Flames beim Final Four

Die Flames nehmen die Euphorie von 2023 mit ins Final Four

Nach 2023 steht die HSG Bensheim/Auerbach am Wochenende erneut im Final Four um den Deutschen Handball-Pokal der Frauen. Im Halbfinale geht es am Samstag gegen die HSG Blomberg-Lippe.

Von 
Eric Horn
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Kapitänin Lisa Friedberger hofft, dass sie wie schon 2023 für die Flames beim Final Four in Stuttgart auflaufen kann. © Michael Schmidt/Eibner-Pressefoto

Bensheim. Um 11 Uhr vormittags setzte sich der Flames-Tross am gestrigen Freitag per Bus in Bewegung Richtung Stuttgart zum Final-Four-Turnier um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes. „Wir sind voller Vorfreude, die Stimmung ist euphorisch“, beschreibt Trainerin Heike die Atmosphäre bei der HSG Bensheim/Auerbach. Am heutigen Samstag stehen in der Porsche-Arena die beiden Halbfinalspiele an. Die Flames-Handballerinnen treffen auf die HSG Blomberg-Lippe (16.30 Uhr), danach folgt das Match zwischen HB Ludwigsburg und Borussia Dortmund (19 Uhr). Am Sonntag werden das Spiel um Platz drei (12.30 Uhr) und das Endspiel (15 Uhr) ausgetragen.

Die Flames-Jugendakademie hat Heike Ahlgrimm mit aufgebaut

„Die Mannschaften weisen viele Parallelen auf“, blickt Ahlgrimm auf die Begegnung zwischen ihrer Truppe und Blomberg. Beide Teams waren in dieser Saison in den wichtigen Partien zur Stelle, wie die Qualifikation für das Final Four sowie für das Viertelfinale in der European League beweisen. Bensheim/Auerbach und Blomberg haben die Gruppenphase in ihren Vierer-Tableaus bekanntlich jeweils auf Rang eins abgeschlossen.

In der Struktur im sportlichen Bereich erkennt die Coachin ebenfalls Gemeinsamkeiten. „Blomberg hat wie wir eine eingespielte Mannschaft und hat vor der Saison nur zwei, drei personelle Veränderungen vorgenommen.“ Zudem würden beide Handballspielgemeinschaften mit vielen jungen Akteurinnen im Kader arbeiten und Talente in einer eigenen Jugendakademie ausbilden. Die Flames-Jugendakademie hat Heike Ahlgrimm mit aufgebaut. Für die HSG Blomberg-Lippe war sie insgesamt sieben Jahre als Spielerin und zwei Jahre als Jugendkoordinatorin (2010 bis 2012) tätig. „Das ist schon so lange her, das muss man gar nicht thematisieren.“

Sie erwartet gegen Blomberg ein Spiel auf Augenhöhe. „Es geht darum, an diesem Tag, in diesen 60 Minuten sein Potenzial abzurufen. Mit entscheidend wird sein, welche Mannschaft zuerst ihre Nervosität ablegen kann.“ Beim Final-Four-Halbfinal-Sieg der HSG vor zwei Jahren gegen den VfL Oldenburg (31:26) war von besonderer Aufregung nichts zu spüren bei den Flames. Im Gegenteil. Die HSG blieb gegen den leicht favorisierten VfL cool und sicherte sich souverän den Einzug ins Finale. „Es hilft uns natürlich, dass wir diese Erfahrung haben.“ Dass die Bensheimerinnen in der Liga den Konkurrenten aus Blomberg vor Kurzem mit 31:21 deutlich bezwangen, spielt keine Rolle. „Alle Niederlagen und Siege aus der Vergangenheit sind für dieses Spiel ohne Bedeutung.“

Bei der HSG Blomberg-Lippe stehen voraussichtlich drei Spielerinnen nicht zur Verfügung

Personell kann Ahlgrimm nahezu aus dem Vollen schöpfen. Torhüterin Helen van Beurden ist nach ihrer am vergangenen Wochenende im Europapokal erlittenen Rückenverletzung wieder einsatzbereit. Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Einsatz von Lisa Friedberger. Die Kapitänin hatte sich in der Liga gegen Blomberg kurz vor der Schlusssirene einen Nasenbeinbruch zugezogen und hat seitdem keine Partie mehr absolviert. Fehlen wird Alicia Soffel (Innenbandanriss im Knie).

Bei der HSG Blomberg-Lippe stehen voraussichtlich drei Spielerinnen nicht zur Verfügung. Coach Steffen Birkner muss auf Marie Michalczik, Diana Dögg Magnusdottir und Amber Verbraeken verzichten. Mit dabei ist Rechtsaußen Lisa Rajes, die ihre Karriere bereits beendet hatte, aber aufgrund der Verletztenmisere beim Ligavierten reaktiviert wurde und einen Vertrag bis Saisonende erhalten hat.

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Für die Flames ist es nach 2011 und 2023 die dritte Teilnahme am Final Four. 2011 belegten die Flames in Göppingen als Zweitligist den vierten Platz – damals schon dabei bei der HSG Bensheim/Auerbach: Kim Irion (unter ihrem Mädchennamen Naidzinavicius). Mit der SG BBM Bietigheim (heute HB Ludwigsburg) gewann die 34-Jährige später dreimal in Folge den DHB-Pokal (2021, 2022, 2023). Im Finale 2023 besiegte Bietigheim mit Irion die HSG Bensheim/Auerbach. Im Sommer 2023 wechselte die Spielmacherin zurück zu den Flames.

Bei HB Ludwigsburg ist Xenia Smits wieder an Bord. Die HBL-Kapitänin war zuletzt im Champions-League-Spiel gegen Odense verletzungsbedingt geschont worden. Möglich ist zudem das Comeback von Karolina Kudlacz-Gloc, die nach der Geburt ihres zweiten Kindes seit drei Wochen wieder trainiert. Fehlen wird bei HB Ludwigsburg die ehemalige Flames-Spielerin Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss).

Die Spiele des Final Four werden kostenpflichtig übertragen

Borussia Dortmund sorgte Anfang Februar mit einer Personalie für Schlagzeilen. Der BVB verpflichtete die niederländische Nationalspielerin Lois Abbingh (216 Länderspiele, 902 Tore). Die 32-jährige Rückraumakteurin kam vom insolventen norwegischen Club Vipers Kristiansand nach Dortmund.

In der Bundesliga trafen HB Ludwigsburg und Borussia Dortmund zuletzt am 19. Februar aufeinander: HB siegte mit 40:29.

Die Spiele des Final Four werden kostenpflichtig von den Streamingdiensten „Dyn“ und „Sportdeutschland.TV“ übertragen. Das Halbfinale zwischen Ludwigsburg und Dortmund am Samstagabend sowie das Finale am Sonntagnachmittag sind bei Eurosport im Free-TV zu sehen.

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