Handball

Borussia Dortmund kümmert sich kaum um die Flames

Für den Bundesliga-Gegner ist das Abschneiden in der European League wichtig.

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eh
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Vor drei Wochen begann Dennis Rybakov (re.) seine Tätigkeit als Co-Trainer bei den Flames (hier beim Heimsieg gegen Halle-Neustadt am vergangenen Samstag). © Müller

Bensheim. Heike Ahlgrimm ist gespannt, ob es Borussia Dortmund gelingt, den Schalter umzulegen. Ab 19 Uhr ist die Trainerin der HSG Bensheim/Auerbach mit ihrem Team heute in der Handball-Bundesliga der Frauen zu Gast beim BVB in der Sporthalle Wellinghofen. Die Partie des 16. Spieltages findet auf der Borussia-Homepage wenig Aufmerksamkeit.

Im Mittelpunkt steht bei der Mannschaft von Coach Henk Groener eher das Rekord-Heimmatch mit über 11 000 Zuschauern in der European League am vergangenen Wochenende sowie die beiden Viertelfinals gegen Neptunes Nantes in der zweiten März-Hälfte.

Friedberger-Ausfall wiegt schwer

Die offensichtliche Fokussierung der Dortmunderinnen auf den internationalen Wettbewerb kommt für die Flames und Heike Ahlgrimm weder ungelegen noch überraschend. „Dortmund muss das vom Kopf her hinbekommen, sich auf die Bundesliga zu konzentrieren.“ Auf der anderen Seite dürfte das Duell gegen die Hessinnen beim Club aus Westfalen unter der Rubrik Pflichtaufgabe laufen – trotz der Pokalniederlage vor knapp vier Wochen in der Weststadthalle. „Wir müssen ehrlich sein: Wenn Dortmund sein Potenzial abruft, werden sie gegen uns gewinnen.“

Die HSG-Trainerin bleibt dennoch „ganz entspannt“. Das liegt am aktuellen Tabellenstand. Die Flames haben sich mit vier Punkten aus den beiden Begegnungen zu Beginn der Rückserie auf Platz acht vorgearbeitet und den Abstand nach unten vergrößert.

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Die personellen Voraussetzungen bei Bensheim sind vor dem heutigen Kräftemessen mit dem Tabellendritten nicht ideal. Kapitänin Lisa Friedberger (Knochenhautentzündung) und Leonie Kockel (Muskelfaserriss) fehlen verletzungsbedingt. Dadurch sind die Optionen im Rückraum eingeschränkt. Vor allem der Ausfall von Spielmacherin Friedberger, dem „Herz der Mannschaft“ (Ahlgrimm), wiegt schwer. In der Spielsteuerung soll Sarah van Gulik nun Unterstützung von Myrthe Schoenaker erhalten. Schoenaker kam beim jüngsten Heimsieg gegen den SV Union Halle-Neustadt auf mehr Einsatzzeit. „Myrthe hat das sehr gut gemacht und sie hat Handballverstand.“

Der Mann für den Rückraum

Das Coaching der Rückraumspielerinnen während einer laufenden Partie ist das Feld von Dennis Rybakov. Seit rund drei Wochen ist der 44-Jährige als Co-Trainer bei den Flames im Amt als Nachfolger für Ilka Fickinger, die zum Jahreswechsel den Cheftrainerinnen-Posten beim Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 übernahm. Nachhaltig beeindruckt ist er von der Stimmung innerhalb der Flames-Truppe. „Der Teamgeist ist überragend, ich bin von allen super aufgenommen worden.“

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Für den ehemaligen Zweitliga-Spieler ist es als Coach die erste Station im weiblichen Bereich. „Es ist so, wie ich es erwartet habe“, sagte er mit Blick auf das Niveau der Frauen-Bundesliga. In Sachen Rückraum-Terrain kennt sich der frühere Rückraumakteur (Mitte und halblinks) bestens aus. „Heike muss das große Ganze im Blick haben, ich versuche, sie zu entlasten.“

In den nächsten Monaten will sich Dennis Rybakov, der zuletzt den Männer-Bezirksoberligisten HSG Weschnitztal betreute, in Sachen Handball auf die Flames konzentrieren. „Das ist sehr intensiv und zeitaufwendig, das erfordert meine ganze Aufmerksamkeit.“ eh

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