ging beim 22:21 (53.) sogar erstmals in Führung und hatte beim 25:24 drei Minuten vor dem Ende noch alle Chancen. „Eigentlich hätten wir noch das zweite Tor vorlegen müssen, dann wäre das ganz anders gelaufen“, haderte Brandt.

Doch dann brachten Schierk und Klaus Wüst die Gäste wieder nach vorne (26:25, 59.). Als nur noch elf Sekunden auf der Uhr waren, bekam Bensheim einen Strafwurf zugesprochen, Yannick Göbel verwandelte nervenstark zum 26:26 – doch dann kam Schierks Sternstunde.

HSG-Tore: Göbel (7/7), Ehret, Wenner, Friedrich, Kuch (je 3), Kleber, Raddatz (je 2), Geier, Würsching, Herborn (je 1). – MSG-Tore: Schierk (15/4), Müller (4), Wachtel, Wüst, Weidenauer, Glanzner (je 2). mep

HC VfL Heppenheim – TuS Griesheim II 25:19 (13:8). Nach vier Niederlagen in Folge feierte der HC VfL endlich wieder einen Sieg. Und der war für den Tabellenvorletzten im Duell mit Schlusslicht Griesheim von besonderer Bedeutung. „Ja, bei uns ist heute wirklich Ballast abgefallen. Diese beiden Punkte waren sehr wichtig, zumal auch die anderen Ergebnisse ganz gut ausgefallen sind“, freute sich HC-Trainer Simon Meier.

Dabei begann die Partie nicht gut für die Gastgeber. Nach drei Minuten lagen sie mit 0:3 hinten. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Heppenheimer sicherer, boten vor allem in der Abwehr eine starke Vorstellung. Nur vorne ließen sie einiges liegen. Im zweiten Durchgang freute sich Meier über eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft, die sich zwischenzeitlich auf sieben Tore absetzte. Besonderes Lob des Trainers erhielten Torhüter Marvin Laut („er hat und mit einigen Paraden im Spiel gehalten“) und Michael Walz, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte und in der Abwehr eine starke Leistung bot.

HC-VfL-Tore: Lautenscheidt (6), Fickel (5), Jonas Müller (4/4), Kasper (4), Höhling (2), Schrodi, Glanzner, Schäfer, Leon Schütz (je 1).

HSG Fürth/Krumbach – SV Erbach 29:29 (16:13). Beide Seiten zeigten sich nach dem Derby zufrieden. HSG-Trainer Sebastian Eisenhauer fand das Remis „absolut gerecht nach diesem Spielverlauf“ und attestierten den Erbachern, dass sie mit der schnellen Mitte immer Nadelstiche setzten: „Das haben sie richtig gut gemacht. Dennoch wäre in der zweiten Hälfte mehr für uns möglich gewesen, wenn wir eine bessere Chancenverwertung gehabt hätten.“

Eine Rote und eine Blaue Karte

„Zu Beginn lief es für uns ganz gut. Dann haben wir zu einfache Gegentore kassiert, in der Abwehr keinen Zugriff gefunden“, befand SVE-Abteilungsleiter Thomas Flath, der nach der Pause einen kämpferisch besseren Auftritt seiner Mannschaft sah, die dann allerdings Probleme mit dem Kreisläuferspiel der HSG hatte. „In den Schlussminuten war es ein reines Kampfspiel, das beide Seiten hätten gewinnen können.“

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Kurz vor der Halbzeit sah Erbachs Markus Hafner nach einem Foulspiel die Rote Karte. Darauf reagierte HSG-Torhüter Henrik Richter zu emotional, was die Blaue Karte, also einen Feldverweis mit Schiedsrichterbericht, nach sich zog.

HSG-Tore: Fischer (8), Jäckel (7), Beye, Schuricht, Mink (je 3), Koch, Kaiser (je 2), Kilian (1). – SVE-Tore: Bänsch, Jacob Lulay (je 7), Lukas Müller (6/3), Diesterweg (5), Luca Jordan (3), Moritz Lulay (1). ki/ü

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