Bensheim/Halle. Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben am Samstagabend ihre Auswärtspartie beim SV Union Halle-Neustadt mit 26:33 (13:16) verloren. Nach coronabedingter einwöchiger Zwangspause gelang es den Flames lediglich, die Begegnung in den ersten gut 20 Minuten offen zu gestalten. Anschließend waren die Gäste aus Südhessen vor 322 Zuschauern nicht mehr in der Lage, körperlich wirksam dagegen zuhalten. „Uns ist die Kraft ausgegangen, wir haben vor dem Spiel nur einmal mit der kompletten Mannschaft trainiert“, sagte Heike Ahlgrimm.
Zwar standen der Flames-Trainerin die vier genesenen Akteurinnen wieder zur Verfügung, allerdings war das Quartett nur bedingt einsatzfähig. Dadurch waren die Bensheimerinnen von Anfang an dazu gezwungen, die Rotationsmaschine anzuwerfen. „Wir mussten alle zehn Minuten wechseln, weil die Spielerinnen die Pausen benötigt haben.“ Vor allem im Rückraum waren ständige Veränderungen der Formation erforderlich, so dass sich bei der HSG kaum Spielfluss entwickelte. „Wir sind nicht in den Rhythmus gekommen“, so Ahlgrimm.
Daten
- HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Hurst (4), Ivancok (7), Heider (1), Schoenaker (3/1), Stuttfeld (2), Haas, Friedberger (4/2), Kühlborn, Fackel (1), van Gulik (2/1), Orth, Visser (2).
- Beste Torschützinnen Halle-Neustadt: Mikkelsen (6), Niewiadomska (6/4), Tietjen, Marija Gudelj (beide 5).
- Schiedsrichter: Horath / Hofmann (Zirndorf / Bamberg). – Zuschauer: 322. – Siebenmeter: 5/9 (verwandelt 5/4). – Zeitstrafen: Madsen (2), Heimburg, Nowak, Mikkelsen, Niewiadomska / Haas, Ivancok (2), Visser, Hurst.
- Der Spielfilm: 2:1 (5.), 4:4 (10.), 8:7 (15.), 9:9 (20.), 13:10 (25.), 16:13-Halbzeitstand. – 18:14 (35.), 21:14 (38.), 23:17 (45.), 26:20 (50.), 30:22 (56.), 33:26-Endstand.
- So geht’s weiter: Flames – Bayer Leverkusen (Sa. 18 Uhr, Weststadthalle).
Eine weitere Baustelle an diesem Abend in Halle war die Torhüter-Position. Weder Helen van Beurden (in den ersten 20 und dann wieder ab der 38. Minute) noch Vanessa Fehr erreichten während der 60 Minuten annähernd ihr Leistungsniveau. Den ersten Wurf überhaupt parierte van Beurden in der 55. Minute gegen Camilla Madsen. Am Ende war für das Gespann eine Abwehrquote von knapp unter drei Prozent notiert. „Die Torhüterinnen sind bei uns eigentlich nie ein Problem, aber solche Tage gibt es eben auch mal“, sagte Ahlgrimm zur Vorstellung des Duos.
Mit zunehmender Spieldauer und nachlassender Kraft ließ zudem die Unterstützung der Deckung für die Keeperinnen nach, so dass die Gastgeberinnen häufig unbedrängt abschließen konnten. Der SV Union brachte fast 90 Prozent seiner Würfe im Netz unter.
Zu viele vergebene Siebenmeter
In der Offensive lief es ebenfalls nicht rund bei den Flames. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, meinte Heike Ahlgrimm und nannte exemplarisch die Quote beim Siebenmeter. Nur vier der insgesamt neun Strafwürfe landeten direkt in den Maschen. Immerhin verwerteten Sarah van Gulik und Lisa Friedberger bei je einem ihrer im ersten Anlauf fehlgeschlagenen Versuche noch den Nachschuss. Dennoch war Ahlgrimm unzufrieden mit der Ausbeute von der Siebenmeterlinie. „Das sind hundertprozentige Chancen, die müssen wir nutzen.“
Bis zum 10:10 in der 22. Minute bewegten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe. Während einer Zweiminutenstrafe für Ines Ivancok stellten die Wildcats durch einen 3:0-Lauf auf 13:10. Diesen Vorsprung verteidigte das Team von Trainerin Katrin Welter und ging mit einer 16:13-Führung in die Pause. Nach Wiederbeginn verkürzten die Flames zunächst durch Dionne Visser auf 14:16, vergaben anschließend jedoch mehrere Möglichkeiten, sich wieder im Match anzumelden.
Myrthe Schoenaker scheiterte mit einem Siebenmeter an Anica Gudelj, die im zweiten Abschnitt einige Gegentore verhinderte. Kurz danach traf Christin Kühlborn von außen nur die Latte. Beim nächsten Angriff unterlief den Bensheimerinnen ein technischer Fehler. „Da haben wir zu viel liegen gelassen“, sagte Heike Ahlgrimm zu dieser Sequenz.
Die Wildcats nutzten diese Schwächeperiode aus und setzten sich mit einem 5:0-Lauf bereits vorentscheidend auf 21:14 (38.) ab. Dieser Rückstand war für Bensheim/Auerbach nicht mehr wettzumachen. „Wir haben gekämpft und alles versucht, was möglich war.“ Auch eine 5:1-Abwehrformation (Neele Orth agierte vorgezogen) änderte nichts an der Überlegenheit der Hallenserinnen, die immer wieder Lösungen fanden.
Beste Werferinnen bei den Flames war Ines Ivancok mit sieben Toren. Isabell Hurst und Lisa Friedberger waren jeweils viermal erfolgreich. Bei Halle-Neustadt waren Ex-Flames Julia Niewiadomska (6/4) und Helena Mikkelsen (6) die treffsichersten Schützinnen. Simone Spur Petersen, zweite ehemalige HSG-Spielerin beim SV Union, kam verletzungsbedingt am Samstag nicht zum Einsatz. eh
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