Handball

Flames landen den nächsten großen Coup

Innerhalb von vier Wochen bezwangen die Bensheimerinnen die favorisierte Borussia Dortmund, den Dritten der Handball-Bundesliga der Frauen, zum zweiten Mal.

Von 
eh
Lesedauer: 
Trainerin Heike Ahlgrimm war sprachlos. Und Myrthe Schoenaker (re.) vertrat Lisa Friedberger bestens. © Müller

Dortmund/Bensheim. Heike Ahlgrimm war sprachlos nach dem erneuten Coup der HSG Bensheim/Auerbach gegen Borussia Dortmund. „Mit fehlen die Worte“, sagte die Flames-Trainerin nach dem 29:25 (12:16)-Sieg ihres Teams in Dortmund. Innerhalb von vier Wochen bezwangen die Bensheimerinnen die favorisierte Borussia, den Dritten der Handball-Bundesliga der Frauen, zum zweiten Mal.

Ende Januar gewannen die Flames in der Weststadthalle das Viertelfinale im DHB-Pokal gegen Dortmund, am Samstag folgte vor 750 Zuschauern in der Sporthalle Wellinghofen nun der Erfolg im Liga-Duell. Seit April 2019 hat die Borussia nur gegen zwei Teams Bundesliga-Heimspiele verloren: gegen die Überflieger aus Bietigheim – und nun gegen die HSG Bensheim/Auerbach. „Das war eine Mega-Energieleistung von den Mädels“, sagte Heike Ahlgrimm, nachdem sie den „ersten Schock“ über den Auftritt ihrer Truppe überwunden hatte. Die zweite Halbzeit ging mit 17:9 an die Flames. „Unglaublich.“

Alle Infos zum Spiel auf einen Blick

  • HSG Bensh./Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger, Hurst (1), Heider (4), Schoenaker (7/4), Stuttfeld (1), Soffel (2), Agwunedu, van Gulik (3), Kretzschmar (8), Holste (1), Visser (2).
  • Beste Dortmunder Torschützinnen: Grijseels (5/2), Sasaki (4).
  • Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen (Trebur).- Siebenmeter: 3/5 (verwandelt 2/4).- Zeitstrafen: Ossenkopp (2), van Kreij, Olsson, Garovic / van Gulik (2), Hurst, Holste.
  • Zuschauer: 750.
  • Der „Spielfilm“: 2:1 (5.), 4:4 (10.), 7:6 (16.), 12:7 (21.), 14:9 (25.), 16:12-Halbzeitstand – 16:15 (35.), 19:18 (41.), 20:21 (45.), 23:23 (50.), 25:27 (55.), 25:29-Entstand.
  • So geht’s weiter: FlamesNeckarsulm (Sa. 11. März, 18 Uhr). eh

In das Match starteten beide Mannschaften mit Schwierigkeiten im Angriff. HSG-Torhüterin Vanessa Fehr parierte den Siebenmeter von Zoe Sprengers (1.), auf der anderen Seite scheiterte Lotta Heider ebenfalls per Strafwurf an Borussia–Keeperin Yara ten Holte (2). Nach fünf Minuten stand es durch Tore von Alina Grijseels und Haruno Sasaki sowie Lucie Kretzschmar 2:1 für die Gastgeberinnen. Die Flames hatten zunächst Probleme mit der offensiven Abwehr der Borussia auf den Halbpositionen. Der BVB erhöhte auf 4:1, die Gäste fanden langsam ihren Rhythmus und kamen durch einen 3:0-Lauf zum 4:4 (10.). Allerdings verlor Bensheim/Auerbach immer wieder den Faden, agierte in der Deckung nicht konsequent genug und ließ in der Offensive einige Chancen liegen.

Das nutzte das Ensemble von Coach Henk Groener, um sich deutlich abzusetzen. Bei einem 7:13-Rückstand (22.) drohten die Flames, frühzeitig den Anschluss zu verlieren. Immerhin gelang es den Bergsträßerinnen, bis zum Pausenpfiff auf 12:16 zu verkürzen.

Trotz der durchwachsenen Vorstellung im ersten Abschnitt kam die HSG mit großem Selbstvertrauen aus der Kabine. Mit einem 3:0-Lauf pirschten sich die Flames auf 15:16 heran – eine Begegnung, die fast schon entschieden schien, war wieder offen. Kretzschmar erzielte mit ihrem Treffer zum 20:19 die erste Führung für Bensheim/Auerbach (42.). Die Südhessinnen standen in der Defensive mit Vanessa Fehr als starkem Rückhalt nun sicher.

Mehr zum Thema

Handball

Flames feiern in Dortmund den dritten Bundesliga-Sieg in Serie

Veröffentlicht
Von
eh
Mehr erfahren
Handball

Borussia Dortmund kümmert sich kaum um die Flames

Veröffentlicht
Von
eh
Mehr erfahren
Handball

Flames: 36 Tore – die „muss man erst mal machen“

Veröffentlicht
Von
Eric Horn
Mehr erfahren

Die Flames schafften es, BVB-Spielermacherin Grijseels sowie die gefährliche Rückraumschützin Bleckmann aus dem Spiel zu nehmen. Im Angriff führten Sarah van Gulik und Myrthe Schoenaker, die die verletzte Kapitänin Lisa Friedberger erstklassig vertrat, clever Regie. Die Flames fanden Lücken in der BVB-Abwehr.

Allen voran Lucie Kretzschmar, mit acht Toren beste Scorerin der HSG. Schoenaker entpuppte sich als nervenstarke Schützin, verwandelte vier Siebenmeter und traf zusätzlich dreimal aus dem Feld. Van Gulik netzte zur ersten Zwei-Tore-Führung ein (25:23, 52). Dionne Visser und Schoenaker erhöhten bei einem Gegentor durch Grijseels auf 27:24. Bleckmann verkürzte mit ihrem einzige Treffer auf 27:25 (55.) – das war es allerdings für die Borussia. Kretzschmar und van Gulik stellten auf 29:25 und machten damit die Überraschung perfekt.

Benefizspiel am Mittwoch

In die anstehende Länderspielpause geht die HSG mit einer makellosen Rückrundenbilanz. Drei Siege in drei Spielen sind für den Tabellenachten bislang in der zweiten Halbserie notiert. Die nächste Liga-Partie ist für die Flames die Heimpartie gegen die Sport-Union Neckarsulm am 11. März. Am Mittwoch (1.) bestreitet Bensheim/Auerbach bei der HSG Bergstraße ein Benefizspiel für die Erdbebenopfer in der Türkei. Die Begegnung in der Hans-Michel-Halle in Hemsbach wird um 18.30 Uhr angepfiffen. eh

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger