Bensheim. Als Assistenztrainerin von Heike Ahlgrimm war Ilka Fickinger vor einigen Jahren an der Entwicklung der grundsätzlichen Defensivstrategie der HSG Bensheim/Auerbach beteiligt. Ein Pfeiler des Planes war dabei, pro Spiel nicht mehr als 25 Gegentore zu bekommen – eine Quote, die die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg in der Handball-Bundesliga der Frauen signifikant erhöht, lautete das Credo des Duos Ahlgrimm/Fickinger.
Heute ist Ilka Fickinger Cheftrainerin der Flames, und die 25-Gegentore-Strategie besitzt zumindest partiell noch Gültigkeit, sagt sie. „Es ist teilweise etwas überholt, aber nach wie vor ein guter Orientierungswert.“ In den bisherigen Saisonpartien mit Siegen in Neckarsulm (33:27) und gegen Göppingen (37:34) blieb die HSG jeweils über der 25-Treffer-Marke. Für Fickinger kein Problem. „Die 34 Gegentore ärgern mich, aber wenn wir 37 Tore werfen, kann ich damit gut leben“, meint sie mit Blick auf das Göppingen-Spiel.
Während es aufgrund der angespannten Personalsituation und der personellen Wechsel in der Deckung noch Luft nach oben gibt, läuft der Offensivmotor der Flames trotz der Umstellungen bereits im oberen Drehzahlbereich. „Unser Tempospiel funktioniert, wir haben treffsichere Außen (Mia Ziercke, Amelie Berger), so dass sich der Gegner nicht auf den Rückraum fokussieren kann“, erklärt die Coachin.
Am Sonntag (14.) ist für Bensheim/Auerbach die Auswärtsbegegnung beim VfL Oldenburg terminiert. Das Spiel in der kleinen EWE-Arena beginnt um 16.30 Uhr. „Wir fahren nach Oldenburg, um zu gewinnen“, will Fickinger mit weißer Weste in die danach anstehende Länderspielpause gehen. Für den VfL steht bisher ein Match zu Buche. Das für die Vorwoche angesetzte Spiel der Norddeutschen gegen den HB Ludwigsburg fand nicht statt, da der insolvente Deutsche Meister bekanntlich nicht am Spielbetrieb teilnimmt. Am ersten Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Niels Bötel vor 4800 Zuschauern in der großen EWE-Arena mit 28:23 gegen den Zwickau. Dass die Flames am Sonntag in der kleinen Halle ranmüssen, sieht Fickinger entspannt. „Wichtig ist, dass die Halle voll ist. Das finden die Mädels cool.“
Nach dem Abgang von Spielgestalterin Merle Lampe (Karriereende) muss der VfL eine Schlüsselrolle neu besetzen. Mit Joanna Granicka und Laurentia Wolff verpflichtete der Vorjahressechste für die Position Rückraum Mitte zwei Nachwuchstalente. Zudem wechselte Nationalspielerin Jenny Behrend von Ludwigsburg nach Oldenburg. „Oldenburg muss sich wie wir auch noch finden, aber sie machen es schon sehr gut“, sagt Fickinger zum Gegner. Zu den Leistungsträgerinnen des VfL zählen Kreisspielerin Marie Steffen und die Rückraumschützin Toni-Luisa Reinemann.
Mit welcher Abwehrvariante die Anzahl der Oldenburger Treffer möglichst niedrig gehalten werden soll, weiß Ilka Fickinger schon. „Das verrate ich aber nicht.“ Im Portfolio haben die Flames zwei Optionen: 6-0- oder 5-1-Formation. Das letzte Duell zwischen Flames und VfL fand im Mai in der Weststadthalle statt: Die HSG gewann das Spiel um Platz fünf 34:30 und sicherte sich damit ein Heimspiel im Viertelfinale des DHB-Pokalwettbewerbs 2025/26.
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