Bensheim. Es ist in dieser Woche ein bisschen enger geworden im unteren Tabellenbereich der Handball-Bundesliga der Frauen: Der VfL Oldenburg (14:28 Punkte/9.) setzte sich durch seinen Sieg in Metzingen an die Spitze der Abstiegszone, die sechs Clubs umfasst. Auch Buchholz-Rosengarten (10:32/13.) hat durch den Erfolg über das corona-geschwächten Halle-Neustadt Boden gut gemacht im Kampf gegen Relegation (Vorletzter) und direkten Abstieg (Letzter).
Dass Halle-Neustadt trotz sieben vermeldeter Corona-Fälle in der Mannschaft nach einer Entscheidung der HBF bei Buchholz-Rosengarten mit einem Not-Team antreten musste und erwartungsgemäß verlor, ist bei der Konkurrenz nicht gut angekommen. „Das ist nicht zu verstehen, aber wir müssen es so akzeptieren“, sagt Heike Ahlgrimm.
Die Trainerin der HSG Bensheim/Auerbach (13:31/11.) steckt mit ihrer Truppe mittendrin im Abstiegskampf. „Es ist keine einfache Situation, aber wir müssen Ruhe bewahren“, erklärt die 46-Jährige mit Blick auf die Tabelle und die jüngsten Ergebnisse der Flames. Das 27:33 am Mittwochabend in Dortmund war die siebte Niederlage in Folge. „Wir haben momentan gegen so einen starken Gegner nicht die Körner für 60 Minuten“, so Ahlgrimm in der Rückschau auf die Partie.
Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit und einer 15:14-Pausenführung ging den Bensheimerinnen gegen die personell mit breiter Bank bestückte Borussia im zweiten Abschnitt die Puste aus. „Das sind nach wie vor die Nachwirkungen von den Corona-Infektionen.“ Mehrere Flames-Spielerinnen waren in den letzten Wochen betroffen und haben ihr Leistungslevel noch nicht wieder erreicht. Dazu kam, dass Nele Orth wegen einer Abiturprüfung nach Dortmund nachreiste und erst kurz vor Spielbeginn in der Halle eintraf sowie Elisa Stuttfeld erstmals nach wochenlanger Pause wegen einer Gehirnerschütterung zwar am Start war, aber noch Wettkampfpraxis benötigt. „Unsere personellen Möglichkeiten waren begrenzt.“
Vier Begegnungen haben die Flames in dieser Saison noch zu absolvieren. Dabei sind für die zwei finalen Spieltage die Duelle mit den direkten Konkurrenten Buchholz-Rosengarten und HSG Bad Wildungen (13:31/12.) terminiert. In den beiden anderen Begegnungen etwas Zählbares einzufahren, sind Herkulesaufgaben. Das Match gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter SG BBM Bietigheim (7. Mai) dürfte Ahlgrimm nicht meinen, wenn sie von einem „Extra-Punkt“ spricht, den sie gerne noch holen würde. Bessere Chancen auf einen Bonus dürften im heutigen Auswärtsspiel ab 18 Uhr bei der HSG Blomberg-Lippe mit der zukünftigen Flames-Akteurin Ndidi Agwunedu bestehen.
Mit der Erzählung vom Angstgegner aus Blomberg will Heike Ahlgrimm sich nicht mehr beschäftigen. Gegen die Mannschaft von Coach Steffen Birkner haben die Flames in bislang zwölf Liga-Vergleichen noch keinen Zähler eingefahren. „Blomberg war mal sehr weit weg, jetzt sind wir nah dran“, weist sie auf die letzten knappen Resultate hin. Und Blomberg ist als Tabellensechster „hinter den Erwartungen geblieben“, mein Ahlgrimm.
Ohne Jana Haas, die U-18-Nationalspielerin ist zeitgleich für die Junior-Flames im Einsatz, und sonst unverändertem Kader werden die Flames versuchen, zu überraschen. Ahlgrimm: „Wir werden wieder alles in die Waagschale werfen.“ eh
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