Handball

Die Flames siegen bei ihrer Europa-Premiere

Das internationale Debüt ist den Flames mit dem 27:19-Heimsieg gegen den VfL Oldenburg in der European League geglückt. Nach dem Spiel wurde die Vertragsverlängerung mit Trainerin Heike Ahlgrimm bis 2025 verkündet.

Von 
Eric Horn
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Nach einem zähen Start bereiteten die Flames ihren Fans einmal mehr ein Handballfest und gewannen das EHF-Qualifikations-Hinspiel gegen den VfL Oldenburg 27:19. © Andrea Müller

Bensheim. Die internationale Premiere ist den Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach geglückt: Mit 27:19 (11:11) gewannen die Flames gegen den VfL Oldenburg das Hinspiel in der dritten Qualifikationsrunde der European League.

Mit diesem deutlichen Erfolg vor über 1100 Zuschauern in der Bensheimer Weststadthalle verschaffte sich die Mannschaft von Trainerin Heike Ahlgrimm eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel in Oldenburg am nächsten Sonntag. Der Gewinner des Bundesliga-Duells über zwei Akte zieht in die Gruppenphase des europäischen Wettbewerbs ein. Den Sieg verdienten sich die Gastgeberinnen nach einem ausgeglichenen ersten Abschnitt mit einem starken Auftritt nach dem Seitenwechsel.

Überragende Spielerinnen bei den Flames waren Lucie Kretzschmar – deren Vater, Handball-Ikone Stefan Kretzschmar, im Publikum saß – mit zehn Toren und Helen van Beurden. Nach 60 Minuten stand für die Torfrau eine Quote von 45 Prozent gehaltenen Bälle in der Statistik.

Ahlgrimm verlängert bis 2025

Im Anschluss an die Partie teilte Flames-Geschäftsführer Michael Geil mit, dass Heike Ahlgrimm, seit 2015 bei der HSG und seit 2016 verantwortlich für das Bundesliga-Team, ihren Vertrag bei den Bergsträßerinnen um ein Jahr bis 2025 (plus Option auf ein weiteres Jahr) verlängert hat.

Beide Teams starteten nervös in die Auseinandersetzung und leisteten sich einige leichte Ballverluste und Fehlversuche. Den ersten internationalen Treffer in der Vereinsgeschichte der HSG Bensheim/Auerbach besorgte Nationalspielerin Amelie Berger von Rechtsaußen in der zweiten Minute. Die Flames waren nun drin in der Partie. Isabell Hurst und erneut Berger erhöhten auf 3:0 für den Vize-Pokalsieger (5.).

Die Norddeutschen meldeten sich mit einem 3:0-Lauf im Match an. Paulina Golla (2) und Pam Korsten glichen für den Ligasiebten aus. Dass der VfL, der verletzungsbedingt auf seine beste Torschützin Toni-Luisa Reinemann verzichten musste, in der Folge der HSG Paroli bot, lag an Torfrau Madita Kohorst beziehungsweise an der Abschlussschwäche der Flames. Amelie Berger und Kohorst, die sich aus gemeinsamen Zeiten bei Borussia Dortmund kennen, lieferten sich ein kurzes Privatduell, das die Torhüterin mit drei gehaltenen Würfen gegen die Linkshänderin gewann.

Zahlen, Daten und Fakten

  • HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (2), Hurst (3), Kockel, Dekker (6), Soffel, Agwunedu (1), Friedberger (1), Naidzinavicius (2), van Gulik (1/1), Kretzschmar (10), Ziercke (1), Ewald, Holste.
  • Beste Oldenburger Torschützinnen: Golla (5), Knippert (4).
  • Schiedsrichter: Bozhinovski/Nachevski (Nordmazedonien)
  • Zuschauer: 1123.
  • Zeitstrafen: van Gulik / Weyers, Feiniler (2).
  • Siebenmeter: 3/3 (verwandelt 1/3).
  • Der Spielfilm: 3:1 (5.), 4:3 (10.), 5:5 (15.), 6:6 (21.), 8:9 (25.), 11:11-Pausenstand. – 14:14 (35.), 16:16 (41.), 19:16 (45.), 22:17 (50.), 24:18 (55.), 27:19-Endstand.
  • So geht’s weiter: BSV Sachsen ZwickauFlames (Mi., 19 Uhr). – EHF-Quali-Rückspiel: VfL OldenburgFlames (So. 16 Uhr; danach in der Bundesliga WM-Pause bis 27.12. eh

Zudem gelang es den Gästen zunächst, das Tempospiel der Bensheimerinnen wirksam zu unterbinden. Nach einem abgeschlossen eigenen Angriff verteidigte Oldenburg im Rückzug offensiv, um den Aktionen der Flames die Geschwindigkeit zu nehmen. Dadurch wurde die HSG ins Positionsspiel gezwungen und musste sich gegen eine aggressive VfL-Deckung jeden Abschluss hart erarbeiten.

In der 13. Minute erzielte Lisa Borutta die erste Führung (4:5) für die Schützlinge von Coach Niels Bötel. Bis zum Pausenpfiff entwickelte sich ein zähes Ringen um jeden Treffer, bei dem sich keiner der beiden Kontrahenten absetzen konnte.

Nach Wiederbeginn bewegten sich die Mannschaften vorerst weiter im Gleichschritt. Für Oldenburg stellte Pam Korsten mit einem Doppelpack von 14:14 auf 14:16 (38.). Mit einem 5:0-Lauf drehte der Bundesligazweite aus Bensheim die Begegnung: Sarah Dekker, Hurst und Kretzschmar (3) stellten auf 19:16 (44.). In dieser Phase gab Helen van Beurden ihrem Team mit einigen Paraden wichtige Impulse.

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Beim VfL Oldenburg ließen nun merklich Kraft und Konzentration nach. Gegen die schnellen Angriffe und die Wucht der Flames fand der viermalige Pokalsieger aus dem Norden der Republik nun keine Mittel mehr. Mia Ziercke und Sarah van Gulik erhöhten auf 22:17 (51.). Damit war das Spiel entschieden.

Die HSG Bensheim/Auerbach ließ im Gegensatz zum VfL nicht nach, agierte weiterhin mit Druck und sicherte sich somit einen komfortablen Acht-Tore-Vorsprung für das Rückspiel am nächsten Sonntag. Den Schlusspunkt unter die gelungenen europäische Premiere der Flames setzte zwei Sekunden vor dem Ende Lucie Kretzschmar mit einem Distanzwurf zum 27:19.

Redaktion

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