Handball

Flames lassen Chancen auf Weg ins Pokalfinale liegen

Die HSG Bensheim/Auerbach verpasste beim Final Four in Stuttgart aufgrund einer zu schwachen Chancenvewertung den Einzug ins DHB-Pokalendspiel; im Halbfinale unterlagen die Flames der HSG Blomberg-Lippe mit 25:27.

Von 
Eric Horn
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Nina Engel traf nicht nur am meisten für die Flames, sondern war auch beste Turniertorschütze und wurde als MVP des Final Four ausgezeichnet. © Michael Schmidt/Eibner-Pressefoto

Bensheim. Das Final-Four-Turnier um den Pokal des Deutschen Handballbundes in Stuttgart beendete die HSG Bensheim/Auerbach auf dem dritten Rang. Nach dem 25:27 (13:15) im Halbfinale am späten Samstagnachmittag gegen die HSG Blomberg-Lippe gewannen die Flames-Handballerinnen tags darauf das Spiel um Platz drei mit 35:34 (19:18) gegen Borussia Dortmund.

Die Gründe für die Niederlage gegen Blomberg brachte Rückraumakteurin Lucie Kretzschmar am Samstag kurz nach dem Spiel auf den Punkt: „Unser großes Problem war, dass wir die Dinger nicht reingemacht haben.“ Die mangelnde Chancenverwertung, unter anderem drei vergebene Siebenmeter, war ausschlaggebend für die 25:27-Pleite in der hart umkämpften Partie.

Nach 60 Minuten war für die Flames vor 3.187 Zuschauern in der Porsche-Arena eine Wurfquote von 50 Prozent notiert (Blomberg: 60) – zu wenig für den Einzug ins Finale. Die Blombergerinnen hatten zudem in einer weiteren Statistik die Nase vorne: Torhüterin Zoe Ludwig, die die ehemalige Flames-Keeperin Melanie Veith nach einer Viertelstunde zwischen den Pfosten abgelöst hatte, kam auf eine Quote von über 38 Prozent abgewehrter Bälle. Vor allem in der Schlussphase glänzte Ludwig mit einigen starken Paraden. Beste Torschützin der Flames war Nina Engel mit acht Treffern. Die Nationalspielerin wurde vor Spielbeginn mit dem German Handball Award in der Kategorie „Überraschung des Jahres“ und danach noch als MVP des Final Four ausgezeichnet.

Die Partie begannen beide Mannschaften nervös und leisteten sich in der Startphase einige Fehler. Die Bensheimerinnen agierten in der Abwehr mit einer 5:1-Formation, in der Kretzschmar effektiv die vorgezogene Position einnahm. Mit dieser offensiven Variante hatten die Flames dem Kontrahenten beim deutlichen 31:21-Ligasieg vor drei Wochen erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Und auch am Samstag gelang es der Mannschaft von Trainerin Heike Ahlgrimm, mit dieser Defensiv-Variante den Rhythmus der Ostwestfalinnen zu stören. Kretzschmar sorgte an der Spitze für Unruhe und Ballgewinne. Zudem rückten Nina Engel und Isabell Hurst auf den Halbpositionen aggressiv nach vorne, so dass Blombergs Rückraumschützinnen Laetitia Quist und Nieke Kühne zunächst nicht ins Rollen kamen.

Durch Tore von Hurst und Kretzschmar stellte Bensheim/Auerbach von 3:3 auf 5:3 (9.). Kretzschmar besorgte auch das 6:4 (10.), musste anschließend jedoch wegen einer Rückenverletzung das Feld verlassen und kam in der ersten Halbzeit nicht mehr zum Einsatz. Die Flames blieben dennoch bei ihrem Deckungskonzept, das allerdings nun größere Lücken aufwies. Die Truppe von Coach Steffen Birkner glich durch Quist zum 7:7 aus (13.). Mit einem 4:1-Lauf durch Tore von Engel (2), Amelie Berger und Lisa Friedberger setzten sich die Flames auf 12:9 und 13:10 ab (23.).

In den letzten sieben Minuten des ersten Durchgangs lief nur noch wenig zusammen bei den Bergsträßerinnen. Der Bundesligavierte aus Blomberg kam zum 13:13-Ausgleich (28.). Heike Ahlgrimm reagierte auf diese Entwicklung mit einer Auszeit. Die verbleibenden zwei Minuten verliefen unglücklich für Bensheim/Auerbach. Ndidi Agwunedu erhielt eine Zeitstrafe, den anschließenden Siebenmeter von Pena parierte Vanessa Fehr, der Ball landete jedoch erneut bei Pena, die zum 13:14 einnetzte. Im Gegenzug tankte sich Lisa Friedberger energisch durch und bugsierte den Ball an die Latte. Den Abpraller holte sich Pena und erzielte per Treffer ins leere Tor mit der Pausensirene das 13:15.

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Der zweite Durchgang begann mit einer positiven Nachricht für die HSG Bensheim/Auerbach. Wie Kapitänin Lisa Friedberger im Halbzeit-Interview berichtete, war Lucie Kretzschmar nach einer physiotherapeutischen Behandlung in der Kabine wieder einsatzbereit. „Unser Physio konnte etwas machen.“

Nach einem unruhigen Auftakt mit Fehlern auf beiden Seiten war die Ahlgrimm-Truppe nach Toren von Engel (2) und Hurst zum 16:16 (38.) wieder auf Augenhöhe. Blomberg kontertemit einem 3:0-Lauf zum 16:19 (40.). In dieser Sequenz zog sich Ndidi Agwunedu bei einem Gegenstoß eine Verletzung am Knie zu und musste die Spielfläche verlassen. „Wir müssen abwarten, ich kann keine Prognose abgeben“, sagte Ahlgrimm bei der Pressekonferenz zur Verletzung der Linksaußen.

In der Folge kämpften sich die Flames mehrfach heran (19:20, 22:23), dem erneuten Gleichstand stand Zoe Ludwig entgegen. Kretzschmar, Hurst und Mia Ziercke scheiterten völlig frei aan der Keeperin, Jule Polsz von außen, Friedberger verfehlte mit einem Siebenmeter das Ziel. Auf den Anschlusstreffer zum 23:24 durch Kim Irion (56.) antworteten die Nelkenstädterinnen mit dem spielentscheidenden Doppelschlag durch Quist und Alexia Hauf zum 23:26 (58.). Edita Nukovic verkürzte auf 24:26, Judith Tietjen gelang das 24:27. Matilda Ehlert erzielte wenige Sekunden vor der Schlusssirene den 25:27-Endstand.

HSG Bensheim/Auerbach : van Beurden, Fehr – Berger (2), Hurst (3), Engel (8), Ehlert (1), Agwunedu (1), Friedberger (2), Irion (2), Kretzschmar (3), Ziercke, Polsz (2), Nukovic (1), Goldmann.

Beste Torschützinnen Blomberg: Rüffieux (7), Pena (6/1), Quist (6).

Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Kandel/Bellheim). – Siebenmeter: 3/4 (verwandelt 0/1). – Zeitstrafen: Ehlert (2), Agwunedu/Frey, Hoberg, Mühlner. – Zuschauer: 3187.

Der Spielfilm: 2:2 (6.), 6:4 (10.), 9:7 (16.), 11:9 (20.), 13:11 (25.), 13:15-Halbzeitstand. – 14:16 (35.), 17:20 (40.), 19:22 (45.), 20:23 (51.), 22:24 (55.), 25:27-Endstand.

So geht‘s weiter: Flames – BSV Sachsen Zwickau (Samstag, 15. März, 18 Uhr).

Redaktion

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