Handball

Flames-Kreisläuferin Isabell Hurst: Erst emotional, dann ohne Einsatzminuten

Von 
Eric Horn
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Bensheim. Ein bisschen Frust schwingt mit, wenn Isabell „Isi“ Hurst von ihrem Ausflug zum Nationalteam erzählt. Zum zweiten Mal war die Kreisläuferin des Handball-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach in der Vorwoche bei einem Lehrgang inklusive EM-Qualifikations- und Testspiel der deutschen Auswahl dabei – und wartet weiterhin auf ihren ersten DHB-Einsatz im Frauenbereich.

„Als Sportlerin ist man immer enttäuscht, wenn man nicht spielt. Wäre das nicht so, wäre man fehl am Platz.“ Anfang März war die frühere Jugend-Nationalspielerin von damaligen Bundestrainer Henk Groener als Nachrückerin erstmals in den Kader für die beiden Duelle in der EM-Qualifikation gegen die Niederlanden nominiert worden. In beiden Partien stand Hurst, die kurz zuvor aus einer Verletzungspause zurückgekommen war, nach vorheriger Absprache nicht im Aufgebot.

Noch fünf Spiele

Die womöglich entscheidenden Duelle um den Bundesliga-Verbleib stehen für die Flames erst an den beiden letzten Spieltagen an – und zwar gegen die direkten Konkurrenten HL Buchholz-Rosengarten (14. Mai, zu Hause) und HSG Bad Wildungen (21. Mai, auswärts).

Nach dem heutigen Dortmund-Spiel muss sich die HSG am kommenden Samstag (30.) auswärts mit der HSG Blomberg-Lippe messen. Am 7. Mai stellt sich der verlustpunktfreie Primus und designierte Deutsche Meister SG BBM Bietigheim in der Weststadthalle vor. eh

In der vergangenen Woche war die 22-jährige zum zweiten Mal am Start im Elitekreis der deutschen Handballerinnen. Im Rahmen eines einwöchigen Lehrgangs im niederländischen Almere versammelten sich die Vertretungen der Niederlanden, Griechenlands und Deutschlands zu den letzten Begegnungen ihrer EM-Qualifikationsgruppe. Oranje und DHB-Team, die ihre Pflichtaufgaben gegen Griechenland lösten und bei der EM im November aufschlagen, absolvierten zudem noch ein Freundschaftsspiel. Für das Match gegen Griechenland berief Neu-Bundestrainer Markus Gaugisch, der in der Bundesliga Primus SG BBM Bietigheim coacht, die Flames-Akteurin nicht in den Kader.

Bei der Testspiel-Niederlage gegen die Gastgeberinnen am Sonntag war „Isi“ Hurst im Aufgebot, machte sich warm und saß einsatzbereit auf der Bank. Allerdings wurde sie von Gaugisch während der 60 Minuten nicht aufs Feld beordert. „Das war natürlich schade, aber ich war das erste Mal richtig dabei, da darf man nicht zu viel erwarten“, blickt die Studentin zurück.

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Auch ohne auf der Platte mitmischen zu können, erlebte sie in Almere einen besonderen emotionalen Augenblick. Die Aufstellung im Kreis der Mannschaft beim Abspielen und Mitsingen der Hymnen kannte sie aus den Nachwuchsteams, die gleiche Prozedur mit den DHB-Frauen vor großer Kulisse war allerdings ein anderes Level. „Das war ein krasser Moment.“

Insgesamt war die DHB-Maßnahme mit sehr vielen Inhalten vollgepackt, berichtet Isabell Hurst. Es ging in erster Linie um die allgemeine Ausrichtung unter Gaugisch, für Details oder Einzelgespräche blieb keine Zeit. Der nächste Lehrgang findet erst in der neuen Saison statt. „Ich konzentriere mich jetzt auf die Flames“, schiebt Hurst die Nationalmannschaft und die Europameisterschaften vorerst beiseite.

Redaktion

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