Handball

Die Flames können gegen Nantes noch viel lernen

Der Stress-Monat Februar mit insgesamt sieben Partien in 21 Tagen geht für die Flames am heutigen Samstag weiter. Heute steht das letzte Heimspiel in der Gruppenphase der European League an.

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Den Rückenwind vom Bundesliga-Sieg beim Thüringer HC (beim Wurf Lucie Kretzschmar) wollen die Flames mitnehmen ins letzte Heimspiel in der European League heute in Elsenfeld gegen Nantes. © Andrea Müller

Bensheim. Die Feierlichkeiten bei der HSG Bensheim/Auerbach blieben überschaubar nach dem 27:26-Auswärtscoup am Mittwoch beim Thüringer HC. „Die Mädels haben auf der Heimfahrt im Bus ein bisschen gesungen“, berichtet Trainerin Heike Ahlgrimm. „Wir haben momentan auch gar keine Zeit, solche Siege lange zu genießen.“

Der Stress-Monat Februar mit insgesamt sieben Partien in 21 Tagen geht für die Flames am heutigen Samstag weiter. In der Gruppenphase der European League steht das letzte „Heimspiel“ an: Die Neptunes Nantes gastieren in der Untermainhalle in Elsenfeld. Anwurf der Begegnung ist um 16 Uhr.

Während die Flames im Europapokal derzeit auf dem letzten Platz in ihrer Vierer-Gruppe liegen, mischt das Team in der Handball-Bundesliga weiterhin ganz oben mit. Durch den Erfolg beim Tabellendritten aus Thüringen (20:6 Punkte) hat die HSG (24:4) den zweiten Rang im Klassement verteidigt. „Wir können stolz auf diese Leistung sein“, blickt Ahlgrimm auf die beeindruckende Vorstellung ihrer Mannschaft in Bad Langensalza zurück. Nach einem schwierigen Start nahmen die Bensheimerinnen im Verlauf der ersten Halbzeit Fahrt auf und dominierten die zweite Halbzeit.

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Ein wichtiger Faktor im Spiel der Flames war Neuzugang Jill Kooij. Die holländische Kreisspielerin war aufgrund des Ausfalls des Kreis-Trios Isabell Hurst, Sophia Ewald und Dionne Visser kurzfristig verpflichtet worden und gab am Mittwoch ein bemerkenswertes Debüt im HSG-Trikot. Die 27-Jährige, die vom VOC Amsterdam an die Bergstraße kam und zuvor bei Sport-Union Neckarsulm Bundesliga-Erfahrung gesammelt hatte, kam nach rund 20 Minuten das erste Mal aufs Feld und absolvierte weite Teile der zweiten Halbzeit. „Jill ist eine gelernte Kreisläuferin. Sie weiß einfach, was sie zu tun hat, welche Sperren sie setzen kann“, lobt Heike Ahlgrimm den Neuzugang.

„Aushilfs-Kreisläuferin“ Lisa Friedberger kehrte zurück auf ihren Posten im Rückraum

Durch das Mitwirken von Kooij ergaben sich im Rückraum neue Möglichkeiten: „Aushilfs-Kreisläuferin“ Lisa Friedberger kehrte zurück auf ihren Posten im Rückraum und entlastete sowohl Kim Naidzinavicius bei der Spielsteuerung als auch Sarah Dekker auf der halbrechten Position. „Das hat uns sehr gutgetan, nachdem wir zuletzt immer wieder improvisieren mussten“, so Ahlgrimm. Der zweite Tabellenplatz in der Liga nach 14 von 26 Spielen ist für die Flames-Trainerin kein Grund, das Saisonziel – Platz sechs oder sieben – neu zu formulieren. „Es wird auch noch Rückschläge geben, jetzt warten wir erstmal den Februar ab, dann schauen wir, ob wir unser Ziel ändern.“

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In der European League dürfte das Viertelfinale ohne die Flames (2:6 Punkte) über die Bühne gehen. Der rumänische Vertreter CS Gloria (7:1), der in der Vorwoche das Spitzenduell gegen Nantes (5:3) mit 34:29 für sich entschieden hatte, ist bereits für die nächste Runde qualifiziert. Die HSG und MKS Lublin (2:6) haben theoretisch noch die Chance, den Sprung unter die besten acht Clubs des Wettbewerbs zu schaffen. „Wir beschäftigen uns nicht mit irgendwelchen Rechenspielchen“, unterstreicht Heike Ahlgrimm.

Die bisherigen Auftritte der Flames auf europäischem Parkett fasst die 48-Jährige unter der Überschrift „Lernprozess“ zusammen. „Wir sind zum ersten Mal international dabei, das ist für uns ein Lehrjahr. Wir müssen uns an das Tempo und die Härte gewöhnen.“ Dass die Flames auf diesem Gebiet Fortschritte gemacht haben, soll das Match gegen Nantes zeigen. „Ich will sehen, dass wir uns weiterentwickelt haben“, erklärt Heike Ahlgrimm.

Das Hinspiel in Frankreich verlor die HSG mit 27:39. Dabei hatten die Flames vor allem Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit der Neptunes, bei denen die Weltmeisterinnen Lena Grandveau, Tamara Horacek und Oriane Ondono zum Kader gehören. „Wir dürfen uns nach einem eigenen Abschluss oder nach einem Ballverlust mit nichts anderem beschäftigen als mit unserem Rückzug.“

Das schnelle Einlegen des Rückwärtsganges sowie eine stabile Abwehr im gebundenen Spiel sollen die Basis für ein gutes Ergebnis bilden. „Dann können wir Nantes ärgern. Das ist nach einem intensiven Spiel wie am Mittwoch in Thüringen auch eine Frage der Kraft.“ eh

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