Flames

Stadt gratuliert den Flames zur Vize-Meisterschaft

Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein hatte die Bundesliga-Handballerinnen zu einem Empfang ins Parktheater-Foyer eingeladen.

Von 
Eric Horn
Lesedauer: 
Empfang für die Vize-Meisterinnen der Bundesliga: Die Bürgermeisterin hatte die Flames zu einem kleinen Festakt ins Bensheimer Parktheater eingeladen. © Thomas Neu

Bensheim. Die Empfänge der Stadt Bensheim für die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach sind auf dem Weg, sich zu einer Tradition zu entwickeln: Im vergangenen Jahr wurde der Vize-Pokalsieg der Flames im Rathaus mit einem Eintrag ins Goldene Buch gefeiert, am Freitag würdigte die Stadt erneut seine sportlich erfolgreichsten „Kinder“ mit einem kleinen Festakt im Gertrud-Eysoldt-Foyer des Parktheaters.

„Ich würde mich freuen, wenn wir uns im nächsten Jahr wieder sehen“, verlieh Gastgeberin Christine Klein ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Mannschaft von Trainerin Heike Ahlgrimm nach der deutschen Vize-Meisterschaft 2024 weiterhin auf der Erfolgswelle surft. Der Wunsch der Bürgermeisterin könnte in Erfüllung gehen: Der Kader für die anstehende Spielzeit 2024/25 wurde weiter verstärkt.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Seit dem Einzug ins Finale um den Pokal des Deutschen Handballbundes (DHB) im April 2023 – das Endspiel wurde gegen das deutsche Top-Team SG BBM Bietigheim verloren – befindet sich die HSG auf der Überholspur. Die Finalteilnahme bescherte den Flames das Ticket für einen internationalen Wettbewerb. In der European League gelang dem Neuling auf europäischer Bühne in der Vorsaison unter anderem ein Sieg gegen den französischen Club Les Neptunes Nantes, einer Spitzenmannschaft aus der Liga der amtierenden Weltmeisterinnen.

„Großartige Botschafterinnen der Stadt“ im In- und Ausland

Mit einer herausragenden Bundesliga-Runde 2023/24 und Platz zwei in der Endabrechnung hinter Bietigheim, der mit der erneuten Qualifikation für die European League verbunden war, bestätigten die Flames eindrucksvoll den Trend nach oben. In der Liga ließ Bensheim/Auerbach Konkurrenten mit deutlich höheren Budgets hinter sich, unterstrich Christine Klein. Das spreche für eine „kluge Personalpolitik“, „Teamgeist“ und „besonderes Engagement“. Mit ihrem Auftreten auf und außerhalb des Feldes seien die Flames „großartige“ Botschafterinnen der Stadt im In- und Ausland und Vorbilder für junge Handballerinnen sowie allgemein Vorbilder für Frauen im Leistungssport. Die Leidenschaft und die Emotionen, mit denen die Spielerinnen den Handballsport betreiben, seien in jedem Spiel zu erkennen.

Klein will Flames in der Hallenfrage unterstützen

Allerdings wird der sportliche Aufstieg der HSG Bensheim/Auerbach begleitet von infrastrukturellen Schwierigkeiten: Die Weststadthalle entspricht bekanntlich nicht den Anforderungen, die der DHB und der Ligaverband HBF (Handball Bundesliga Frauen) in einem Professionalisierungskonzept ursprünglich für die Spielstätten der 1. Liga festgelegt haben. Dass die Arena am Berliner Ring in absehbarer Zeit die im DHB/HBF-Strategiepapier ab 2025/26 geforderte zweite Längstribüne erhält, stand zu keinem Zeitpunkt – und steht auch aktuell angesichts des Defizits im städtischen Haushalt – nicht zur Diskussion.

Christine Klein betonte, dass vonseiten der Stadt alles unternommen werde, was möglich sei, um die Flames in der Hallenfrage zu unterstützen. Man sei in ständigem Austausch, dabei gebe es zwar auch Differenzen, dennoch überwiege das Bemühen, gemeinsam Lösungen zu finden.

50-jähriges Bestehen der Bundesliga der Frauen

Inzwischen ist der HSG – sowie zwei weiteren Vereinen (TuS Metzingen und Borussia Dortmund) – im Rahmen der HBF-Mitgliederversammlung Ende Juni in der Hallenfrage eine Interimslösung eingeräumt worden (wir haben berichtet), die es den Flames gestattet, in der Saison 2025/26 einen Großteil der Heimspiele in der Weststadthalle auszutragen. Wie es danach weitergeht, steht derzeit noch nicht fest. Es bleibe für die Flames wie für die Stadt eine Herausforderung, sagte Christine Klein mit Blick auf die Hallensituation.

Flames-Geschäftsführer Michael Geil betonte die lange Tradition des Frauenhandballs in Bensheim. Die Bundesliga der Frauen feiert im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen, von Anfang an ununterbrochen dabei in 1. und 2. Liga sind nur zwei Vereine: Bayer Leverkusen und die HSG Bensheim/Auerbach beziehungsweise ihr Vorläufer TSV Auerbach. Die TSV Auerbach wurde 1977 ebenfalls deutscher Vize-Meister und erreichte zweimal das Pokalfinale (1975 und 1977), wies Geil auf die Erfolge in der Historie hin.

Flames sind auf Zuwendungen von Sponsoren angewiesen

Seitdem habe sich der Frauen-Handball enorm weiterentwickelt. Das gelte für die sportlichen Leistungen ebenso wie für die finanziellen Anforderungen. Um Bundesliga-Handball stemmen zu können, seien die Flames auf Zuwendungen von Sponsoren angewiesen. Der Umfang der finanziellen Unterstützung der Förderer sei abhängig von der wirtschaftlichen Gesamtsituation, so Geil weiter. Das sei bei den Einnahmen der Stadt ähnlich, sagte Christine Klein angesichts des durch sinkende Gewerbesteuereinnahmen bedingten Haushaltslochs.

Mehr zum Thema

Handball

Flames-Privilegien im Pokal und Europa

Veröffentlicht
Von
Eric Horn
Mehr erfahren
Handball

Die Flames sind Jubiläumsgast in Reilingen

Veröffentlicht
Von
eh
Mehr erfahren
Handball

Flames-Neue fügen sich gleich gut ein

Veröffentlicht
Von
eh
Mehr erfahren

Den Empfang ließ die Bürgermeisterin mit einem positiven Ausblick sowohl in Sachen städtische Finanzlage als auch in Sachen Weststadthallen-Komplex ausklingen. „Ich bin ein optimistischer Mensch und zuversichtlich, dass wir das in den Griff kriegen – schaun mer mal.“

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke
  • Winzerfest Bensheim