Handball

Flames-Trainerin sieht Ursachen für Pleite beim eigenen Team

So hatten sich die Flames den Saisonstart „nicht vorgestellt“. Aber die Erkältungswelle soll keine Entschuldigung sein.

Von 
Eric Horn
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Zu selten kamen die Flames im Heimspiel gegen Oldenburg so frei zum Wurf wie hier Matilda Ehlert; außerdem wurden zu viele „hundertprozentige“ Chancen nicht genutzt. © Lisa Schuster

Bensheim. Der Auftakt in die neue Saison der Handball-Bundesliga der Frauen ist für die HSG Bensheim/Auerbach durchwachsen verlaufen. Nach drei Spieltagen sind für den Vizemeister 2:4 Punkte notiert. „Das hatten wir uns anders vorgestellt“, so Heike Ahlgrimm zur Startbilanz ihres Teams.

Den Sieg am ersten Spieltag bei der Sport-Union Neckarsulm (30:27) hatte die Flames-Trainerin eingeplant. Mit einer Heimniederlage gegen den deutschen Meister HB Ludwigsburg (28:33) war zu rechnen. Die 28:29-Pleite gegen den VfL Oldenburg am Samstag in der Weststadthalle hatte man bei der HSG dagegen nicht einkalkuliert. In der Vorsaison gab es für die Flames gegen die Norddeutschen in vier Pflichtpartien vier Siege – je zweimal in Bundesliga und European League. „Wir wollten zu Hause eine Macht sein, jetzt haben wir beide Heimspiele verloren.“

Erkältungswelle der Vorwoche hatte keinen Einfluss auf das Spiel

Die Gründe für die Niederlage gegen Oldenburg sah Heike Ahlgrimm in erster Linie bei ihrer Mannschaft. „Es lag an uns.“ Technische Fehler, mangelnde Chancenverwertung und eine schwache Defensive in der zweiten Halbzeit listete die 49-Jährige auf. Zwei Siebenmeter vergaben die Flames (Lisa Friedberger und Kim Naidzinavicius), hinzu kamen drei Gegenstöße, die nicht verwandelt wurden. „Wir haben zu viele Hundertprozentige liegenlassen.“ Zudem funktionierte die Abwehr in der zweiten Halbzeit nicht. Nach elf Gegentoren im ersten Abschnitt landete der Ball nach der Pause 18 Mal im HSG-Netz. „Viel zu viel.“

Die Erkältungswelle, die die Flames in der Vorwoche erwischt hatte, hatte keinen Einfluss auf die Vorstellung, betonte Heike Ahlgrimm. „Das ist keine Entschuldigung.“ Bis auf Torhüterin Vanessa Fehr konnte die Coachin auf ihr gesamtes Personal zurückgreifen. Für Fehr übernahm Marlene Wagner den Posten zwischen den Pfosten und hielt zwei Siebenmeter. „An der Torhüterleistung lag es nicht“, war Ahlgrimm zufrieden mit dem Auftritt des 16-jährigen Talents.

Angriff über den Kreis funktionierte im Spiel nicht mehr

Da mit Helen van Beurden die zweite etatmäßige Keeperin seit Saisonbeginn aus gesundheitlichen Gründen pausiert, rückte Johanna Haack von den Junior-Flames in den Spieltagskader. Die 18-Jährige trainiert regelmäßig mit der Bundesligamannschaft und kam gegen Oldenburg bei zwei Siebenmetern zum Einsatz. Den Strafwurf von Toni Reinemann parierte sie in der Schlussphase.

Auffällig in der zweiten Halbzeit war, dass im Angriff das Spiel über den Kreis nicht mehr funktionierte. „Das war im letzten Jahr eine Waffe von uns, die Gegner haben sich jetzt besser darauf eingestellt“, erklärte Heike Ahlgrimm. Im ersten Durchgang erzielten Edita Nukovic drei und Isabell Hurst vier Treffer. Nach dem Seitenwechsel fanden die Rückraumspielerinnen keine Lücken mehr für die Anspiele an den Kreis. „Isi war während der Vorbereitung wochenlang verletzt und Edita ist neu bei uns. Wir brauchen noch etwas Zeit, um uns einzuspielen.“

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Für die Flames steht die nächste Bundesliga-Partie beim Buxtehuder SV erst am 12. Oktober an. Zuvor sind die Bensheimerinnen am 6. Oktober im DHB-Pokal ebenfalls in Norddeutschland beim Zweitligisten HL Buchholz-Rosengarten gefordert. In dieser Woche kann Heike Ahlgrimm mit ihrer Mannschaft allerdings nur eingeschränkt an den Feinheiten arbeiten. Lucie Kretzschmar, Nina Engel, Matilda Ehlert und Jule Polsz sind bei einem Lehrgang der deutschen Nationalmannschaft für Perspektivspielerinnen in Barsinghausen, Sarah Dekker ist mit dem holländischen, Edita Nukovic mit dem serbischen Nationalteam unterwegs.

„Mit sieben Spielerinnen im Training hat man nicht so viele Möglichkeiten, aber vielleicht kommt die Pause zur richtigen Zeit.“ Das Trainingsprogramm mit sieben Akteurinnen wird in dieser Woche überwiegend aus Arbeit in Kleingruppen und Wurfübungen bestehen. Ab der nächsten Woche beginnt dann die Vorbereitung auf die Aufgaben in Pokal und Liga, auf die die Trainerin schon mit großer Vorfreude blickt. „Wir werden wieder angreifen.“

Redaktion

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