Bensheim. Alban Sheji sackte auf den Boden und schlug die Hände vors Gesicht. Der 19 Jahre alte Flügelflitzer des FC 07 Bensheim war zuvor 90 Minuten über die rechte Außenbahn gewirbelt, doch er konnte die 2:5-Heimniederlage in der Fußball-Gruppenliga gegen Groß-Bieberau nicht verhindern. Das war am Samstag der vorvergangenen Woche. Seitdem ist viel passiert.
Peter Brandenburger und sein Co-Trainer Oliver Schmitt gaben drei Tage später ihren Rücktritt bekannt. Weitere 48 Stunden später gewann der FC 07 um Sheji, der unter Brandenburger sein erstes Seniorenspiel bestritt, 3:0 beim TV Lampertheim und zog damit in die dritte Runde des Kreispokals ein. Am vergangenen Wochenende erkämpfte sich der FC 07 ein 2:2-Unentschieden beim TSV Seckmauern. Am kommenden Sonntag (15 Uhr) gibt es eine noch größere Herausforderung. Da kommt der VfR Fehlheim zum Lokalderby ins Weiherhausstadion, der mit 16 Punkten nach zehn Spielen auf Tabellenplatz acht steht. Der FC 07 belegt mit neun Punkten Abstiegsplatz 14.
In dieser Woche wurden die Nullsiebener abermals von Constantin Renner und Eric Franke trainiert. Beide gehören zum Kader der ersten Mannschaft und kennen die Spieler gut. Daher muss die Interimslösung kein Nachteil sein, die wohl noch mindestens in dieser Woche Bestand haben wird. Fehlheims Trainer Sebastian Lindner glaubt, dass Bensheim sogar noch besser auftreten könnte als in den Wochen zuvor. „So ein Trainerwechsel kann positive Wirkung entfalten und den Umschwung einleiten.“
07-Trainer Renner sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Das Engagement im Training stimmt.“ Nur die personelle Situation sei weiter „angespannt“. Trotzdem ist es Renner und Franke am Sonntag gelungen, die Mannschaft gut auf das Spiel gegen Seckmauern vorzubereiten. Da überspielte der junge Can Orhan mit einem einzigen Pass die gegnerische Defensive, woraufhin der erfahrene Florian Budimir das zwischenzeitliche 1:1 erzielte. „Wir sind bisher nach Rückschlägen oft zurückgekommen“, sagt Renner mit Blick auf die Saison.
Der VfR Fehlheim weiß nicht nur deswegen, dass er aufmerksam bleiben muss. Gegen den VfB Ginsheim mussten die Grün-Weißen in der zehnten Minute der Nachspielzeit den Treffer zur 2:3-Auswärtsniederlage hinnehmen. „Wir spielen nur 90 Minuten gut“, sagt Linder. Für das Derby reicht das nicht. Da werden die Spieler bis zur letzten Sekunde der Nachspielzeit kämpfen müssen – auf beiden Seiten.
VfB Ginsheim – TSV Auerbach (So. 15 Uhr) : Die Rot-Weißen konnten sich ein paar Tage länger auf den Gegner vorbereiten. Das für vergangenen Sonntag angesetzte Heimspiel gegen den SV Münster wurde bekanntlich wegen einer Krankheitswelle aufseiten Münsters auf den 6. November verschoben. Das kam der TSV entgegen, weil sie selbst verletzte Spieler hatte und unter anderem Kapitän Marco de Simone am Sonntag fehlen wird. Personell wird Auerbach, derzeit mit 14 Punkten nach neun Spielen auf Tabellenplatz neun, daher nicht in Bestbesetzung gegen den Tabellenführer antreten.
Dass die TSV gegen die Spitzenmannschaften der Liga bestehen kann, hat sie in der Vorsaison gezeigt. Da gab es nicht viele Vereine, die vor den Auerbachern standen, die am Ende der Spielzeit den dritten Platz belegten. Die beiden Ligaspiele gegen den späteren Meisterschaftszweiten Fehlheim gewann die TSV trotzdem souverän. maz
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