Flames-Torhüterin Helen van Beurden fällt vorerst aus

Bensheim. Unerfreuliche Nachrichten für die HSG Bensheim/Auerbach: Der Handball-Bundesligist muss für unbestimmte Zeit auf Torhüterin Helen van Beurden verzichten. Auf Nachfrage dieser Zeitung äußerte sich die 33-Jährige in einer schriftlichen Stellungnahme zu den Gründen ihres Ausfalls. „Aufgrund mehrerer Kopftreffer in der vergangenen Saison musste ich in der Saisonpause verschiedene Untersuchungen durchführen lassen. Meine Gesundheit steht jetzt an erster Stelle, um eine vollständige Genesung sicherzustellen.“

Im Oktober des vergangenen Jahres erlitt die Holländerin, die seit 2018 bei den Flames spielt, eine schwere Gehirnerschütterung. Bei der Auswärtspartie beim VfL Oldenburg hatte sie in der vorletzten Minute einen Ball ins Gesicht bekommen und musste nach einer längeren Behandlung mit einer Trage vom Feld gebracht werden. Nach ersten Untersuchungen wurde sie damals noch in der Nacht per Krankentransport nach Bensheim gebracht.

Knapp drei Wochen später stand Helen van Beurden wieder zwischen den Pfosten. Im Verlauf der weiteren Spielzeit 2023/24 musste sie weitere Kopftreffer - sowohl in der Bundesliga als auch in der European League - hinnehmen, die nun eine Pause mit weiteren medizinischen Behandlungen erforderlich machen. Sie hoffe, „bald wieder“ auf das Spielfeld zurückkehren und dem Team zur Verfügung stehen zu können, schreibt Helen van Beurden weiter. Und: „Ich möchte mich bei den Fans, meinem Team, dem Verein und allen Unterstützern für ihr Verständnis und die anhaltende Unterstützung in dieser Zeit bedanken.“

„Das trifft uns natürlich hart, dass uns eine Torhüterin aus unserem sehr gut funktionierenden Duo wegbricht“, blickt Heike Ahlgrimm auf den Ausfall von Helen van Beurden. Aber es gebe wichtigere Dinge als Handball, so die Flames-Trainerin weiter. „Die Gesundheit geht vor und steht an ersten Stelle. Helen hat alle Zeit der Welt, wieder gesund zu werden und hat unsere volle Unterstützung.“

Derzeit steht mit Vanessa Fehr, die in den zurückliegenden drei Jahren gemeinsam mit Helen van Beurden das Keeperinnen-Duo der Flames bildete, nur eine erfahrene Torhüterin im Kader. Als dritte Torhüterin wurde im Sommer Jugend-Nationalspielerin Marlene Wagner aus dem HSG-Nachwuchs nach oben gezogen. Bei den Tests in der Vorwoche gegen den Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund (31:29) und am Samstag beim Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 (41:23) rückte Johanna Haack von den Junior-Flames für Marlene Wagner (Urlaub) in die Mannschaft.

Eine Entscheidung, wer zum Rundenstart am 7. September neben Vanessa Fehr die Position der Torhüterin einnimmt, ist noch nicht gefallen. „Wir denken aktuell noch über eine Lösung nach“, berichtet Heike Ahlgrimm. In der nächsten Woche soll diese Frage abschließend geklärt werden.

Bei der Partie in Mainz stand Johanna Haack für rund 20 Minuten im Kasten. Heike Ahlgrimm war nicht nur mit der Leistung der jungen Torhüterin zufrieden, sondern mit der Performance des gesamten Teams. „Wir haben viele Dinge richtig gut gemacht. Ich bin froh, dass wir das so souverän gelöst haben.“ Das Trainingsspiel gegen das junge Mainzer Ensemble von Trainerin Ilka Fickinger, der ehemaligen Flames-Co-Trainerin, wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Vorausgegangen war der Begegnung eine gemeinsame Trainingseinheit der beiden Mannschaften. „Das war sehr intensiv und hat mir richtig gut gefallen“, so Ahlgrimm.

Teamvorstellung der Flames auf dem Marktplatz in Bensheim

Das nächste Vorbereitungsspiel für die Bensheimerinnen findet am Donnerstag (8.) erneut auswärts statt. Dann testen die Flames gegen den Bundesliga-Konkurrenten TuS Metzingen. Tags zuvor, am morgigen Mittwoch (7.), präsentiert sich die Mannschaft bei der Teamvorstellung ab 19 Uhr auf dem Bensheimer Marktplatz dem heimischen Publikum. Da die Weststadthalle wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist und die HSG daher keine Testspiele vor den eigenen Fans bestreiten kann, ist die Teamvorstellung eine der wenigen Gelegenheiten den deutschen Vize-Meister während der Vorbereitung live vor Ort zu erleben.