Handball

Flames halfen kräftig mit bei der ersten Saison-Niederlage

HSG Bensheim/Auerbach leistete sich in Blomberg zu viele Fehlwürfe – und von der „Bank“ kam zu wenig.

Von 
Eric Horn
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Kim Naidzinavicius sorgte in der Anfangsphase des Flames-Auswärtsspiels in Blomberg für eine Schrecksekunde, konnte dann aber doch weiterspielen. Für einen Sieg hat es allerdings nicht gereicht. © Andrea Müller

Bensheim. Lange aufgehalten mit der ersten Saison-Niederlage in der Bundesliga haben sich die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach nicht. „Wir haben das nach dem Spiel direkt in der Kabine besprochen“, berichtete Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm. Am Mittwochabend unterlagen die Bensheimerinnen mit 26:28 (13:13) in einer vorgezogenen Partie des siebten Spieltages bei der HSG Blomberg-Lippe und verließen damit erstmals in dieser Runde das Feld ohne Punkte. „Wir wussten, dass das irgendwann kommen wird, hätten es aber gerne noch ein bisschen hinausgezögert.“

Vorgezogen war die Begegnung in Blomberg, weil für die HSG Bensheim/Auerbach bereits am Samstag (11.) das nächste Match auf dem Programm steht: Die Flames betreten mit der Heimpartie gegen den VfL Oldenburg (18 Uhr, Weststadthalle) in der dritten Qualifikationsrunde der EHF European League das erste Mal in der Vereinsgeschichte die europäische Bühne. „Wir können heute traurig sein, ab morgen liegt der Fokus ganz auf Oldenburg“, sagte Ahlgrimm am späten Mittwochabend im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Die Pleite in Blomberg war verdient für Bensheim, wie die 48-Jährige einräumte, aber dennoch ärgerlich. „Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht.“ Vor allem die Angriffsleistung des Teams missfiel ihr. „Wir sind 30-mal umsonst aufs Tor gelaufen“, sagte sie angesichts von 20 Fehlwürfen und zehn technischen Fehlern in der Offensive.

Trotz dieser Abschlussschwäche hatten die Flames vor gut 800 Zuschauern im Verlauf der 60 Minuten mehrfach die Gelegenheit, sich vom Konkurrenten abzusetzen. In der ersten Halbzeit lagen die Gäste von der Bergstraße mit zeitweise drei oder vier Treffern (11:7) vorne, im zweiten Abschnitt betrug der Vorsprung lange zwei Tore. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, um die Führung auszubauen.“

In den entscheidenden Minuten der Schlussphase scheiterten die Flames zudem mit mehreren freien Würfen an Blombergs Keeperin Zoe Ludwig. „Wir haben sie berühmt geschossen“, meinte Ahlgrimm zu den für die Torhüterin „dankbaren“ halbhohen Würfe. „Wir haben nicht das gemacht, was wir dazu besprochen hatten.“ Während die HSG Bensheim/Auerbach beim Stand von 26:26 (57.) in der Crunchtime nicht mehr traf und sich außerdem zwei Ballverluste leistete, erzielten die Gastgeberinnen zwei Tore zum 28:26 und entschieden die enge Begegnung für sich.

Mit Blick auf die Belastung mit zwei Spielen innerhalb von vier Tagen begann Heike Ahlgrimm bereits im ersten Abschnitt personelle Wechsel vorzunehmen – den gewünschten Effekt hatte die Rochade nicht. „Da bin ich ganz ehrlich, von der Bank muss mehr kommen.“

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Eine erste Veränderung in der Formation war schon nach 90 Sekunden nötig. Kim Naidzinavicius war bei einer Angriffsaktion umgeknickt und humpelte gestützt von zwei Mitspielerinnen von der Platte. Die Verletzung entpuppte sich allerdings nicht als schwerwiegend und die Spielmacherin kehrte nach wenigen Minuten zurück auf das Parkett. Heike Ahlgrimm gab Entwarnung. „Es ist nichts Schlimmes.“ Der Einsatz von Naidzinavicius am Samstag scheint nicht gefährdet zu sein.

Anders sieht es bei Lucie Kretzschmar aus. Wegen anhaltender Kniebeschwerden – weitere Untersuchungen und die Diagnose stehen noch aus – kam die Rechtshänderin in Blomberg nur dosiert zum Einsatz. Dass die 23-jährige Rückraumakteurin in ihrem Bewegungsablauf gehandicapt war, war ihr deutlich anzumerken. „Uns haben Lucies einfachen Tore aus dem Rückraum gefehlt“, so Ahlgrimm.

Im Klassement liegen die Flames (11:3 Punkte) weiterhin auf Rang zwei. Für Heike Ahlgrimm hat das aktuell allerdings keine Bedeutung. „Die Tabelle interessiert mich nicht.“

Redaktion

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